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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren
Autoren: Unbekannt
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von ihm gehört habe?"
    „Du hast ihn nie gebraucht."
    „Wie erreiche ich ihn?"
    „Es gibt auf dieser Konsole eine Schalttaste, über deren Funktion du dir schon oft Gedanken gemacht hast. Betätige sie, und du erreichst den Beisitzer Eins."
    Valvul reagierte nicht sofort. Er wußte, wie solche Dinge sich anließen. Man wählte den Rufkode eines anderen Mascinoten, und im nächsten Augenblick materialisierte der Angerufene auf dem Bildschirm. Es war fast so schlimm, als wäre man mit ihm in demselben Raum. Valvul spannte die Rückenmuskeln und wischte mit dem Greifarm über die Taste.
    Es kam ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Kein Mascinote erschien auf der Mattscheibe, sondern das Bild eines von komplizierten Geräten erfüllten Raumes. Eine Gedankenstimme ertönte, von der Valvul ohne weiteres bereit war zu glauben, daß sie einem weisen, selbstsicheren Wesen gehörte.
    „Du hast Wichtiges zu berichten, Valvul?" fragte die Stimme.
    Valvul war erstaunt. Woher kannte der Beisitzer Eins seinen Namen? Stockend zunächst, später flüssiger erstattete Valvul seinen Bericht.
    „Du bist sehr aufmerksam, Valvul", sagte der Beisitzer Eins. „In der Tat scheinen die Fremden diesmal etwas Besonderes vorzuhaben. Ich sehe auf meinem Fahrplan, daß eines der Verbindungsschiffe im Begriff steht, von deiner Stadt abzulegen. Es kann sein, daß die Fremden es darauf abgesehen haben, nachdem wir sie bisher von den Städten aus haben mühelos zurückweisen können. Aber was das zweite Fahrzeug der Fremden im Schild führt, ist vorläufig noch unbekannt. Beide Fahrzeuge nähern sich deiner Stadt, Valvul. Am besten hältst du mit wachen Sinnen Ausschau."
    „Ja, das werde ich tun", versicherte Valvul.
    „Und noch etwas", begann die Stimme wieder. „Sobald du eine wichtige Beobachtung machst, nimm Kontakt mit mir auf."
    Als die Verbindung erlosch, hatte Valvul das Gefühl, mit einem überaus wichtigen Wesen gesprochen zu haben. Er hatte sich schon oft gefragt, ob es unter all den Mascinoten einen gebe, der die Geschicke des gesamten Eigentlichen Bereichs bestimmte. Jetzt glaubte er, eine Antwort auf seine Frage gefunden zu haben.
    „Wie habe ich das gemacht?" fragte er die Maschine voller Stolz.
    „So gut wie jeder verantwortungsbewußte Mascinote", dämpfte die antwortende Stimme seinen Enthusiasmus. „An deiner Stelle würde ich mich jetzt jedoch auf den Auftrag konzentrieren, den der Beisitzer Eins dir erteilt hat."
    „Das tue ich doch", protestierte Valvul.
    „Nein, das tust du nicht. Du sollst die beiden fremden Fahrzeuge beobachten, die sich auf diese Stadt zubewegen."
    „Aber sie sind doch ..."
    „Nein. Sie sind aus dem übergeordneten Kontinuum aufgetaucht, als du den Beisitzer Eins anriefst."
    Das Bild im Hintergrund des Raumes veränderte sich. Valvul erblickte zwei Raumschiffe der Fremden. Er sah sie so deutlich, als befänden sie sich unmittelbar vor ihm.
    Gleichzeitig bemerkte er, wie sich von rechts her der Umriß eines kastenförmigen Verbindungsschiffs in die Projektion hineinschob. Das Schiff hatte die Stadt vor wenigen Minuten verlassen. Eines der fremden Fahrzeuge schwenkte ab und hielt auf das Verbindungsschiff zu. Das zweite behielt seinen ursprünglichen Kurs bei und schoß mit hoher Geschwindigkeit auf die Stadt zu.
     
    *
     
    Plaquet saß fest eingebettet in den Sitz, der sich seinen Körperformen nahtlos anpaßte, und sah mit starrem Blick auf die fremdartige Szene, die auf dem großen Bildschirm vor ihm abrollte. Das kleine Beiboot befand sich noch immer im Leib der JÄQUOTE, des Flaggschiffs. Aber wie lange noch, und die JÄQUOTE würde das winzige Fahrzeug von sich speien.
    Plaquet gab sich allerlei Hoffnungen hin. Der Abwehrschlag von der Festung konnte erfolgen, bevor sich die JÄQUOTE bis auf die Distanz genähert hatte, die Maso für die günstigste hielt. Oder die JÄQUOTE entwickelte Schwierigkeiten mit dem Triebwerk. Oder das Weltall öffnete sich und riß sie alle miteinander in ein fremdes Universum! Irgend etwas! Plaquet war gewillt, selbst den nichtigsten Anlaß als Entschuldigung dafür zu verwenden, warum er diesen selbstmörderischen Auftrag nicht hatte ausführen können.
    Voller Unglauben starrte er auf das groteske Gebilde, das die teleskopischen Aufnahmegeräte des Flaggschiffs so nahe heranholten, daß er glaubte, in nur wenigen Kilometern Entfernung zu schweben. Er sah eine riesige Plattform, auf der sich mächtige Türme erhoben. Die Anlage war ohne jegliche
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