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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan
Autoren: Unbekannt
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jedes Stellrad, und der Reihe nach. Er hielt den Atem an, als er damit fertig war und den Öffnungsmechanismus betätigte.
    Die gepanzerte Tür schwang auf.
     
    *
     
    Certhaytlin ging nicht gerade zimperlich mit den gefangenen Kanimooren um. Zögernd nur kamen die Geständnisse, und es stellte sich heraus, daß es sich bei der Absetzung der automatischen Station um eine Einzelaktion gehandelt hatte, die keinen Anlaß zu ernster Besorgnis gab.
    Es war bereits Vormittag, als das Zubringerschiff den Kommandanten nach Cratcan zurückbrachte. Ein paar Stunden Schlaf, dachte Certhaytlin, würden ihm jetzt guttun.
    Dann erst konnte er sich um das dringende Problem Lordos kümmern. Auf den kurzen Aufschub würde es nun auch nicht mehr ankommen.
    Er betrat das Hauptgebäude des militärischen H. Q., die Kommandantur, und eilte zu seinem Wohnbereich, um möglichst schnell in sein Bett zu gelangen. Er fand die Tür zu seiner Verwirrung unverschlossen, trat schnell ein und sah seinen Stellvertreter Drampier hinter seinem Schreibtisch sitzen.
    Mit einem Ruck blieb er stehen. Für eine Sekunde setzte sein Herzschlag aus, als er dem Blick seines Rivalen begegnete, einem Blick, der ihm alles verriet.
    Sein zweiter Blick fand den geöffneten Safe. „Kraft meiner Befugnisse, die mir vom Herzogtum verliehen wurden", sagte Drampier ruhig, „enthebe ich dich hiermit deines Amtes als Kommandant des Stützpunkts Cratcan. Über das Strafmaß wird noch entschieden werden, ich kann dir jedoch versichern, daß es nicht hoch sein wird, weil du dem Herzogtum noch keinen ernsthaften Schaden zugefügt hast. Halt, bleib stehen, Certhaytlin! Flucht ist sinnlos, du würdest deine Lage nur verschlimmern."
    Certhaytlin starrte Drampier an. „Lordos?" fragte er nur.
    Drampier nickte. „Ja, Lordos. Du wirst ihn nicht richtig behandelt haben, nehme ich an. Dein größter Fehler aber war es wohl, die drei Fremden ermorden lassen zu wollen. Sie haben nichts mit dem Herzogtum zu tun. Sie suchen nur ein Phantom, nämlich das sagenhafte Geisterschiff."
    „Das Geisterschiff...", murmelte Certhaytlin unsicher. Er ging zum nächsten Stuhl und setzte sich schwerfällig. „Nun hast du dein Ziel erreicht, Drampier. Du bist jetzt Kommandant."
    „Es war nicht mein Ziel, aber es wurde zur Notwendigkeit. Ich darf dich bitten, deinen Wohnbereich nun nicht mehr zu verlassen."
    „Ich bin also ein Gefangener?"
    „Hast du es anders erwartet?" sagte Drampier und erhob sich. „Du entschuldigst mich, ich habe noch einiges zu erledigen."
    Certhaytlin sah stumm hinter ihm her, bis sich die Tür geschlossen hatte.
     
    *
     
    Lordos war anwesend, als die drei Betschiden zu dem neuen Kommandanten geführt wurden. Er hatte seine Erlaubnis zu einem Gespräch gegeben.
    Mallagan, Faddon und Scoutie warteten höflich, bis Drampier es mit einer Frage eröffnete: „Ihr wollte Cratcan so schnell wie möglich verlassen?"
    „Das wollten wir eigentlich vom ersten Tag an", erinnerte ihn Mallagan, „aber leider wurden wir daran gehindert. Du kennst die Hintergründe, Drampier, darum tragen wir dir unsere Bitte noch einmal vor: Laß uns an Bord des ersten Schiffes gehen, dessen Ziel der Hauptplanet des Herzogtums ist, Kran."
    Drampier lächelte unwillkürlich. „Das ist so gut wie unmöglich, mein Freund. Solange ich zurückdenken kann, nahm noch keines unserer Schiffe direkten Kurs auf Kran. Außerdem haben wir in diesem Sektor zu wenig Schiffe, um welche entbehren zu können. Ich mache euch daher einen anderen Vorschlag: Ihr geht an Bord des ersten Schiffes, das diesen Sektor verläßt und dessen Auftrag lautet, eines unserer Flottennester anzufliegen. Von dort aus wird sich - mit einem Empfehlungsschreiben von mir - die Möglichkeit ergeben, weiterzukommen."
    Mallagan nickte. „Du bist froh, uns loszuwerden?"
    „Ehrlich gesagt - ja. Aber das ist ja auch in eurem Sinn, wenn ich mich nicht irre."
    „Du irrst dich nicht", gab Mallagan zu. Seine nächste Frage kam auch für Drampier überraschend: „Wir suchen das riesige Geisterschiff. Hat es jemals ein Krane mit eigenen Augen gesehen?"
    „Niemals", versicherte Drampier. „Eine Sage, mehr nicht."
    „Und was weiß man hier über das Orakel von Krandhor?"
    „Nichts! Vielleicht ist es auch nur eine Sage."
    Mallagan war nicht sicher, ob Drampier die Wahrheit sprach, aber er und seine beiden Freunde konnten froh sein, der Falle zu entrinnen, die man ihnen auf Cratcan gestellt hatte. Es war besser, keine weiteren
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