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1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff
Autoren: Unbekannt
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typischen Verhaltensweisen.
    „Die Untätigkeit macht mich verrückt", sagte sie unbeherrscht. „Ich werde mich im Schiff einmal umsehen und umhören - vielleicht gibt es Neuigkeiten."
    „Ich komme mit", entschied Faddon sofort. Er war nur wenig älter als Scoutie, aber im Gegensatz zu dem eher zierlich gewachsenen Mädchen kräftig gebaut.
    „Und Surfo?" sagte Scoutie.
    Die beiden betraten kurz die Nachbarkabine. Mallagans Atemzüge hatten sich beruhigt.
    Er schlief fest, schien aber zu träumen - mit den Händen malte er abstrakte mathematische Figuren in die Luft. Seine Lippen bewegten sich lautlos.
    „Er träumt", sagte Scoutie.
    „Seltsam", murmelte Brether Faddon. „Er scheint zu träumen, aber er bewegt die Augen nicht."
    „Ist das wichtig?"
    Faddon zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß es nicht", gab er zu. „Mir ist nur einmal aufgefallen, daß Leute, die träumen, dabei recht heftig die Augen bewegen - und Surfo tut das nicht."
    „Vielleicht ein Einfluß der beiden Spoodies - wir wissen entsetzlich wenig darüber."
    Die beiden Betschiden verließen Mallagans Kabine.
    Die Aufregung, die im Schiff herrschte, war fast zu greifen. Jedes Gesicht war von Aufregung und Unruhe gezeichnet, eine fiebrige Erwartung hatte sich der Besatzungsmitglieder bemächtigt.
    Selbst die Tarts, deren Gemütszustand meist von unerschütterlichem Gleichmut geprägt wurde - so jedenfalls pflegten viele von ihnen ihre relative Gefühlsarmut positiv zu umschreiben, zeigten sich von der allgemeinen Hektik ergriffen.
    „Was meinst du, suchen wir eine Messe auf?"
    Scoutie erinnerte sich noch lebhaft der ersten Mahlzeit, die sie an Bord eines Kranenschiffs eingenommen hatten. Es war an Bord der ARSALOM gewesen, und sie hatten eine kurzlebige Freundschaft mit einem ungeheuer geschwätzigen Prodheimer-Fenken angeknüpft. Wenig später hatten dann die Aychartan-Piraten zugeschlagen ... erstes Glied einer Reihe von Abenteuern, die bis heute kein Ende gefunden hatten. Es sah nicht so aus, als sollten die Betschiden in absehbarer Zeit zum Ausruhen kommen können - die nächste Aufregung stand bevor.
    „Gehen wir in die Zentrale", sagte Scoutie. „Maso wird sich freuen, uns zu sehen."
    Faddon grinste breit. Der reckenhafte Krane, Flottenkommandant und Kommandant der JÄQUOTE und als Kriegsheld überall im Herzogtum bestens bekannt, hatte wenig für die drei Betschiden übrig. Das Abenteuer mit den Mascinoten war für ihn eine einzige Demütigung gewesen, noch dazu in Gegenwart seiner 20. Flotte, also gleichsam vor aller Augen.
    Er machte auch ein sehr unwilliges Gesicht, als die beiden Betschiden die Zentrale des Schiffes betraten.
    „Was wollt ihr?" fragte er mit mühsam gewahrter Förmlichkeit.
    „Wir wüßten gerne, ob das Spoodie-Schiff schon da ist", sagte Scoutie freundlich.
    „Ihr könnt es wohl nicht erwarten, uns zu verlassen", sagte der Krane bissig.
    Scoutie schwieg. In Wirklichkeit war es wohl Kommandant Maso, der heilfroh war, die drei wieder loszuwerden - vor allem Surfo Mallagan wäre er wohl gern für immer losgeworden. Der Betschide ließ es immer mehr an der Höflichkeit und dem Respekt fehlen, die Maso von ihm und seinen Untergebenen erwartete.
    „Wir wollen schnellstmöglich nach Kran", versetzte Scoutie. „Man benötigt dort unsere Dienste."
    Maso mußte einmal mehr erleben, daß auch die Betschidenfrau nicht auf den Mund gefallen war. Die Lebenseinstellung der Betschiden schien von einer gewissen grundsätzlichen Widerborstigkeit geprägt zu sein.
    „Ihr müßt euch noch etwas gedulden", sagte der Kornmandant.
    Einer seiner Offiziere trat hinzu und flüsterte dem Kranen etwas ins Ohr. Maso antwortete in der gleichen Weise.
    „Das alles wäre viel einfacher", hörte Scoutie einen Prodheimer-Fenken in ihrer Nähe sagen, „wenn wir noch mehr Spoodie-Schiffe hätten. Aber das geht ja leider nicht."
    Scoutie stellte erstaunt fest, daß es offenbar nur ein einziges Schiff dieser Art gab. Es fragte sich allerdings, woran das lag. Waren nicht mehr gebaut worden? Oder durfte der geheimnisvolle Raumsektor, in dem die Spoodies geerntet wurden, nur von jeweils einem Schiff aufgesucht werden? Es gab eine Menge solcher Fragen, auf die die stets neugierigen Betschiden gern eine Antwort gehabt hätten.
    „Liegt der Arbeitsplatz der Spoodie-Schiffe weit von hier?"
    Faddons Frage war recht geschickt. Wer sie beantwortete, mußte mehrere kleinere Fragen gleich mitbeantworten.
    „Arbeitsplatz?"
    „Der Ort, wo die
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