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1016 - Zwischenspiel auf Karselpun

Titel: 1016 - Zwischenspiel auf Karselpun
Autoren: Unbekannt
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unterscheiden. Wenn sie den Wilden begegnen, halten sie sie für ihre Freunde."
    Sie versteckten den Kasten mit dem Spoodie in der Hütte, in der die Betschiden hausten. Mallagan fand in ihr auch die beiden Handstrahler. Faddon und Scoutie waren also ohne Waffen losgezogen.
    „In zwei Stunden geht die Sonne unter", mahnte Cersonur. „Ich hole noch eine Handlampe aus dem Wagen."
    Sie folgten eine Weile dem Pfad, den Mallagan schon kannte, bogen dann aber links ab.
    Cersonur hatte nicht nur bessere Augen als Mallagan, sondern auch eine empfindlichere Nase. Er richtete sich wieder auf.
    „Sie sind hier abgebogen, die Spur ist nicht sehr alt, vielleicht drei Stunden. Sie müßten jetzt in der Nähe der Höhle sein, wenn sie sich nicht verirrt haben." Er ging weiter. „Oder wenn sie unterwegs nicht den Wilden in die Hände fielen."
    Das Unterholz wurde dichter, aber der schmale Pfad war noch deutlich zu erkennen.
    Frisch abgebrochene Zweige ließen nun auch Mallagan die Spur finden. Sie kamen jetzt schneller voran.
    „Wie weit ist es noch bis zur Höhle, Cersonur?"
    „Nicht mehr weit. Weiter oben, wo die Felsen beginnen."
    Mallagan konnte die Felsen weißlich durch das Laub schimmern sehen, da sie noch von der tief stehenden Sonne angestrahlt wurden.
    Als sich vor ihnen eine kleine Lichtung auf tat, blieb der vorangehende Cersonur abrupt stehen. Er brauchte nichts zu sagen. Stumm deutete er auf einige zerbrochene Holzkeulen und einen Fetzen Tuch, der zweifellos von einer kranischen Rekrutenuniform stammte.
    Den Rest der Geschichte erzählten die Fußspuren in dem hier weichen Waldboden.
    „Wir müssen uns beeilen!" sagte Cersonur und ging weiter.
    Mallagan folgte ihm in stummer Verbissenheit, den feuerbereiten Handstrahler griffbereit im Gürtel.
     
    6.
     
    Das Warten im Dorf war ihnen langweilig geworden, außerdem quälte sie die unerträgliche Hitze im Innern der Hütte. Im Wald und weiter oben auf dem Plateau mußte es kühler sein.
    So kam es, daß sich Faddon und Scoutie zu einem Spaziergang entschlossen. Da sie nicht die Absicht hatten, sich weit vom Dorf zu entfernen, ließen sie die Handstrahler zurück.
    Niemand kümmerte sich um sie, als sie quer über den Dorfplatz gingen und im Wald untertauchten. Erst als sie ein wenig an Höhe gewannen, wurde es merklich kühler.
    Als sich der Pfad gabelte, blieben sie stehen.
    „Wer die Wahl hat, hat die Qual", philosophierte Faddon. „Den Weg zum Wrack kennen wir ja schon. Wie wäre es denn, wenn wir den anderen nehmen? Vielleicht finden wir die geheimnisvolle Höhle des noch geheimnisvolleren Cersonur?"
    Nach einigem Hin und Her stimmte Scoutie zu. Ihr lag nichts an der Höhle. Ihre Gedanken waren mehr bei Mallagan, und sie machte sich Sorgen um ihn. Was sollten sie machen, wenn Harsanfelger ihn festhielt?
    Der Wald wurde lichter. Einzelne Felsbrocken verrieten die Nähe des Plateaus und der Höhle, so wie Cersonur es beschrieben hatte.
    „Da vorn war etwas", sagte Faddon und blieb stehen. „Kann das ein Tier gewesen sein?
    Gibt es hier überhaupt Tiere?"
    Zweige brachen und wurden beiseite geschoben. Einige Gestalten erschienen auf der Lichtung, die Keulen schlagbereit in den Händen.
    Scoutie atmete erleichtert auf.
    „Unsere Karselpuner - ein Glück!" Sie machte eine einladende Geste und ging auf sie zu. Als der nächste seine Keule hob, sprang Faddon hinzu und riß sie zurück.
    „Das sind nicht unsere Eingeborenen! Sie sind fremd und kennen uns nicht. Ein anderer Stamm vielleicht. Vorsicht, sie greifen an ..."
    Es waren gut ein Dutzend Karselpuner, die nun mit erhobenen Keulen und Stöcken auf sie eindrangen. Scoutie entriß einem von ihnen die Keule und schwang sie im Kreis herum, um sich die Angreifer so vom Leib zu halten. Sie schlug zwei von ihnen nieder, aber die Übermacht war zu groß. Eine geworfene Keule traf sie ins Kreuz, sie stolperte und wurde sofort überwältigt.
    Faddon erging es nicht viel besser. Zwar gelang es ihm, sich der überraschenden Angreifer eine Weile zu erwehren, aber als diese Scoutie endgültig in ihre Gewalt gebracht hatten, konnten sie sich voll und ganz dem Betschiden widmen, der nun schnell der Übermacht erlag.
    Die Eingeborenen schleppten sie mit seltsamer Hast von der Lichtung weg hinein in den Wald. Sie benutzten keinen Pfad, sondern kämpften sich durch das Unterholz, was noch mehr Spuren hinterließ, wie Scoutie zufrieden feststellte. Auch wenn Mallagan nicht von der Station zurückkehrte, so würde sich
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