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1008 - Endloser Schrecken

1008 - Endloser Schrecken

Titel: 1008 - Endloser Schrecken
Autoren: Jason Dark
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Leichenhalle gegangen und hatte sich die Särge angeschaut.
    Beide waren geschlossen, und das würden sie auch in der nächsten Zeit bleiben.
    Keiner von seinen Freunden aus London hatte in einem Hotel übernachtet. Das Haus der Sinclairs bot jedem Platz, aber keiner hatte den richtigen Schlaf gefunden, und alle waren auf den Beinen, als Suko zurückkehrte.
    Sir James empfing ihn in der großen Diele. »Sie waren am Zielort?« fragte er.
    »Ja.«
    Von oben kamen die Conollys. Die hatten die Frage gehört und blieben auf der Treppe stehen. Sheila und Bill trugen bereits dunklere Kleidung, dem Anlaß angemessen.
    »Hast du was gesehen?« fragte Bill. »Hat sich was verändert?«
    »Nein. Die Särge stehen dort bereit. Die Kränze sind da, die Blumen ebenfalls. Es hat sich nichts verändert. Alles scheint mir auf uns zu warten.«
    »John hast du auch nicht…«
    »Nein, Sheila, ich habe John nicht gesehen. Ich hätte es mir gewünscht, aber er scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein.«
    Sir James räusperte sich. »Glauben Sie denn, Suko, daß er zur Trauerfeier und zur anschließenden Beerdigung erscheinen wird? Oder sitzt bei ihm der Schock über die Veränderung so tief, daß er sich nicht mehr hertraut?«
    »Sir, das weiß ich nicht. John hat irrational reagiert. Er ist auch geflohen.«
    »Er kommt!« sagte Sheila mit etwas schriller Stimme. »Ich weiß genau, daß er hier erscheinen wird. John ist nicht feige. Er ist zudem seinen Eltern etwas schuldig. Es gehört sich einfach für einen Sohn, daß er bei der Beerdigung seiner Eltern anwesend ist. Und John weiß genau, was er zu tun hat.«
    »Der Ansicht war Shao auch«, sagte Suko.
    Sir James blickte auf seine Uhr. »Noch haben wir einige Stunden Zeit. Wir werden uns darauf vorbereiten können. Ich denke auch, daß wir früher zur Leichenhalle und damit zum Friedhof gehen sollten. John wird, das denke ich, pünktlich sein und sich nicht schon Stunden vorher die große Qual antun.«
    Der Meinung waren alle.
    »Trotzdem habe ich jetzt Hunger und möchte auch einen Kaffee trinken«, erklärte Sheila. »Es bringt nichts, wenn wir mir leerem Magen der Trauerfeier beiwohnen.«
    Da hatte sie recht.
    Bis auf Jane Collins versammelten sie sich später in der Küche.
    Shao und Glenda hatten den Tisch bereits gedeckt. Beide wunderten sich darüber, daß Jane fehlte.
    Sir James, der an einem der beiden Fenster stand und nach draußen schaute, wobei sein Gesicht starr wie eine Maske war, drehte sich um. »Jane Collins ist da. Sie hat sich nur draußen aufgehalten. Jemand sollte ihr die Tür öffnen.«
    Das übernahm Suko. Jane befand sich noch einige Schritte vom Haus entfernt. Sie hielt dabei den Kopf gesenkt, schaute zu Boden und hatte die Stirn gerunzelt.
    »Guten Morgen, Jane.«
    Die Detektivin blieb stehen. Sie raffte ihren offenen Wollmantel vor der Brust zusammen. »Hi, Suko.«
    »Was war?«
    Jane versuchte ein Lächeln. »Ich mußte einfach raus. Ich konnte nicht mehr schlafen.«
    »Kann ich verstehen. Ich war auch weg.«
    »Das habe ich gemerkt. Hast du John«, sie räusperte sich, »hast du ihn gefunden?«
    »Nein.«
    »Tja, ich auch nicht, Suko. Ich habe ihn leider auch nicht gefunden. Dabei hätte ich es mir gewünscht. Ich glaube, daß er jetzt Trost und Unterstützung benötigt. Er hat sich noch nie in einer derartigen Lage befunden. Jetzt kommt es darauf an, daß er Freunde hat.«
    »Und wenn er nicht will?«
    »Tja«, murmelte sie und atmete dabei aus. »Das ist natürlich ein Problem. Wenn er nicht will…«
    »Ich habe ihn ja erlebt. Er ist hin- und hergerissen. Er taumelt von einem Extrem ins andere. Für John muß es das große Grauen sein. In seinem Innern ist alles durcheinander. Aufgewühlt. Er kommt überhaupt nicht mehr zurecht. Wir alle sind der Meinung, daß er kommt«, sagte Suko.
    »Das hoffe ich auch«, erwiderte Jane. Sie schob sich an dem Inspektor vorbei in das Haus hinein und zog ihren Mantel aus. In der Küche fanden sich ihre Freunde zusammen. Kaffeeduft schwang durch den Raum. Man saß am Tisch zusammen, aber die Gespräche wollten zunächst nicht aufkommen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
    »Es kann natürlich zu einem Eklat kommen«, erklärte Sir James, »von dem nicht nur wir, sondern auch die anderen Menschen betroffen sind, die zur Beerdigung kommen werden. Die Sinclairs waren in Lauder bekannt. Sie gehörten zur Prominenz, wenn man so will, und ich weiß nicht, was sich da noch entwickeln kann. Wir können den Menschen
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