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1008 - Endloser Schrecken

1008 - Endloser Schrecken

Titel: 1008 - Endloser Schrecken
Autoren: Jason Dark
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bereits erwartet wurde.
    Das Gemäuer der Kirche roch klamm, es war…
    Etwas anderes nahm ich wahr.
    Parfümgeruch!
    Ich fuhr herum!
    Nein, es war nicht nötig gewesen, denn die Person, deren Parfüm ich wahrgenommen hatte, stand plötzlich vor mir. Sie war nur um eine Ecke gegangen.
    »Guten Morgen, John«, sagte Jane Collins…
    ***
    Mehr nicht. Sie stand einfach nur da und fügte nicht ein einziges Wort hinzu. Dabei schaute sie mich an, und sie redete auch nicht über mein verändertes Gesicht, dessen Anblick ihr sicherlich einen Schock versetzt hatte. Aber sie hatte sich gut in der Gewalt und war bestimmt auch durch Suko entsprechend vorbereitet worden.
    Ich nickte ihr zu. »Was willst du?« Es war eine dumme Frage gewesen, aber eine bessere fiel mir nicht ein.
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    Ich hob die Schultern. »Du bist zur Trauerfeier gekommen…«
    »Richtig, John, und zwar nicht allein.«
    »Wo sind die anderen?«
    Sie hob die Schultern. »Keine Sorge, sie sind ebenfalls da. Wir alle sind da, und wir alle wollen dir in dieser schweren Stunde zur Seite stehen.«
    Ich warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Warum sagst du das, Jane?«
    »Weil es die Wahrheit ist. Das sind wir dir schuldig.«
    Ich stellte mich stur. »Aber ich will es nicht, Jane. Nein, ich möchte das nicht.«
    »Warum nicht? Was stört dich?«
    »Alles. Ich will es allein machen. Ich muß es tun. Diesen Weg muß ich einfach allein gehen. Schau mich doch an, Jane.«
    »Das tue ich schon die ganze Zeit über.«
    »Und warum sagst du nichts?« keuchte ich und klatschte meine linke Hand gegen das Gesicht. »Warum sagst du nichts über mein Aussehen, verflucht noch mal!«
    »Was willst du denn hören?«
    »Die Wahrheit. Die ganze, verfluchte Wahrheit. Daß es dich ankotzt, daß es dich…«
    »Hör doch auf!« rief sie in meine Worte hinein. »Hör auf, John! Stell dich nicht so stur an. Wir alle wissen, wie schwer du es gehabt hast, das ist klar. Aber du mußt jetzt auch daran denken, daß du aus dieser Lage wieder normal herauskommst.«
    »Deshalb bin ich ja auf dem Weg.«
    »Mit deinem Schwert?«
    »Ja, womit sonst?«
    »Und was hast du genau vor?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist einzig und allein meine Sache, Jane. Ich weiß, was ich tun muß. Ich bin mir und meinem verstorbenen Vater etwas schuldig. Dabei weiß ich nicht, ob ich Erfolg haben werde, aber es ist meine einzige Chance.«
    Jane Collins nickte mir zu. »Niemand möchte dich hindern, John. Du kannst tun und lassen, was du willst. Ich weiß, daß man im Leben manchmal über seinen eigenen Schatten springen muß. Ich habe selbst schwere Zeiten durchlitten, als ich noch auf der anderen Seite stand. Aber auch das habe ich überstanden, John, und ich weiß auch, daß du mir dabei geholfen hast. Du und die anderen.«
    »Das kannst du nicht vergleichen.«
    »Es ist so: Keiner von uns wird sich einmischen. Ich wollte dir nur versichern, daß wir auf deiner Seite stehen, was immer auch passiert.«
    »Ja, denke, das hast du mir ja nun gesagt. Darf ich dann weitergehen?«
    »Bitte.« Sie trat zur Seite. »Keiner von uns möchte dich hindern, das sage ich noch einmal.«
    Ich ging an ihr vorbei und warf einen raschen Blick in ihr Gesicht.
    In Janes Augen schimmerten Tränen. Ihre Mundwinkel zuckten ebenso wie die leicht geröteten Wangen. Sie hatte sich bisher in der Gewalt gehabt, aber jetzt, wo ich sie nicht mehr anschaute, da mußte sie ihren Gefühlen einfach freien Lauf lassen.
    Es tat mir selbst weh, Jane Collins leiden zu sehen, aber ich konnte ihr auch nicht aus dieser Klemme heraushelfen. Das Schicksal schrieb eben seine eigenen Gesetze.
    So passierte ich die Kirche und nahm den direkten Weg zum Friedhof, der in meinen Sichtbereich geriet. Die Mauer, die alten Bäume mit den starren Ästen, und dazwischen das düsterrote Mauerwerk der alten Leichenhalle.
    Alles paßte zusammen. Sogar das Wetter, denn der Himmel war wieder grau geworden. In diesen Minuten nahm ich den Geruch vom Friedhof her noch intensiver wahr. Ich hatte den Eindruck, als sollte mir von dort ein besonderer Gruß zugeschickt werden.
    Bill Conolly erschien. Er hielt sich bereits auf dem Friedhof auf.
    Als er mich sah, zuckte er zusammen. Er wollte auf mich zugehen, aber eine Frauenhand, sicherlich die seiner Gattin Sheila gehörte, zog ihn wieder zurück.
    Ich fühlte mich zum Heulen elend. Wie gern wäre ich auf den alten Freund zugelaufen und hätte ihn umarmt, aber ich brachte es nicht fertig. Schon
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