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1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen
Autoren: Unbekannt
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gemacht hat, das geht zu weit.
    Ich habe Alarm geschlagen.
    Sollen die schlauen Köpfe von der LFT oder dieser Rhodan sich einmal um die Vorkommnisse im Institut kümmern.
     
    *
     
    Ich bin Deininger.
    Wie viele Menschen seit dem Jahr 1 der neuen Zeitrechnung habe ich mich entschlossen, nur einen Namen zu führen.
    Manchmal glaube ich, ich bin der einsamste Mensch der ganzen Milchstraße. Aber das entspricht meinen Wünschen.
    Es ist schließlich nicht jedermanns Sache, einen Einmannjob in einer Raumstation zu verbringen, die über fünf Lichtjahre von der nächsten bewohnten Welt liegt. Natürlich geht das nur auf freiwilliger Basis.
    Ich bin seit 18 Jahren auf OUTPOST4271. Die Positionsdaten sind eine vierundzwanzigstellige Zahl, die ich vergessen habe. Aus dem HQ-Hanse wird in regelmäßigen Abständen angefragt, ob ich meine Ablösung wünsche. Ich habe bis jetzt immer verneint, und es werden noch einige Jahre vergehen, bevor mein Ja über die Hyperfunkstrecke zur Erde geht. Dann wird man mich abholen.
    Ich bin 93 Jahre alt. Kein besonders hohes Alter für einen Hanse-Spezialisten. Fairerweise muß ich sagen, daß ich kein besonderer Hanse-Spezialist bin. Es gibt zwar offiziell keine Unterschiede, aber ein Spezialist, der in einem der kosmischen Basare tätig ist, oder der gar auf der BASIS unterwegs ist, wird bestimmt als etwas Besseres angesehen als jemand wie ich, der nur eine Station auf einem einsamen Felsbrocken mitten in der gähnenden Leere des Weltalls seinen Bereich nennen darf.
    Eigentlich wäre es nicht notwendig, daß sich auf einer OUTPOST-Station ein Mensch aufhält. Die positronischen Systeme, die im Verbund geschaltet sind, nehmen alle eigentlichen Aufgaben wahr. Diese sind - einfach ausgedrückt - die Überwachung eines bestimmten Raumsektors. Es wird praktisch alles gemessen, was meßbar ist. Und das ist eine ganze Menge.
    Du wirst sicher fragen, was dann ein alter Hanse-Spezialist hier zu suchen hat. Ganz einfach, das hängt mit Seth-Apophis zusammen. Wir wissen ja nicht, mit welchen Tricks und Mitteln diese Superintelligenz auftreten wird. Ein paar üble Sachen sind ja schon passiert. Da hat es sich gezeigt, daß der Mensch eben durch die beste Positronik nicht ersetzt werden kann. Auch wenn diese Maschinen perfekter und schneller denken als Menschen. Das letzte Fünkchen von Intuition fehlt ihnen. Wenn sie vor eine völlig neue Situation gestellt werden, können sie sich immer nur auf den eigenen Erfahrungsschatz abstützen. Die daraus sich ergebenden Denkvorgänge können in bestimmten Situationen etwas erfordern, was mit menschlichem Einfühlungsvermögen doch besser zu lösen ist als mit positronischem Geschaukel. Auch die Biozusätze in den Maschinen haben ihre Grenzen.
    Deshalb also sitzt Deininger auf OUTPOST4271.
    Die jüngsten Berichte, die routinemäßig vom HQ-Hanse hier eingegangen sind, haben wieder unterstrichen, wie wichtig der Mensch doch ist. Ich meine die Sache mit den Computerbrutzellen. Für mich steht fest, daß diese Biester eine Waffe von Seth-Apophis sind. Es handelt sich um winzig kleine Dinger, die zwischen biologischen und maschinellem Leben schweben. Sie funktionieren Positroniken um, so wie Krebsviren einen Organismus befallen. Eine verteufelte Waffe. Ein Glück, daß ich mich nicht damit herumschlagen muß. Auf OUTPOST4271 werden sie bestimmt nicht auftauchen.
    Ich habe einen ruhigen Job, der mir viel Zeit läßt, meinen persönlichen Interessen nachzugehen. In den ganzen 18 Jahren habe ich eine einzige Meldung an das HQ geschickt. Das war vor gut drei Wochen gewesen, als meine Meßgeräte eine Veränderung der kosmischen Hintergrundstrahlung von drei Grad Kelvin registrierten. Die Entfernung zu der betroffenen Stelle war jedoch sehr groß. Es muß irgendwo im Wega-Sektor gewesen sein.
    Ich dachte anfangs, ich hätte eine Sensation auf Lager. Aber ich kam viel zu spät. Im HQ wußten die schon alles.
    Heute ist der 11. September des Jahres 424. Die Positronik hat mir mitgeteilt, daß im Lauf des Tages eine Versorgungssendung über den Transmitter von der Erde kommt.
    Das geschieht alle vier Wochen, und es ist die einzige Unterbrechung in meinem eintönigen Dasein.
    Daß ich mich nicht langweile, hat einen anderen Grund. Ich züchte nämlich Pilze. Eine ganz besondere Sorte, die nur in der Schwerelosigkeit wächst und gedeiht. Ich erforsche diese Pilze und verschicke sie nach Terra, wo sie in zwei Restaurants (eins in Terrania, das andere in dem Erholungsgebiet
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