Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beiden gewiß nicht vergessen.
    Scoutie sah Brether Faddon an.
    „Aufgeregt?"
    Faddon zögerte einen kurzen Augenblick, dann nickte er.
    „Ich auch", gab Scoutie zu. Sie lachte. „Stell dir vor, was unsere Freunde auf Chircool sagen würden, wenn sie uns so sähen, bibbernd vor Aufregung. Es ist ein Witz."
    „Laß uns einen dieser Räume untersuchen", schlug Faddon vor. „Vielleicht finden wir etwas."
    Es war nicht schwierig, in die Räume einzudringen; sie waren nicht verschlossen.
    Indessen fanden die Betschiden nicht sehr viel - leere Kammern, ohne Mobiliar, ohne erkennbaren Zweck.
    „Irgendwie gespenstisch", meinte Scoutie. „Ein Riesenschiff und dann so wenig Besatzung. Ob das einen Grund hat?"
    „Vielleicht liegt es daran, daß die Ernte der Spoodies möglichst wenige Zuschauer haben soll - was weiß ich?"
    Die beiden Betschiden traten zurück auf den Gang. Sie setzten ihre Suche fort.
    Erst im fünfzehnten Raum, den sie betraten, fand sich ein Hinweis. Es war eine Kritzelei an der Wand.
    „Hm", machte Scoutie. „Sieht aus wie eine Zeichnung des Schiffes, sehr grob, aber noch zu erkennen. Kannst du lesen, was daneben steht?"
    Die Buchstaben waren kaum mehr zu erkennen. Vielleicht war diese Inschrift so alt wie das Volk der Betschiden.
    „Es könnte SOL heißen", sagte Brether Faddon. „Aber ich bin mir nicht sicher."
    „Ein bißchen wenig", meinte Scoutie.
    Sie fanden in einem anderen Raum Kleidungsstücke, deren Besitzer eine ähnliche Statur gehabt haben mußte wie Brether Faddon. Allerdings waren diese Kleidungsstücke sehr alt. Es ließ sich nicht sagen, ob sie seit Jahren oder Jahrhunderten an dieser Stelle lagen.
    „Gehen wir weiter", sagte Faddon.
    Nach ein paar Metern stieß Scoutie einen unterdrückten Schmerzenslaut aus. Sie griff nach ihrem rechten Knöchel.
    „Was ist?"
    „Ich habe mir den Knöchel verstaucht", sagte sie.
    „Laß mich sehen", bat Faddon.
    Er kniete neben Scoutie nieder.
    Vorsichtig betastete er den rechten Knöchel.
    „Sieht harmlos aus", sagte er.
    Um eine Ecke des Ganges kam ein Mann gebogen, ging auf die Betschiden zu, grüßte ein wenig gedankenverloren und ging weiter.
    Scoutie und Brether Faddon sahen sich verblüfft an.
    „Heiliges All", stieß Faddon hervor. Er stand auf. „Hast du das gesehen?"
    „Also doch", murmelte Scoutie. Ihre Augen begannen zu glänzen. „Wir haben sie gefunden. Wenn dieser Mann kein Betschide ist, dann will ich nicht länger Scoutie heißen."
    „Auch ein Risiko", sagte Faddon trocken. „Aber du hast recht - und es scheint etliche Betschiden an Bord zu geben. Sonst wäre er nicht einfach an uns vorbeigegangen."
    „Komm, wir sehen dort nach, wo er hergekommen ist", sagte Scoutie. Sie trat probeweise auf.
    „Es geht wieder", sagte sie danach. „Nicht sehr gut, aber ich werde laufen können."
    Sie versuchten den Weg des Rassegenossen zu rekonstruieren. Er führte in die vermutete Richtung - auf die Bereiche des Schiffes zu, in dem höchstwahrscheinlich der Maschinenpark für den Antrieb untergebracht war.
    Vor einem schweren Stahlschott blieben die beiden stehen.
    Scoutie streckte die Hand nach dem Impulsgeber aus, der das Schott auf Handdruck öffnete. Sie zögerte, dann legte sie die Hand auf die vorgezeichnete Fläche.
    Geräuschlos glitt das Schott zur Seite.
     
    3.
     
    An Bord eines so gewaltigen Schiffes mußte es Hunderte von großen und kleinen Räumen geben, die mit irgendwelchen Maschinen vollgepackt waren. Um was für Anlagen es sich in diesem Fall handelte, vermochten die heimlichen Besucher der Szene nicht zu sagen.
    Sie standen oben auf einer Brüstung. Eine Treppe führte auf den Boden der Halle hinab.
    Offenbar war eine der Maschinen defekt. Mehr als ein Dutzend Männer und Frauen standen um ein Aggregat herum, dessen Verkleidungsbleche entfernt worden waren.
    „Betschiden", flüsterte Scoutie.
    Sie lächelte Faddon an. So glücklich wie in diesem Augenblick hatte sie sich noch nie zuvor gefühlt; endlich war die Verbindung zwischen den Bewohnern von Chircool und ihren früheren Heimat, dem Generationenschiff SOL, wiederhergestellt.
    „Ob das das technische Personal ist, von dem Tomason geredet hat?" fragte Faddon.
    „Höchstwahrscheinlich", sagte Scoutie.
    Die beiden blieben in Deckung. Sie wollten einstweilen nur beobachten, nicht selbst gesehen werden.
    „Gehen wir dorthin", schlug Scoutie vor. Sie deutete auf eine Treppe, die auf der anderen Seite der Halle von der Brüstung auf den Decksboden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher