Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1040 - Madonna auf dem Höllenthron

1040 - Madonna auf dem Höllenthron

Titel: 1040 - Madonna auf dem Höllenthron
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
man ihr angetan hatte.
    Sie stand von allein nicht auf. Starr, wie tot lag sie auf dem Boden.
    Meine Befürchtungen verdoppelten sich. In der Nähe bekam ich die Geräusche mit, die Madonna hinterließ. Sie würde wieder aufstehen und erneut angreifen.
    Es war mir egal.
    Blut!
    Verdammt auch. Es sickerte aus der Halswunde an der linken Seite.
    Zwei Streifen. Der Maskenbildner eines Gruselfilms hätte es nicht besser hinterlassen können. Roter Lebenssaft auf heller Haut. Nur stammte er nicht aus der Mischküche eines Blutherstellers, das hier war echt, und mein Magen wollte sich zusammendrücken.
    Es gab noch eine Chance für Julia. Wenn Madonna sie nicht zu tief erwischt hatte und der Keim noch nicht gelegt worden war, würde sie überleben können. Auch durch eine Blutübertragung, aber das Erforschen kostete Zeit, und die ließ man mir nicht.
    Madonna war wieder aufgestanden.
    Ich bekam ihre tappenden Schritte mit. Jetzt wollte sie auch mich. Zwei Menschen leerzutrinken, war für eine ausgehungerte Bestie wie sie kein Problem.
    Ich drehte mich nach rechts.
    Hörte ich einen Schrei oder fauchende Laute? Hörte ich ihn nicht? Ich konnte es nicht genau sagen, denn Madonna befand sich bereits auf dem Weg.
    Sie fiel mich an wie ein Tier. Vorgestreckte Arme, gekrümmte Hände mit langen Fingernägeln, unter denen der Dreck klebte, das war wieder so klassisch.
    Es hätte sogar in die Szenerie eines alten Dracula-Streifens gepaßt, aber ich war nicht van Heiding. Ich konnte auch keine Gardine zur Seite reißen, um helles Sonnenlicht in den Raum fluten zu lassen, ich nahm nicht einmal mein Kreuz.
    Noch in hockender Haltung und mit einer wilden Bewegung wuchtete ich meinen angewinkelten Arm nach vorn. Dieser mächtige halbrunde Schlag verfehlte sein Ziel nicht.
    Madonna bekam ihn voll mit.
    Er schleuderte ihre Arme zur Seite. Der Ellenbogen streifte zudem ihr Gesicht mit den blutverschmierten Lippen, dann prallte sie zu Boden und überrollte sich dort.
    Ich stand auf.
    Nicht schnell, denn jetzt konnte ich mir Zeit lassen. Sie würde keine Chance mehr zu einem zweiten Angriff erhalten. Diesmal war ich am Drücker.
    Die Beretta interessierte mich nicht. Ich konnte mir die geweihte Silberkugel sparen. Das Kreuz war in diesem Fall wichtiger. Sein Anblick drückte die Urängste in einem Vampir oder auch in anderen schwarzmagischen Wesen hoch.
    Sie sah es.
    Nein, sie hatte seine Kraft schon zuvor gespürt, denn aus dem Maul drang ein verzweifelt klingendes Heulen. Möglicherweise hatte sie den silbrigen Reflex auch aus dem Augenwinkel entdeckt. Die Kraft jedenfalls hielt sie nicht nur zurück. Madonna wollte fliehen. Sie war halbhoch gekommen, verlor aber das Gleichgewicht, weil sie dieser lange und nur noch aus Fetzen bestehende Rock störte.
    Sie fiel hin.
    Schwer landete sie auf dem Bauch. Sehr gut.
    Ich war bei ihr, als sie sich umdrehte und mitansehen mußte, wie mein Kreuz auf sie niedersank, von mir an der Kette gehalten. Sie konnte ihm nicht mehr entgehen.
    Der Schrei war furchtbar, als sich Kreuz und untoter Körper berührten. In dieser seelenlosen Gestalt ging etwas vor, das ich als endgültig ansah.
    Mein Kreuz hatte nur kurz aufgestrahlt und seine mächtigen Energien in den Vampirkörper gejagt.
    Vernichten!
    Zerstören!
    Zu Staub werden lassen!
    Madonna versuchte alles. Sie schaffte es sogar, auf die Beine zu kommen. Aber sie glich bereits mehr einer Fahne, als einem Menschen.
    Sie war einfach uralt, und die ebenfalls alten Knochen brachen unter den entsprechenden Geräuschen zusammen.
    Madonna zerfiel.
    Das Gesicht zerrann, als bestünde es nicht mehr aus Haut, sondern aus feinporigem Sand. Das gleiche geschah mit ihrem Körper, der sich unter der Kleidung auflöste.
    Sand und Staub, zerknirschende Knochen und das Rieseln, als alles zu Boden fiel.
    Das Ende der Madonna! Ich nickte zufrieden, bevor ich mich um Julia Ross kümmerte.
    ***
    Da ich sie auf meine Arme gelegt hatte, kam ich mir vor wie Graf Dracula, der seine Opfer wegtrug. Bewußtlos war sie nicht mehr. Sie bewegte ihre Lippen, sie stöhnte auch leise, und ich wußte zudem, daß ich sie gerettet hatte.
    Es war Madonna nicht gelungen, richtig tief zuzubeißen. Sie hatte die Haut geritzt, war aber noch nicht bis zu den Adern vorgedrungen.
    Ich hatte sie auch mit meinem Kreuz getestet. Es war nichts passiert.
    Diesmal war es mir gelungen, ein unschuldiges Opfer zu retten. Ich dachte auch an die vielen Male, in denen ich zu spät gekommen war.
    Julia lag
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher