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1020 - Das Viren-Experiment

Titel: 1020 - Das Viren-Experiment
Autoren: Unbekannt
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abrupte Übergang von einer Jahreszeit zur anderen ein immer wieder faszinierendes Ergebnis.
    Quinton war ein stämmiger Mann, der die Steueranlage mit seinen massiven Händen stets so fest umklammert hielt, als wollte er sie zerbrechen. Er liebte seine Arbeit, weil sie ihm ein Höchstmaß an Beweglichkeit gestattete und weil er sich den größten Teil der Arbeitszeit im Freien aufhalten konnte.
    Unmittelbar, nachdem er die Grenze überquert hatte und die Dallas-Rinne zum Tal hinab entlangflog, meldete sich die Zentrale über Funk.
    „Quinton!" rief der Pilot. „Wer hat Dienst?"
    „Reinhild Wernig. Wo befindest du dich gerade?"
    Quinton runzelte die Stirn, denn die Frage erschien ihm unsinnig. Reinhild konnte seine Position auf ihren Kontrollgeräten jederzeit ablesen. Er zögerte einen Augenblick und gab dann Position und Kurs an.
    „Gut", antwortete die Frau. „Fars, wir haben Kummer mit einem unserer Roboter. Es handelt sich um eine Rodungsmaschine, die im Sektor ARC34 eingesetzt ist."
    „Sie soll repariert werden", stellte Quinton fest.
    „Nein", lautete die Antwort. „Es handelt sich um einen Totalausfall."
    Quinton starrte aus der Kuppel und sah das Land unter sich weggleiten.
    „Wiederhole das!" verlangte er schließlich.
    „Ich sagte, es handelt sich um einen Totalausfall."
    Quinton löste eine Hand von der Steuerung und kratzte sich hinter dem Ohr.
    „Das kann doch nur eine Fehlanzeige in der Zentrale sein. Die Robbies werden ständig inspiziert und gewartet. Ein Totalausfall ist überhaupt nicht möglich."
    „Wir haben hier alles überprüft", antwortete Reinhild. „Unsere Kontrollen sind fehlerfrei.
    Aber da ist noch etwas ..."
    „Ja?" fragte er, als sie zögerte.
    „Da hat sich vor ungefähr drei Stunden ein merkwürdiger alter Kauz gemeldet. Sein Name war Gerlach oder so ähnlich."
    „Den kenne ich", unterbrach sie Quinton. „Das ist ein Maler, der ab und zu von Terrania herüberkommt, um hier zu arbeiten."
    „Dieser Bursche erkundigte sich bei uns, ob sich einer der Robbies selbständig gemacht hätte."
    „Wie kam er denn auf die Idee?"
    „Weiß ich nicht, aber er war ziemlich aufgeregt. Er muß irgend etwas Beunruhigendes erlebt haben."
    Quinton seufzte.
    „Ich fliege nach ARC34 und stelle fest, was los ist", kündigte er an. „Bleiben wir in Verbindung?"
    „Ja!"
    Quinton verließ die Dallas-Rinne und bog in einer weiten Schleife zum Zentrum des Sommergebiets ab. Seine Augen suchten die Landschaft ab, aber er konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Wälder und Wiesen lagen im Sonnenlicht, einzelne Tiere und Gruppen von Spaziergängern tauchten ab und zu in seinem Blickfeld auf.
    Ein paar Minuten später erreichte er ARC34, einen buschbestandenen hügeligen Sektor.
    „Ich bin am Ziel", teilte er Reinhild mit. „Es gibt nichts Ungewöhnliches zu berichten."
    „Hast du den Robbie schon gefunden?"
    „Nein", sagte der Pilot. „Ich kreise jetzt langsam über dem Gebiet und halte nach ihm Ausschau."
    Es dauerte nicht lange, und er entdeckte den Rodungsroboter an einem Abhang zwischen einigen Bäumen.
    Er stieß einen Pfiff aus.
    „Hast du ihn?" erkundigte sich die Frau in der Zentrale.
    „Ja", sagte er wortkarg, ohne seine Blicke von dem Roboter zu wenden.
    „Was ist mit ihm?" fragte Reinhild ungeduldig. „Wie sieht er aus, kannst du irgend etwas erkennen?"
    „Ich würde sagen", antwortete Quinton gedehnt, „er sieht ziemlich demoliert aus. Nein, das trifft es nicht - plattgewalzt ist das richtige Wort."
    „Machst du Witze?"
    Quinton knirschte mit den Zähnen. Er suchte nach einer geeigneten Landestelle in der Nähe des Abhangs und setzte den Gleiter auf den weichen Grasboden.
    „Ich bin gelandet und steige jetzt aus", meldete er der Zentrale.
    „Was kann passiert sein?"
    „Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?" erkundigte Quinton sich ärgerlich. Der Anblick des völlig zerstörten Rodungsroboters bereitete ihm Sorgen. Er überlegte, wie es zu diesem Unfall gekommen sein mochte. Die zerschmetterte Maschine wog einige Tonnen, und ein Sturz den Abhang hinab konnte ihren jetzigen Zustand nicht erklären.
    Er schaltete den Motor aus und öffnete die Luke. Im Hintergrund hörte er Reinhilds Stimme noch einmal aus dem Empfänger dringen, aber er beachtete sie nicht. Er sprang ins Freie und schaute sich um. Auf den ersten Blick schien alles unverändert, doch dann entdeckte er eine breite Spur, die weg vom Roboter quer über die Wiese zu einem nahen Wald führte. Sie war
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