Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1039 - Die Heroin-Zombies

1039 - Die Heroin-Zombies

Titel: 1039 - Die Heroin-Zombies
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
steckte und die Fäden zog. Wer war in der Lage, ein derartiges Schmuggelprojekt durchzuziehen?
    Da gab es eigentlich nur eine Antwort.
    Logan Costello!
    Sein Name stand hier in London für die Mafia. Er war der große Pate im Hintergrund. In früheren Zeiten waren wir oft genug aneinandergeraten, da er es geschafft hatte, sich mit höllischen Mächten zu verbünden. Ob diese Zeiten bei ihm endgültig vorbei waren, wagte ich zu bezweifeln. Auch wenn er seine Tage im Rollstuhl verbrachte, war sein Einfluss noch immer genügend groß, um Heerscharen von Killern zu befehlen und sich auch immer wieder neue Pläne auszudenken.
    Seine Verbindungen reichten bis in alle Teile der Welt. Da schloß ich auch Kolumbien nicht aus. Jedenfalls würden die Kollegen vom Rauschgiftdezernat ihre große Freude haben, zumindest schon ein Opfer gefunden zu haben. Wie viele sich noch unterwegs befanden, das konnte niemand genau sagen.
    Es war nicht meine Aufgabe, den vernichteten Zombie zu untersuchen, das sollten andere übernehmen. Sie sollten die Gestalt abholen, dann sahen wir weiter.
    Überraschungen blieben nicht aus. Ich hatte den Alarm für Spinnerei gehalten, mußte meinen Irrtum eingestehen und wußte auch, daß ich erst den Beginn des Fadens in den Händen hielt. Alles andere würde folgen.
    Ich holte mein Handy hervor. Die Yard-Zentrale würde mich weiterverbinden, alles kein Problem. Die ersten beiden Zahlen hatte ich eingetippt, als ich hinter mir einen Luftzug spürte. Zugleich hörte ich das leise Schaben der Tür und dann – bevor ich herumfahren konnte – die Stimme der Frau.
    »Tun Sie es lieber nicht, wenn Ihnen Ihr Leben etwas wert ist…«
    Es war eine weiche Stimme gewesen, doch davon hatte ich mich nicht beirren lassen. Ohne mich umzudrehen, spreizte ich meinen rechten Arm ab, damit die Person das Handy sah.
    »Lassen Sie das fallen!«
    Das tat ich auch. Allerdings fing ich es mit dem rechten Fuß ab, damit es nicht zu hart auf den Boden prallte.
    »Sehr gut!« wurde ich gelobt. »Ich hörte einen Schuss, und ich denke, daß Sie eine Waffe besitzen.«
    »Kann gut sein.«
    »Dann weg damit!«
    Ich war nicht nur ärgerlich über mich selbst, weil ich mich hatte überraschen lassen, ich war auch sauer darüber, daß diese Person so gut informiert war und es ihr zudem gelungen wäre, ungesehen diese Baracke zu betreten. Wo war Johnson gewesen, der draußen die Stellung halten wollte?
    »Hören Sie, ich weiß nicht, wer Sie sind, aber ich an Ihrer Stelle würde vorsichtig sein.«
    »Das bin ich auch«, sagte sie. »Sehr vorsichtig sogar. Ich habe mich abgesichert. Sie haben es geschafft, einen unserer Boten zu killen. Eine Leistung, muß ich zugeben. Auch ich bin wachsam gewesen und habe ungefähr das gleiche getan wie Sie. Verstehen Sie?«
    Ich begriff. So konnte ich davon ausgehen, daß Johnson nicht mehr lebte. Bei diesem Gedanken kribbelte die Haut in meinem Nacken.
    Das Kribbeln lief bis zum letzten Wirbel hin, und ich spürte wie Kälte und Hitze durch meinen Körper strömten.
    »Damit es klar ist. Ich bin mit einem Revolver bewaffnet. Mit einem 38er. Und ich kann damit umgehen.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Also ziehen Sie Ihre Kanone behutsam hervor, sonst wird die Kugel Ihren Schädel zerschmettern.«
    »Ja, Sie sind am längeren Hebel.«
    »Das will ich doch meinen.«
    Mein Ärger war nicht verraucht, aber was sollte ich machen?
    Nichts, denn die andere saß am längeren Hebel. So zupfte ich praktisch meine Beretta hervor, spreizte den rechten Arm wieder ab und hielt die Waffe nur mit zwei Fingern fest. Sie schaukelte dazwischen.
    Wenig später prallte sie zu Boden.
    »Das ist gut, Mister!« Die Frau kam einen Schritt näher, was ich genau hörte. Es war möglich, daß sie mir die Waffe über den Schädel ziehen wollte, aber sie stoppte. »Treten sie die Pistole so weit zur Seite, daß sie gegen die Wand prallt.«
    Die Unbekannte ging auf Nummer Sicher. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihrer Aufforderung zu folgen. Nach dem Tritt schlitterte die Pistole auf die Wand zu und blieb dort liegen.
    »Und nun?« fragte ich.
    »Drehen Sie sich um!«
    Das tat ich. Allerdings hatte ich die Arme nicht angehoben, ich ließ sie recht locker an meinem Körper entlang nach unten hängen. Ich war auf die Frau gespannt, die Stimme hatte ich noch nie im Leben gehört – und sie auch noch nie gesehen.
    Vor mir stand eine Fremde. Kaffeebraune Haut, naturschwarzes, gelocktes Haar. Ein rundes Gesicht mit leicht schrägen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher