Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1039 - Die Heroin-Zombies

1039 - Die Heroin-Zombies

Titel: 1039 - Die Heroin-Zombies
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Augen, einer kleinen Nase und einem Mund mit recht breiten Lippen. Sie trug eine lederne Hose und eine Lederjacke. Nur die Turnschuhe mit den recht hohen Sohlen waren hell.
    »Wer bist du?« fragte sie mich. Jetzt, als wir uns anschauten, fiel sie in einen vertrauten Tonfall.
    Ich schaute erst in die Mündung des Revolvers, dessen Stahl hell schimmerte. Dann sagte ich: »Mein Name ist John Sinclair.«
    »Aha.«
    Die Antwort hatte sich angehört, als könnte sie durchaus etwas mit diesem Namen anfangen. Das war nicht ausgeschlossen, wenn sie selbst in diesem Geschäft drinsteckte.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Elena Cerez.«
    »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Klar, Sinclair. Du wirst auch in Zukunft nichts damit anfangen können. Du hättest deine Nase nicht in unsere Angelegenheiten stecken sollen.«
    »Ein Zombie ist Ihre Angelegenheit?«
    »Richtig.«
    »Die neue Methode, um Heroin oder Kokain zu schmuggeln.«
    »Stimmt auch. Bisher war sie sicher. Damit sie auch sicher bleibt, werde ich dich erschießen müssen. Ich weiß, wer du bist und daß es dein Job ist, gewissen Vorgängen nachzugehen. Du hättest dich diesmal allerdings nicht einmischen sollen. Wir sind stärker.«
    »Wer ist wir?«
    »Die Organisation.«
    Damit konnte ich auch nicht viel anfangen. »Wie wäre es denn, wenn Sie mir das genauer erklärten?«
    »Nein, es reicht.«
    »Und was ist mit dem Zombie?«
    »Er wird schon bald abgeholt, keine Sorge. Wir können ja eine so wertvolle Person nicht im Stich lassen!« fügte sie noch lächelnd hinzu. »Aber das wirst du nicht mehr merken.«
    Diese Frau bluffte nicht. Sie wirkte beim ersten Hinsehen zwar harmlos, doch das täuschte. Wer sie genauer anschaute, der sah schon, wie austrainiert ihr Körper war. Wenn sie sich bewegte, dann geschmeidig, und auch der Blick ihrer dunklen Augen verhieß nichts Gutes.
    »Da Sie wissen, wer ich bin«, sagte ich, »muß Ihnen auch bekannt sein, welches Risiko Sie eingehen.«
    »Risiko?«
    »Klar. Ich bin Polizist. Und meine Kollegen sind über jeden meiner Einsatzorte informiert. Das sollten Sie nicht vergessen. Habe ich mich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht gemeldet, wird man alle Hebel in Bewegung setzen, um mich zu finden. Ich denke nicht, daß ich Ihnen das groß erzählen muß.«
    Sie reckte ihr Kinn vor. »Ich weiß.«
    »Trotzdem wollen Sie das Risiko eingehen?«
    »Ich muß, Sinclair. Es steht zuviel auf dem Spiel.«
    »Und Sie glauben tatsächlich, daß Sie diesen Toten hier vom Flughafen wegschaffen können?«
    »Das laß mal unsere Sache sein.«
    »Unsere, haben Sie gesagt. Sie meinen also die Organisation.«
    Beinahe wütend lachte sie auf. »Tun Sie nicht so, als wüssten Sie dies nicht. Natürlich arbeite ich nicht auf eigene Rechnung. Nur werde ich einen Teufel tun und Ihnen erzählen, wer mir den Rücken deckt. Nur soviel sei verraten. Es sind Männer mit mächtigem Einfluss.«
    »Wie die Mafia.«
    »Genau! Wie sie«, erklärte Elena Cerez mit einem breiten Grinsen.
    Sie hob die Waffe. Jetzt hielt sie den Revolver mit beiden Händen fest. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden. In den dunklen Augen stand tatsächlich der Wille, abzudrücken und mir eine Kugel durch den Kopf zu jagen.
    »Geh zurück, Sinclair!«
    »Wohin?«
    »An die Wand. Nimm die Hände hoch und bleib direkt vor der Wand stehen!«
    »Soll das eine Exekution werden?«
    »Erfasst, Sinclair. Eine kleine Exekution. So habe ich es schon früher in meiner Heimat erlebt.«
    »In Kolumbien?«
    »Gut geraten!«
    Es hatte für mich keinen Sinn, wenn ich weiterhin versuchte, auf Elena Cerez einzureden. Diese Frau ließ sich auf keinen Kompromiss ein. Sie war gekommen, um einen Auftrag durchzuführen.
    Möglicherweise hätte sie den mit Heroin gefüllten Zombie bewachen sollen, bis die große Nachhut eintraf. Ich war dabei ein Störfaktor, den sie auf jeden Fall ausschalten mußte.
    Ich hatte mich bisher gut in der Gewalt gehabt und meine Angst unterdrückt, zudem war ich durch die Unterhaltung auch abgelenkt worden. Das war vorbei. Ich merkte, wie die Furcht gegen meinen Magen drückte und sich dort ein bitterer Saft gebildet hatte, der allmählich in die Höhe stieg.
    Auch schlug mein Herz schneller, und aus den Poren drang mir der Schweiß. Das blieb der Frau nicht verborgen, und sie konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. »Du fürchtest dich. Du hast Angst. Das spüre ich genau. Du bist ein Mensch. Jeder Mensch fürchtet sich vor dem Tod, Sinclair. Selbst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher