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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan
Autoren: Unbekannt
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solches Risiko kaum eingehen würde.
    Kranen und Tarts näherten sich und begrüßten die Vermißten.
    Aufgeregt berichtete Lordos von der Vernichtung der Kanimooren-Station und dem Ende der verschollenen Stützpunktbesatzung.
    Das waren für den Kommandanten der kleinen Truppe schlechte und gute Nachrichten zugleich. Einige Fragen und Antworten bestätigten dem aufmerksam zuhörenden Mallagan, daß er nichts von den geheimen Absichten Certhaytlins ahnte und froh war, die vermißten Tarts und Betschiden heil und gesund gefunden zu haben. Wahrscheinlich erwartete er sich sogar noch eine Belohnung. „Wir werden das Hauptquartier informieren und nach Cratcan fliegen", sagte er. „Certhaytlin wünscht sicher bald einen ausführlichen Bericht. Wir hegten übrigens schon lange den Verdacht, daß es einem Schiff der Kanimooren gelungen sei, den Wachring zu durchbrechen und hier zu landen. Es hat die automatische Station abgesetzt und ist unbemerkt entkommen."
    Lordos verabschiedete seine fünf Tarts und stieg mit den drei Betschiden in einen der Kampfgleiter. „Ich werde bei euch im Gästehaus bleiben, bis mich neue Befehle erreichen", sagte er zu Mallagan, der das Unbehagen in der Stimme des Tarts deutlich spürte. „Certhaytlin weiß jetzt, daß ihr noch lebt - ja er weiß auch, daß ihr zu Helden geworden seid. Ich glaube kaum, daß er noch etwas gegen euch unternehmen wird."
    „Unsicherheit und Verzweiflung lahmen den Verstand", gab Faddon einen seiner weisen Sprüche von sich. „Ich fürchte, wir werden in Zukunft noch vorsichtiger als bisher sein müssen. Vor allen Dingen müssen wir uns um ein Schiff kümmern. Wir müssen nach Kran."
    „Zurück nach Kran...?" dehnte Lordos mit plötzlichem Mißtrauen.
    Mallagan beruhigte ihn: „Du hast unser Wort, daß wir noch nie in unserem Leben den Planeten Kran gesehen haben. Wir wissen nicht einmal seine Koordinaten."
    Lordos' Miene verriet, daß er ihm glaubte.
    Sie flogen in geringer Höhe über die fruchtbare Senke dahin. Es gab dichte Wälder, bebaute Felder und den Fluß Yandiri. Selten nur erblickten die Betschiden Häuser, wahrscheinlich Notunterkünfte für die Bedienungen der Erntemaschinen.
    Dann kam der Stützpunkt in Sicht - ein imposanter Anblick, wie Mallagan zugeben mußte. Der mit Schiffen bespickte Raumhafen war von Reparaturwerften und Depots eingerahmt, geöffnete Riesenluken erlaubten Einsicht in die unterirdisch angelegten Hangars. Zwischen dem Raumhafen und der eigentlichen Stadt lagen die flachen Gebäude der Handelsmissionen und wissenschaftlichen Laboratorien. Dann spannten sich die Brücken über den Fluß, selbst gigantische Bauwerke mit Schwebestraßen und Wohnblocks.
    Vier der Kampfgleiter gingen auf dem Landefeld nieder, während der fünfte mit den Betschiden und Lordos an Bord am Ufer des Yandiri sanft aufsetzte und seine Passagiere entließ.
    Lordos sorgte dafür} daß sie ihre ehemaligen Zimmer wieder bekamen, Zeit zu einem Bad und eine reichhaltige Mahlzeit. Dann saßen sie zusammen, während draußen die gelbe Sonne den Horizont berührte und die Dämmerung anbrach. „Certhaytlin hat noch nichts von sich hören lassen", wunderte sich Lordos. „Er weiß, daß ich nur zu ihm gehe, wenn ich dazu aufgefordert werde - eine schon immer geltende Regel der Dienstvorschriften. Ich rechne damit, daß er mich noch heute rufen läßt."
    „Weiß er denn, daß du hier bist?" fragte Scoutie. „Der Leiter des Suchtrupps teilt es ihm mit."
    Bald machte sich ihre Erschöpfung bemerkbar, eine Folge der anstrengenden Tage, die hinter ihnen lagen. Wenn Certhaytlin heute noch Wert auf ihre Aussagen legte, würde er Pech haben. Lediglich Lordos versicherte, daß er einer entsprechenden Aufforderung Folge leisten müsse, und versprach, sie in einem solchen Fall beim Kommandanten zu entschuldigen.
    Beruhigt zogen sich alle in ihre Zimmer zurück.
     
    *
     
    Der Krane Drampier war der offizielle Stellvertreter Certhaytlins und Offizier wie dieser.
    Es war nicht nur die natürliche Eifersucht zweier nahezu gleichgestellter Männer, die sie niemals zu einem freundschaftlichen Verhältnis kommen ließ, sondern eine im Unterbewußtsein verwurzelte Abneigung, die beide gemeinsam beherrschte.
    Da jeder den anderen heimlich beobachtete, konnte es auch nicht ausbleiben, daß Drampier nach gewisser Zeit einen unbestimmten Verdacht faßte, der sich jedoch nicht beweisen ließ. Hier und da eine Bemerkung Certhaytlins zu Schiffskommandanten bestärkten den Verdacht
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