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1035 - Die Totenkammer

1035 - Die Totenkammer

Titel: 1035 - Die Totenkammer
Autoren: Jason Dark
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Möglichkeit. Außerdem hat er sich mit Geschichte beschäftigt. Ein Randgebiet der Geschichte kann auch die Mythologie der Völker sein.«
    »Das wäre eine Lösung.«
    »Wir werden ihn finden und fragen.« Suko drehte sich um, da er zur Tür gehen wollte.
    Ich hielt ihn noch zurück. »Warte mal. Wir sollten nicht planlos vorgehen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Wo könnten die anderen stecken?«
    »Hier oben nicht.«
    »Im Keller?«
    »Hast du eine Tür gesehen?«
    »Nein, aber wir werden sie finden.«
    »Okay, machen wir uns auf die Suche nach dem Zugang.«
    Diesmal ließ sich Suko nicht aufhalten. Ich blieb ihm auf dem Fersen, als er den Gang betrat, und wir beide waren sehr vorsichtig. Ich dachte dabei auch an einen eventuell vorhandenen Dachboden, auf dem sich die Brut versteckt halten konnte.
    Es war ziemlich düster. Ich holte die kleine Leuchte hervor und strahlte damit die Decke ab. Dort zeichnete sich kein Umriß einer Luke ab. Es gab also keine Falltür, die herunterholt werden konnte.
    Blieb das normale Haus und der Keller.
    Suko hatte sich bereits gedreht und war vor bis zum Beginn der Treppe gegangen. Gerade als er stehenblieb, hörten wir beide den dumpf klingenden Laut. Ich dachte, daß Suko ihn verursacht hatte, doch mein Freund drehte sich kurz um und winkte mir zu.
    »Komm her!«
    Ich ahnte bereits Schlimmes, denn ich kannte den Stimmenklang.
    Am Beginn der Treppe blieb ich stehen, und es war hell genug, um die zweite Untote zu sehen.
    Sie war dabei, die Stufen der Treppe hochzusteigen, denn am Ende lauerte die Beute.
    Ruhig blieb ich stehen. Die ehemalige Studentin hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie war noch ziemlich kraftlos, aber sie brauchte Kraft, um die Hindernisse überwinden zu können. Deshalb klammerte sie sich auch mit beiden Händen am Geländer fest und war so in eine Schieflage geraten.
    Nicht nur ihre Beine mußte sie in die Höhe bekommen, auch ihren gesamten Körper, dessen Gewicht sich verdoppelt zu haben schien, wenn man sie so sah.
    Wir wußten, daß Zombies nie aufgaben, auch wenn sie so wirkten, als könnten sie sich kaum bewegen. Sie kamen überall durch. Es gab kaum normale Hindernisse für sie. Die Wesen schlugen Scheiben ein, sie ließen sich durch Zäune und Mauern ebenfalls nicht aufhalten und wurden von ihrer irren Gier getrieben.
    Sie wollten Menschen. Sie wollten deren Tod und oftmals auch deren Fleisch.
    Die geweihten Silberkugeln waren tödlich. Ebenso wie der Schlag mit dem Schwert, der ihnen den Kopf vom Rumpf trennte. All das wußten wir, aber hier konnte Suko wieder seine Dämonenpeitsche einsetzen.
    Er hielt sie bereits schlagbereit.
    Ich trat zurück.
    Suko wartete eiskalt ab. Die lebende Leiche schaffte es, immer höher zu kommen. Auch wenn sie stolperte und sich mit einer Hand abstützen mußte, so fand sie trotzdem ihren Weg nach oben. Dorthin, wo die Beute wartete.
    Die Dämonenpeitsche in Sukos Hand wippte leicht. In dieser Lage war ein Zombie für uns kein Gegner, auch wenn er sich noch so gefährlich gab bei einem normalen Überfall auf einen Menschen. Da sah es dann anders aus, wie wir leider aus jahrelanger Erfahrung wußten.
    Die Gestalt hatte die drittletzte Stufe erreicht. Sie hob wieder den Kopf an.
    Wahrscheinlich war diese junge Frau mal hübsch gewesen. Etwas pummelig von der Gestalt, aber mit einem sehr netten Gesicht, das auch jetzt noch puppenhaft aussah, obwohl die ersten Zeichen der Verwesung auf der Haut wie dunkle Flecken lagen.
    »Komm!« sagte Suko.
    Es schien, als hätte die Gestalt seine Aufforderung gehört, denn sie gab sich einen Ruck, um die restlichen Stufen auf einmal zu überwinden. Dann streckte sie den Arm aus, doch diesmal suchte sie keinen Halt am Geländer, ihr Ziel war Sukos Bein.
    Er trat ihr gegen das Gesicht.
    Sie fiel nicht zurück, nur der Kopf wurde angehoben. Dabei verzerrte sich das Gesicht.
    Dann schlug Suko zu.
    Diesmal erwischten die drei Riemen den Schädel der Untoten. Sie klatschten auf den Kopf und rissen dort tiefe Wunden, weil die Haut unter dem Haar einfach zu dünn war.
    Aus den breiten Wundenbändern spritzte eine Flüssigkeit hoch, die hell und milchig aussah. Auch die Augen waren durch den Hieb getroffen worden. Bevor die Gestalt nach hinten kippte, gelang mir ein Blick in das Gesicht.
    Beide Augen liefen aus. Das graue Zeug sah aus, als wäre es aus zahlreichen Würmern zusammengesetzt.
    Die Gestalt polterte mit dem Rücken auf die Treppe. Nirgendwo gab es halt für sie, auch wenn
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