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1004 - Die Stufen der Erkenntnis

Titel: 1004 - Die Stufen der Erkenntnis
Autoren: Unbekannt
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Scheiben ausging, verwirrte sie. Er sah Scoutie ihre Waffe abfeuern. Aber anstatt des scharfgebündelten Energiestrahls entstand über der Mündung nur ein helles Wabern, das kaum zwei Meter reichte und alsbald wieder erlosch. Die Aychartaner kannten Methoden, einen kranischen Strahler zu neutralisieren!
    Die Luft war voller kreischender, knackender, heulender Geräusche. Die Piraten waren überall, Hunderte von ihnen. Von überall her drang das gedankenverwirrende Flimmern auf Surfo ein. Er feuerte wahllos, aber keiner seiner Schüsse richtete Schaden an.
    Scoutie und Brether waren verschwunden. Die Heerschar der Piraten wandte sich in seine Richtung. Surfo hörte ein stetig lauter werdendes Dröhnen, das aus den Tiefen seines Bewußtseins zu kommen schien. Die Umrisse seiner Umgebung wurden unscharf. Ein milchiger Nebel legte sich über das Gelände.
    Eine der Scheiben schoß auf ihn zu. Surfo riß die Arme in die Höhe und schrie auf.
    Im nächsten Augenblick war nichts mehr...
    Es fiel Kullmytzer schwer, die Beherrschung zu wahren. Mit brennenden Augen starrte er auf das Bild, das eines der Beiboote soeben übermittelt hatte. Die Aychartan-Piraten bauten ihre Raumschiffe nicht in einer bestimmten Form; es gab keine zwei Fahrzeuge in ihrer Flotte, die einander ähnlich sahen. Gemeinsam war ihnen allen aber das Material, aus dem sie gefertigt wurden, eine gesteinsartige Substanz, die wie grober Bimsstein wirkte und der die aychartanische Technik Festigkeit und Beständigkeit verlieh, so daß sie hinter bestem kranischem Stahl nicht zurückstand.
    Welch tragische Ironie! Gerade auf Prüfpunkt 1 hatte er sich vor dem Gegner sicher gewähnt - so sicher, daß er auf die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beim Anfliegen eines unbewohnten Planeten verzichtet hatte. Im Geist hörte er das Gelächter, das in den Gängen und Hallen des Flottennests erschallen würde, wenn bekannt wurde, wie er sich von den Aychartanern hatte hereinlegen lassen.
    Er fürchtete nicht um das Leben der drei Betschiden - wenigstens jetzt noch nicht.
    Jedermann wußte, daß es den Piraten in erster Linie darauf ankam, Gefangene zu machen. Sie brauchten Informationen. Sie würden die Gefangenen gut behandeln, um möglichst viel von ihnen zu erfahren. Gefahr entstand für die drei Betschiden erst, wenn die Aychartaner feststellten, daß sie so gut wie nichts wußten.
    Aber die Blamage durfte nicht tatenlos hingenommen werden. Die kranische Flotte konnte es sich vor allem im vorgeschobenen Grenzgebiet nicht leisten, von den Aychartan-Piraten an der Nase herumgeführt zu werden. Die Expansion des Herzogtums war nur dann gewährleistet, wenn die Flotte der Kranen in den Augen fremder Sternenvölker als unüberwindlich galt.
    Kullmytzer beorderte die drei Boote zurück. Sie nahmen das Fahrzeug der Betschiden in Schlepp und nahmen Kurs auf die SANTONMAR. Als sie die obersten Schichten der planetarischen Atmosphäre verlassen hatten, gab Kullmytzer Alarm.
    Die SANTONMAR rüstete sich zum entscheidenden Schlag gegen das Raumschiff der Aychartan-Piraten.
     
    ENDE
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