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101 - Der Seelensauger

101 - Der Seelensauger

Titel: 101 - Der Seelensauger
Autoren: A.F.Morland
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gehörte zu Haggas, ritt immer an seiner Seite, kämpfte mit ihm und war ihm ergeben. Loxagon hatte sofort Gefallen an ihr gefunden.
    Er mußte sie besitzen.
    Aber das würde erst möglich sein, nachdem er Haggas getötet hatte. Dann würden diese Horde und das wilde Dämonenmädchen ihm gehören. Er würde aus diesem Haufen eine gefürchtete Streitmacht machen, eine Armee des Schreckens, mit der er eines Tages gegen Asmodis zu Felde ziehen würde.
    Haggas bog den Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus. »Zum Duell fordert er mich heraus!« rief er seinen Kriegern zu. »Habt ihr das gehört?«
    Alle lachten mit ihm, denn es war noch keinem Gegner gelungen, Haggas zu besiegen.
    »Einverstanden«, sagte Haggas und gab seiner Gefährtin die Zügel seines Pferdes.
    Shibba warf Loxagon einen hochmütigen Blick zu. »Du hast dir zuviel vorgenommen, Loxagon. Dafür wird Haggas dich grausam bestrafen!«
    »Er wird dieses Duell nicht gewinnen!« erwiderte Loxagon überzeugt. »Du kannst dich inzwischen darauf vorbereiten, daß ich seinen Platz einnehmen werde.«
    »Du scheinst nicht zu wissen, wen du dir als Gegner ausgesucht hast«, rief Shibba spöttisch. »Haggas ist kein gewöhnlicher Dämon. Er hat immerhin einen Baayl zur Strecke gebracht.«
    »Nun, vielleicht habe ich auch das Schwefelblut eines Baayl getrunken«, entgegnete Loxagon.
    »Du?« höhnte Haggas verächtlich. »Niemals. Nur die besten und stärksten Dämonen werden mit diesen Kreaturen fertig. Du bist ein lächerlicher Aufschneider!«
    »Ich bin von den Besten der Beste«, behauptete Loxagon.
    »Das mußt du mir beweisen!« schrie Haggas und sprang vom Pferd.
    ***
    Sie hatte Metal erwartet, und Atax war erschienen. Das behagte Arma nicht. Die Zauberin musterte Atax argwöhnisch und fragte sich, was er auf diesem einsamen, aufgelassenen Friedhof wollte. Er konnte eigentlich nur ihretwegen hier sein.
    Oder hatte er die Absicht, mit ihr auf Metal zu warten und dann irgend etwas gegen den Silberdämon zu unternehmen? Schließlich stand Metal nach wie vor auf Magos Seite, wenngleich der Silberdämon auch schon begonnen hatte, sich vom Schwarzmagier zu lösen.
    Im allgemeinen unterstützt ein Dämon den anderen nicht allzu gern. Sie halten nur selten zusammen. Lieber kocht jeder sein eigenes Süppchen.
    Atax war Herrscher der Spiegelwelt. Während seiner Abwesenheit regierte ein Statthalter in seinem Sinn, so daß er Zeit für viele andere Dinge hatte.
    Wie viele Dämonen, konnte auch er in verschiedensten Gestalten auftreten. Der Zauberin präsentierte er sich in seiner wahren Gestalt. Er hatte einen transparenten Körper, der von violett schillernden Adern durchzogen war. Ab und zu spiegelte sein Leib, und seine Stimme war weder die eines Mannes noch die einer Frau. Er war geschlechtslos.
    Seine transparente Fratze verzog sich zu einem widerlichen Grinsen. »Ich merke, du bist überrascht, mich zu sehen«, sagte er zu Arma.
    Sie gab es zu. »Ist es Zufall, daß du ausgerechnet jetzt hier erscheinst?« wollte sie wissen.
    »Ich habe erfahren, daß Metal dich hier treffen wird.«
    »Führst du gegen ihn etwas im Schilde?« wollte die Zauberin wissen.
    »Weil er sich mit Mago verbündet hat? Nein. Er wird nicht bei Mago bleiben. Das wäre nicht klug von ihm. Früher oder später wird er sich mir anschließen, weil er dabei mehr profitiert. Es wird der Tag kommen, wo ich Mago restlos auslöschen werde.«
    »Das hast du schon mehrfach versucht«, sagte Arma. »Bisher ist es dir aber nie gelungen.«
    »Mago ist eine feige Kreatur. Bisher verstand er es jedesmal, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Es fehlte mir an der richtigen Waffe, ihn endgültig zu vernichten.«
    »Besitzt du nun etwa eine solche Waffe?« fragte Arma überrascht.
    »Ich werde ihn mit dem Höllenschwert töten«, sagte Atax.
    »Das besitzt meines Wissens Mr. Silver. Willst du es ihm wegnehmen?«
    Die Seele des Teufels schüttelte den Kopf. »Nein, Arma, ich habe eine bessere Idee. Ich werde ein Höllenschwert für mich schmieden lassen.«
    ***
    Yappoo stieß das verstörte Mädchen in den Iglu zurück. Seine gelben Augen quollen weit aus den Höhlen. Marya hatte schreckliche Angst vor diesem grauenerregenden Alten. Sie flehte ihn in ihrer Verzweiflung an, sie zurückzubringen, doch er lachte, als hätte er noch nie einen besseren Scherz gehört. »Du bist hier«, sagte er hart, »und du bleibst hier! Für immer! Und wenn ich für immer sage, dann meine ich das auch
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