Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1040 - Madonna auf dem Höllenthron

1040 - Madonna auf dem Höllenthron

Titel: 1040 - Madonna auf dem Höllenthron
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verdammt!«
    »Stimmt!«
    »Dann hol ihn!« brüllte er mich an.
    »Sie bekommen ihn. Aber mich interessiert Julia. Erst wenn ich sie heil und gesund gefunden habe, werde ich Ihnen einen Arzt besorgen. Ist das ein Kompromiß?«
    »Eine Scheiße ist das, Hundesohn!«
    Ich wiegte den Kopf. »Es wäre ja in Ihrem Sinne, zu antworten. Wo finde ich Julia?«
    Daß er kicherte, wunderte mich. So stark konnten seine Schmerzen demnach nicht sein. »Ich weiß nicht, ob du viel Freude an ihr haben wirst, wenn du sie gefunden hast.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.«
    »Okay, sie ist noch da. Aber sie ist bei Madonna, Sinclair. Verstehst du das?«
    »Madonna ist tot!« erklärte ich bewußt.
    »Das sagst du, Sinclair.« Es sah so aus, als gäbe ihm der Gedanke an die Blutsaugerin wieder neue Kraft. »Sie… sie… sie ist einmalig. Und deshalb existiert sie auch. Und deine kleine Freundin ist bei ihr. Ich habe sie hingebracht.«
    »In die Galerie?«
    »Ja.«
    »Dort hat sich auch Madonna versteckt gehabt?«
    »Nein. Sie war im Keller. Aber jetzt ist sie frei, verstehst du das? Sie ist verdammt ausgehungert gewesen. Sie braucht Blut, um existieren zu können. Und das Blut wird sie erhalten. Julia ist prall davon. In ihren Adern pulsiert und tobt es. Madonna wird sich laben, und dann wird sie kommen und auch dich anfallen.«
    Ich blieb gelassen, auch wenn es mir schwerfiel und die Zeit verdammt drängte. »Kann Julia nicht raus?« erkundigte ich mich. Eine harmlose Frage mit Hintersinn.
    »Richtig, richtig.« Er war in seinem Element und hatte die Schmerzen vergessen. »Sie kann nicht raus. Es ist abgeschlossen!« sagte er kichernd.
    »Danke.«
    »Wie… wieso?« Erstaunt schaute er zu, wie ich mich bückte und damit begann, ihn abzutasten. »He, was ist denn jetzt los? Reicht es nicht, daß du mich angeschossen hast?«
    »Ich suche einen Schlüssel.«
    Erst jetzt ging ihm ein Licht auf. Er war reingelegt worden und heulte vor Wut auf. Es nutzte ihm nichts. Die Verletzung zwang ihn, ruhig liegenzubleiben, und so bereitete es mir keine Mühe, an den Schlüssel heranzukommen. Als ich ihn in der Hand hielt, da sah Scotty aus, als wollte er mir trotzdem noch an die Kehle springen.
    Er blieb liegen. Er mußte auf dem Boden liegenbleiben. Jede andere Bewegung wäre von mir schon im Ansatz gestoppt worden. Aus feuchten Augen schaute er zu, wie ich mich aufrichtete und ihm mit dem Schlüssel zuwinkte.
    »Danke.«
    Er beschimpfte mich auf die übelste Art und Weise. Es war mir gleichgültig. Ich hörte nicht hin, drehte mich um und nahm die Waffe mit. Wieder brüllte er einen Fluch und wollte schreiend wissen, ob ich keinen Arzt für ihn holen würde.
    »Später, Scotty, wenn ich Julia heil und gesund gefunden habe. Dann werde ich alles regeln.«
    »Nein, das ist…«
    Er verschluckte sich an seinen eigenen Worten. Ich hatte sowieso nicht hingehört und öffnete bereits die Tür, hinter der ein Flur lag. Dort befand sich auch das kleine Zimmer der Julia Ross. Der Flur endete wieder vor einer Tür. Dahinter, das wußte ich, würde die Galerie liegen. Ich brauchte die MPi nicht. Sie und das Magazin legte ich zu Boden. Um eine Blutsaugerin stoppen zu können, reichten eine geweihte Silberkugel und natürlich das Kreuz.
    Beides war wichtig. Doch an erster Stelle stand Julia Ross. Für mich war wichtig, daß sie noch lebte und es Madonna nicht geschafft hatte, sie in eine Untote zu verwandeln.
    Ich wollte erst gar nicht darüber nachdenken, wie gut oder schlecht ihre Chancen standen, es war wichtig für mich, an sie heranzukommen, und deshalb blieb ich vor der Tür stehen.
    Sie war abgeschlossen. Ich ließ mir noch Zeit, sie zu öffnen und lauschte zunächst.
    Nichts zu hören. Keine Schreie, keine anderen Geräusche, wenn etwas umkippte. Hinter der Tür herrschte bedrückende Stille. Das mußte nichts sagen, wahrscheinlich waren die Ausstellungsräume sogar recht groß, so daß sich irgendwelche Geräusche schon darin verlieren konnten.
    Der Schlüssel paßte. Auch von George Scott hörte ich nichts mehr. Ich drehte den Schlüssel zweimal herum. Alles klappte wie am Schnürchen, und auch die Klinke ließ sich geräuschlos nach unten drücken.
    Noch öffnete ich die Tür nicht. Ich mußte einfach warten, bis die Schwindel- und Schmerzwellen nachließen, die durch meinen Körper fuhren. Ich bin beileibe kein Supermann, und mußte bestimmten Dingen den gleichen Tribut zollen wie andere Menschen auch.
    Ich kam wieder mit mir zurecht, war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher