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1022 - Der Held von Arxisto

Titel: 1022 - Der Held von Arxisto
Autoren: Unbekannt
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schickt", schrie Saul. „Ich muß ihn warnen ... Was ist das?"
    Saul verspürte heftige Erschütterungen, von ferne erklang ein Brausen, das lauter und lauter wurde. Saul glaubte, es richtig deuten zu können.
    „Sie kommen!" schrie er und wollte sich aufbäumen.
    Aber der Medproboter verpaßte ihm eine Beruhigungsspritze, und sein Aufruhr legte sich. Aber er konnte an nichts anderes denken als an die wilden Libellen in ihren bronzenen Rüstungen, die nur Mord und Totschlag im Sinn hatten.
    Er hatte sie gesehen, und daß sie verschwunden waren, er sie nicht mehr sah, konnte nichts anderes bedeuten, als daß sie nach Arxisto kamen. Er wußte es, aber er blieb nun ganz ruhig.
    Schwärze um ihn. Daraus drangen Geräusche zu ihm. Auf der Station schien es ziemlich hektisch zuzugehen. Bald waren wimmernde und klagende Laute zu hören.
    Irgendwo stieß jemand abgehackte Schmerzenslaute aus. Und Saul konnte nichts sehen.
    Aber er ahnte, daß die Verwundeten eingeliefert wurden, die im Kampf gegen die Libellenkrieger auf der Strecke geblieben waren.
    Es wurde immer lauter, und die Schmerzensschreie rissen bald nicht mehr ab. Das Beruhigungsmittel verlor allmählich seine Wirkung, Panik schlich sich bei ihm ein.
    Er war blind und völlig hilflos. Vorbeihastende Schritte, Befehle wurden gebrüllt: „Feuert!" - „Wehrt euch mit aller Kraft!" Warnungen erreichten ihn: „Aufgepaßt! Hinter dir!"
    Das Fauchen von Energiestrahlen. Waffengeklirre. Das trockene Rascheln von verwelkten Blättern im Wind - oder das Reiben von Libellenflügeln gegeneinander! Ein zirpender Laut... von ganz nahe - und auf einmal von noch näher.
    Eisen gegen Eisen. Dünne Insektenbeine auf dem Boden, hastend, trippelnd. Ein heißer Atem schlug ihm ins Gesicht. Ein Zirpen - und dann eine heftige Bewegung.
    Saul schrie und warf sich auf der entgegengesetzten Seite aus dem Bett. Etwas schlug krachend in dieses ein. Das Fauchen von Energie, der dumpfe Fall eines schweren Körpers.
    „Alles in Ordnung, Saul?"
    Es war Doc Lorghen persönlich, seine Stimme klang gehetzt.
    „Habe ich recht gehabt?" fragte Saul, während er sich zu seinem Lager hochtastete.
    „Sie sehen genauso aus, wie du sie beschrieben hast", sagte Doc Lorghen.
    „Ich habe keine Wahrnehmungen mehr", sagte Saul, „also werden keine weiteren mehr nachkommen."
    „Es sind genug", sagte der Arzt. „Gut fünfzigtausend allein im Umkreis von Arxisto-Park.
    Sie haben das gesamte Handelskontor besetzt.
    Es wird ein harter Kampf werden."
    „Und ich bin völlig hilflos", meinte Saul niedergeschlagen. „Ich hätte mir wenigstens eine provisorische Sehhilfe einoperieren lassen sollen." Doc Lorghen klopfte ihm mit der Hand, in der ein Strahler lag, auf die Schulter.
    „Wenn dies hier vorbei ist, bekommst du organische Augen. Das verspreche ich dir."
     
    *
     
    War das ein Erwachen gewesen!
    Gwen Corlin hatte im ersten Moment geglaubt, sich noch immer draußen im Dschungel zu befinden. Aber da war Eleva, nackt wie Gott sie schuf, eine schöne Kameradin, aber ein zitterndes Nervenbündel. Es hatte gedauert, bis sie sich faßte und seine Anordnungen befolgte.
    Sie kleideten sich an. Gwen packte seinen schweren Jagdstrahler, Eleva bewaffnete sich mit einer Faustwaffe, die in verbautem Gebiet viel besser einzusetzen war als sein schwerkalibriges Monstrum.
    „Du befiehlst, Gwen", sagte Eleva. „Ich werde alles tun, was du sagst."
    Er nickte dazu.
    Sie verließen die Wohnung und suchten mit den anderen Bewohnern des Blocks das Freie auf. Erst da erkannten sie, welcherart die Bedrohung war.
    „Ich muß zur Medostation", sagte Eleva. „Saul braucht mich."
    Gwen hielt sie zurück. Er sagte ihr, daß Saul bestens behütet wurde und ihrer Hilfe nicht bedurfte. Eleva sah es ein.
    Die libellenartigen Barbaren griffen an.
    „Weg von der Straße!" rief Gwen und drängte die Leute zurück zu den Gebäuden.
    „Wir werden kämpfen!" rief eine Frau und stieß ihn von sich. Sie achtete nicht auf den kleinen Jungen, der sich weinend an ihr Nachtgewand klammerte.
    Die ersten Schüsse fielen und mit ihnen die ersten Insektenkrieger. Aber viele von ihnen landeten unverletzt auf der Straße und gingen mit zügelloser Wildheit gegen die Bürger vor. Als es unter den Bewohnern von Arxisto-Park die ersten Verluste gab, flüchteten die anderen in wilder Panik.
    Saul blieb als einer der letzten auf der Straße zurück, um den Fliehenden den Rücken zu decken. Er tat es, ohne zu denken. Als er sich seines Tuns bewußt
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