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1032 - Der Experimentalplanet

Titel: 1032 - Der Experimentalplanet
Autoren: Unbekannt
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generell etwas gegen uns hat. Ihr werdet vielleicht fragen, wieso wir ihn Symbiont genannt haben. Dafür gibt es zwei Gründe. An vielen der abgeschossenen Enden der Wurzelstränge wurden kleine Lebewesen entdeckt, die ursprünglich zweifellos selbständige Tiere waren."
    Ein Bild zeigte das Ende eines dünnen Stranges, auf dem ein kleiner Kopf saß, der entfernt einem Frosch ähnelte. Der Körper dieses Tieres ging gleichmäßig in den pflanzlichen Teil über.
    „Über dieses tierähnliche Wesen kann der Wurzelsymbiont sehen, fühlen und riechen.
    Wir haben für alle Wahrnehmungsarten eindeutige Anzeichen gefunden."
    „Kann er auch denken?" wollte Adelaie wissen.
    „Diese Frage können wir nicht beantworten. Nach dem Verhalten des Symbiosewesens könnte man das meinen. Allerdings haben sich keine Hinweise in den abgetrennten Teilen dafür gefunden."
    „Und woher nimmst du die Gewißheit, Kirt", fragte Sarga Ehkesh ihren Sohn, „daß es sich um ein einzelnes Wesen handelt? Es könnten doch auch mehrere sein, die einen gemeinsamen Angriff durchgeführt haben."
    Wieder schickte der Biochemiker seiner Mutter einen unergründlichen Blick zu, bevor einer seiner Mitarbeiter antwortete.
    „Die Untersuchung der Zell- und Genstruktur hat gezeigt, daß alle Teile aus den verschiedenen Angriffszonen von einem Wesen stammen."
    „Für dich habe ich noch eine besondere Überraschung, Sarga", fuhr Kirt Dorell-Ehkesh fort. Es fiel auf, daß er seine Mutter mit dem Vornamen ansprach. „Aber das regeln wir anschließend unter uns."
    Als die Besprechung abgeschlossen war, blieben Sarga, ihr Sohn und Adelaie zurück.
    Der Biochemiker bestand darauf, mit seiner Mutter allein zu sprechen, aber Sarga verlangte, daß Adelaie dablieb.
    „Von Genetik verstehst du mehr als ich", begann Dorell-Ehkesh. „Du kannst diese Bilder von Zellaufnahmen besser deuten als ich. Allerdings habe ich sie mir von Dr. Wandham erklären lassen."
    Mit dem Projektor warf er mehrere Vergrößerungen an die Wand.
    „Zellen, Chromosomen und Einzelgene aus dem Wurzelsymbionten", sagte er dann.
    „Neben den primär pflanzlichen Wurzelzellen erkennt man solche von tierischem Leben, die regelrecht eingelagert worden sind. Sie leben in und mit der Pflanze. Es handelt sich also um eine besonders tiefgreifende Art der Symbiose. Wandham hat sie Hypersymbiose genannt. Und jetzt schau dir diese Zelle an."
    Ein neues Bild erschien.
    Adelaie konnte keinen großen Unterschied zu den vorhergehenden Bildern erkennen.
    Aber Sarga Ehkesh stöhnte auf.
    Ihre Augen bildeten schmale Schlitze. Sie trat an die Wand und tastete über das Bild.
    Ihre Lippen murmelten unverständliche, leise Worte.
    „Ich habe dieses Bild mit einer alten Aufnahme vom Zellgewebe Großvaters verglichen.
    Auch Wandham sagt, daß das Ergebnis eindeutig ist."
    Sarga Ehkesh verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sie schluchzte.
    Adelaie trat zu ihr und legte einen Arm um die kleine Frau. Ihr vorwurfsvoller Blick traf Kirt, obwohl sie gar nicht wußte, um was es ging.
    „Jetzt weißt du", sagte der Mann dumpf, „was aus deinem Vater geworden ist. Er ist in diesem Symbionten aufgegangen."
     
    *
     
    Nachdem sich Sarga Ehkesh wieder beruhigt hatte, besann sie sich auf ihre eigentlichen Aufgaben. Gemeinsam mit Demos Yoorn bereitete sie einen gewaltsamen Vorstoß in die Hauptkuppel vor. Quiupu meldete sich nach wie vor nicht.
    Ein Trupp aus Kampfrobotern wurde vorbereitet, um Quiupus Wächter zu überraschen und auszuschalten.
    Die Roboter wurden vorgeschickt. Dann folgten Sarga, Adelaie und Yoorn.
    Mit einer Störstrahlung, die speziell auf die positronischen Systeme von Quiupus Roboter wirkte, wurden diese eingeschaltet.
    Das verschlossene Haupttor widerstand Yoorn nur kurze Zeit.
    Gemeinsam drangen sie in das Kuppelinnere vor. Ein beißender Gestank drang in ihre Nasen. In der Luft lag ein feiner Staub von hellgelber Farbe. Überall summten Geräte.
    Sie entdeckten mehrere Arbeitsroboter an Maschinen und Geräten. Sie kümmerten sich nicht um die Eindringlinge.
    „Quiupu", rief Adelaie laut, aber das kosmische Findelkind blieb unsichtbar.
    Sie drangen zum Zentrum der Kuppel vor. Adelaie staunte nur, denn hier war wieder alles völlig verändert. Quiupu mußte mit seinen Robotern ohne Pause gearbeitet haben.
    Ein zischendes Geräusch von oben ließ die drei anhalten. Ein schwerer Käfig sauste von oben herab und schloß sie ein.
    Demos Yoorn zog sofort seinen Impulsstrahler, um die Gitterstäbe zu
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