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101 - Der Seelensauger

101 - Der Seelensauger

Titel: 101 - Der Seelensauger
Autoren: A.F.Morland
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strähniges Haar sträubte sich und stand strahlenförmig von seinem Kopf ab, wodurch der Schädel größer und furchterregender wirkte, doch davon ließ sich Loxagon nicht beeindrucken.
    Er ließ Magie in sein Schwert fließen, und Haggas tat dasselbe. Lauernd gingen sie seitlich im Kreis. Keiner wollte den Anfang machen. Der andere sollte beginnen und sich während dieser Attacke möglicherweise eine Blöße geben.
    Loxagon hatte mehr Geduld. Haggas wertete das Abwarten des Gegners als Feigheit, und da seine Krieger einen wilden, gnadenlosen Kampf sehen wollten, stürzte er sich auf Loxagon.
    Als die Schwerter zum erstenmal aufeinander klirrten, brüllte die Horde ringsherum begeistert auf.
    Haggas fintierte. Er schlug mit dem Schwert zu, beschrieb dann aber mit der Klinge eine liegende Acht und versuchte Loxagons Hals zu treffen.
    Loxagon wollte den Schlag magisch ablenken, doch Haggas' Schwert durchschlug die Magie und hätte beinahe das Ziel getroffen. Erstmals erkannte Loxagon, wie sehr er sich bei Haggas vorsehen mußte.
    Er tauchte unter dem Hieb weg und katapultierte sich vorwärts. Sein gestreckter Arm war durch das Schwert verlängert. Er verletzte Haggas geringfügig.
    Schwarzes Blut glänzte auf der Haut des Gegners. Haggas sprang zurück. Einen Moment war er überrascht, dann grinste er. »Nicht schlecht«, kommentierte er Loxagons Attacke. »Schade, daß ich dich töten muß. Du hättest gut in die Reihen meiner Krieger gepaßt.«
    Haggas verstärkte seine Bemühungen, mit Loxagon fertigzuwerden, doch je länger der Kampf dauerte, desto besser bekam Loxagon den Feind unter Kontrolle. Aber er beging nicht den Fehler, überheblich zu werden, denn das hätte sich sofort gerächt.
    Die Kämpfenden prallten gegeneinander. Sie setzten ein, was sie hatten - Magie und Körperkraft, Schlauheit und gemeine Tricks.
    Hart landete Haggas auf dem Boden. Loxagon stach zu. Haggas wälzte sich zur Seite. Die Schwertklinge bohrte sich knapp neben ihm in den Boden.
    Loxagon witterte seine Chance. Liegend konnte sich Haggas nicht so gut verteidigen, deshalb verhinderte er, daß der Feind auf die Beine kam.
    Er wollte ihm jetzt den Garaus machen. Schlagend und stechend drang er auf Haggas ein. Der Gegner verlor sein Schwert, schaffte es aber, aufzuspringen. Loxagon konnte es nicht verhindern. Er bückte sich und hob Haggas' Waffe auf. Nun besaß er zwei Schwerter, während Haggas unbewaffnet war.
    ***
    Ein Höllenschwert für Atax, die Seele des Teufels!
    Das war gefährlich für den geschlechtslosen Dämon. Niemand in der Höllenhierarchie würde diesen Plan begrüßen. Am allerwenigsten Mago. Aber auch Asmodis würde einer solchen Entwicklung sehr viel Mißtrauen entgegenbringen, denn ein zu starker Atax war eine Bedrohung für den Höllenfürsten.
    »Ein zweites Höllenschwert«, sagte die Zauberin heiser. »Ich dachte, es könnte nur das eine geben. Ein Unikum. Kann man denn beliebig viele solcher Waffen anfertigen lassen?«
    »Am Amboß des Grauens kann nur einer arbeiten«, erklärte Atax, die Seele des Teufels. »Dieser Schmied allein ist in der Lage, ein Höllenschwert zu schmieden. Wie er das macht, ist sein Geheimnis. Er würde es niemals preisgeben.«
    »Wie viele Höllenschwerter hat er geschmiedet?« wollte Arma wissen.
    »Bisher nur eines. Es soll sehr schwierig sein«, antwortete Atax. »Er stellte nur für Loxagon ein solches Schwert her.«
    »Warum hat Loxagon ihn anschließend nicht getötet, damit er keine weiteren Höllenschwerter schmieden konnte?« fragte die Zauberin.
    Atax lachte. »Das hat Loxagon natürlich versucht, aber der Schmied hatte sich abgesichert. Wenn Loxagon ihm das Leben genommen hätte, hätte das Höllenschwert seine Kraft verloren. Loxagon war gezwungen, den Schmied des schwarzen Schwertes am Leben zu lassen, aber er stellte ihn auf eine andere Weise kalt. Seit langer Zeit lebt der Schmied in Unfreiheit.«
    »Ich nehme an, du willst ihn suchen und befreien«, sagte Arma.
    Der Geschlechtslose nickte. »So ist es. Ich werde ihm seine Freiheit wiedergeben, und zum Dank dafür wird er für mich ein Höllenschwert schmieden.«
    »Was tust du, wenn er sich weigert?«
    »Er wird tun, was ich von ihm verlange«, sagte Atax zuversichtlich.
    »Weißt du denn, wo der Schmied lebt?«
    »Noch nicht, aber ich werde es herausfinden«, antwortete der geschlechtslose Dämon.
    »Kennst du wenigstens seinen Namen?«
    »Er heißt Farrac«, gab Atax Auskunft.
    »Soll ich dir helfen, ihn zu suchen?«
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