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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran
Autoren: Unbekannt
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halbwegs beruhigt.
    „Wohin?" fragte er in der Sprache von Quonzor.
    „Du wirst es erfahren", antwortete der Tart. „Derjenige, der dich zu sehen wünscht, legt keinen Wert darauf, mit dir in Verbindung gebracht zu werden." Abermals ein Zwinkern, diesmal als Zeichen der Belustigung. „Du bist ziemlich heiße Ware, wie es scheint."
    Vornesch machte eine Geste der Gleichgültigkeit. „Also gehen wir", sagte er auf Krandhorjan.
    Sie entfernten sich durch die Tür, durch die er hereingekommen war. Der Tart machte den Führer, der Krane die Nachhut. Salixis blieb zurück. Anstatt die Rampe hinaufzugehen, wandte der Tart sich plötzlich nach rechts. Eine Tür hatte sich auf getan, die in einen hell erleuchteten Gang führte. Dieser mündete nach wenigen Metern in einen unterirdischen Abstellplatz - die Garage, in der die ehemaligen Bewohner der Pyramide ihre Privatfahrzeuge geparkt hatten. Ein einziges Fahrzeug stand hier. Vornesch wurde zum Einsteigen aufgefordert und in ein Abteil plaziert, dessen Fenster aus milchigem, undurchsichtigem Glassit bestanden. Er spürte, wie der Schweber sich in Bewegung setzte, und maß mit Hilfe seiner Uhr, daß das Fahrzeug mehr als eine halbe Stunde lang unterwegs war, bevor es wieder zur Ruhe kam. Die Tür öffnete sich. Seine Begleiter führten ihn durch einen Korridor und einen aufwärts gepolten Antigravschacht in einen hell erleuchteten, zweckmäßig eingerichteten Raum, dessen Mobiliar auf tartische Körperverhältnisse zugeschnitten war. War das allein schon genug, Vorneschs Verwunderung zu erregen, so erstarrte er vor Staunen, als er das Wesen erblickte, das am Kopfende des langgestreckten, ovalen Tisches saß.
    „Klaque!" entfuhr es ihm.
    Der Diener des Herzogs Carnuum machte eine zustimmende Gebärde und deutete schweigend auf einen Sessel, in dem Vornesch sich niederzulassen hatte. Vornesch stellte fest, daß der Krane vor dem Eingang stehengeblieben war - vielleicht als Wachtposten -, während der Tart mit hereinkam und sich Vornesch gegenüber an den Tisch setzte.
    „Überrascht?" fragte er.
    „Einigermaßen", gestand Vornesch. Er warf einen forschenden Blick in Richtung des herzoglichen Dieners, aber Klaques Miene verriet nicht, was er empfand. Klaque hatte die Angewohnheit, niemals ein Wort zu sagen. Was hier besprochen werden sollte, würde Vornesch aus dem Mund seines Gegenübers erfahren.
    „Wer bist du?" fragte er.
    „Nenn mich Passench", antwortete der Tart. „Meine Funktion tut hier nichts zur Sache.
    Du hast ein Attentat auf die beiden Herzöge arrangiert?"
    Vornesch duckte sich unwillkürlich. Passench war kein Name; es war ein Wort der tartischen Sprache und bedeutete „der Vollstrecker". In diesem Licht betrachtet, erwies sich die Aussage des Tarts, über seine Funktion sei hier nicht zu sprechen, als reiner Hohn.
    „Ich habe etwas arrangiert, ohne zu wissen, was es war." Vornesch hielt es für angemessen, bei der Wahrheit zu bleiben. „Daß es dabei um einen Anschlag auf die Herzöge ging, erfuhr ich erst, als alles schon geschehen war."
    Klaque machte eine unwillige Geste. Passench reagierte darauf mit den Worten: „Drück dich nicht so gewunden aus. Erzähle, wie es herging."
    Vornesch erstattete Bericht - knapp und wahrheitsgetreu.
    „Nachdem Klaque dir die Gunst erwiesen hatte", sagte Passench, „für dich eine Postion am Hof des Herzogs Carnuum zu finden, hintergingst du ihn also und arbeitetest nebenbei für die Bruderschaft."
    „So kann man es sehen", antwortete Vornesch, der in diesem Augenblick seine Zukunft nicht in eben rosigem Licht sah. „Wer aber weiß, daß die Stimme der Bruderschaft absoluten und widerspruchslosen Gehorsam fordert, der erkennt, daß ich nicht anders handeln konnte, nachdem der Auftrag einmal an mich ergangen war."
    Passench und Klaque wechselten bedeutungsvolle Blicke.
    „Du hast außerdem einen Mord begangen", sagte Passench.
    Vornesch erschrak. Das wußten sie auch? Klaque kannte die Geheimnisse der Bruderschaft!
    „Ich hatte abermals keine Wahl", verteidigte er sich.
    „Nun gut. Klaque ist bereit, dir zu glauben und zu verzeihen. Aber dafür, daß du sein Vertrauen mißbraucht hast, verlangt er einen Dienst von dir."
    Vornesch sah ungläubig aus. Vor wenigen Sekunden hatte er noch damit gerechnet, daß er diesen Raum nicht unbeschädigt verlassen würde - und jetzt das? Nur langsam wurde ihm klar, was hier gespielt wurde. Klaque war irgendwie dahintergekommen, daß er während seiner Beschäftigung an
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