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1010 - Das Geheimnis der blutigen Hände

1010 - Das Geheimnis der blutigen Hände

Titel: 1010 - Das Geheimnis der blutigen Hände
Autoren: Jason Dark
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später geht es nur noch abwärts.«
    »Das soll aber auch nicht das Wahre sein.«
    »Du packst das schon.«
    »Klar, muß ich ja wohl.« Kim wischte mit dem Handrücken über ihr schweißklebriges Gesicht und ließ den Ast los. Dann stieg sie den Weg hoch. Diesmal schneller, was Larry Lutz zu einem bewundernden Nicken veranlaßte.
    Auf dieser Höhe hatte sich der Wald etwas gelichtet, und so war die Sicht auch eine bessere geworden. Hoch über ihnen war der Himmel von einer wunderbaren Klarheit und Bläue. Schöner konnte ein Frühlingstag nicht sein, und die Sonne wärmte bereits.
    Der Weg führte auch nicht mehr zu steil in die Höhe, er war etwas flacher geworden. Die Anstrengungen hielten sich in Grenzen, und nach der folgenden Kurve hörte Larry seine Freundin sogar lachen. »Es ist zu Ende«, sagte sie dann und lachte wieder. »Der verdammte Weg hat tatsächlich ein Ende gefunden.«
    »Das habe ich dir doch gesagt.«
    »Ja, schon, aber…« Sie sprach nicht mehr weiter, ging noch einige Schritte und blieb dann stehen.
    Larry Lutz rückte seinen Rucksack zurecht, atmete ebenfalls tief durch und blieb neben seiner Freundin stehen.
    Kim drehte den Kopf. »Ein Querweg«, sagte sie, »oder?«
    »Ja, ein Höhenweg.«
    »Und hier wolltest du hin?«
    »Sicher.«
    »Ich will dich ja nicht für verrückt halten, Larry, aber was willst du hier? Was gibt es hier zu sehen?« Sie deutete in die Ferne. »Okay, dort sehe ich einige schneebedeckte Gipfel, aber die kenne ich auch vom Tal her.«
    »Das stimmt wohl.«
    Sie knuffte ihren Freund in die Seite. »Du mußt dich schon anstrengen, wenn du mich für etwas begeistern willst.«
    »Laß uns noch ein paar Meter gehen.«
    Kim verdrehte die Augen. »Warum das denn schon wieder?«
    »Es sind nur wenige Schritte.« Er wies nach vorn und schwenkte den ausgestreckten Arm dabei nach links. »Genau dort, wo die Felsen hochwachsen, kannst du es sehen.«
    »Was denn?«
    Er grinste sie an. »Laß dich überraschen!«
    »Ah, ein Lokal, in dem ich meinen Durst stillen kann. Oder nicht?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    Larry faßte nach Kims Hand und zog seine Freundin mit. »Du wirst es schon früh genug sehen.«
    »Ja, wenn du das sagst.«
    »Immer doch.«
    Sie blieben auf dem Weg, und sie blieben auch nahe der links von ihnen in die Höhe ragenden Felswand. Bisher sah sie aus wie alle anderen auch. Mal braun, wenn sich Feuchtigkeit gebildet hatte, zum größten Teil aber grau, und sie war auch mit Gestrüpp bewachsen. Dessen Wurzelwerk hatte sich in den Fels festgeklammert oder wuchs aus irgendwelchen Spalten hervor, die von der Erosion zurückgelassen worden waren.
    Der Weg hier war breiter als der Pfad, den sie hinter sich gelassen hatten, und er wurde an der Stelle noch breiter, die sich Larry Lutz ausgesucht hatte. Zur Schlucht hin bildete er einen halbrunden Vorsprung oder ein kleines Plateau.
    »So, da wären wir, Kim.«
    »Ach - tatsächlich?«
    »Ja. Gefällt es dir?«
    Kim lächelte und schmiegte sich seitlich an ihren Freund. »Ja, irgendwie ist es toll. Die Sonne scheint warm, ich höre das Rauschen des Bachs. Das ist schon romantisch.«
    »Das meine ich auch. Aber ich werde dir gleich etwas zeigen, das nicht so recht in diese romantische Stimmung hineinpaßt.«
    Kim Grover trat zur Seite. »Was meinst du denn damit?«
    »Komm mit!«
    Die junge Frau hatte damit gerechnet, daß sie wieder talwärts gehen würden, aber ihr Freund bewegte sich geradewegs auf die Felswand zu, die jetzt besser zu sehen war, weil die Sonne die beiden nicht blendete und gegen ihren Rücken schien.
    Noch hatte Kim nicht genau erkannt, weshalb sie hergeführt worden war, aber als sie sich der Felswand näherten, da fiel ihr doch auf, daß sie sich verändert hatte oder verändert aussah. Sie blieb stehen, was Larry nicht gefiel, denn er winkte sie zu sich heran. »Komm schon näher, Kim, das hier ist einmalig.«
    Sie schlich heran. »Was ist es denn?«
    »Schau genauer hin.«
    Kim Grover blieb stehen und beugte sich sogar nach vorn. Den Atem saugte sie durch die Nasenlöcher ein. »Wahnsinn«, flüsterte sie dann. »Echter Wahnsinn! Das ist ja ein Gesicht.«
    »Genau.«
    »Ein Gesicht im Fels.«
    »Und nicht nur das«, flüsterte ihr Freund. »Schau es dir mal ganz genau an, Kim.«
    »Das tue ich doch.«
    »Noch genauer.« Er zog sie etwas näher heran und wartete auf ihren Kommentar, der sehr bald erfolgte, aber mit staunender Stimme gesprochen wurde.
    »Ein Kreis. Augen. Eine Nase und - ein Mund.« Sie
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