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1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer

1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer

Titel: 1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer
Autoren: Evelyn Kern
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klar, dass er mit ihr nur aus Berechnung zusammen war, da sie ein kleines Kind hatte. Nach fast zwölf Jahren Beziehung wusste ich, dass das für ihn ein absolutes no go war. Allerdings hatte sie einen guten Job bei einer Behörde und verdiente richtig viel Geld. Eine Möglichkeit für ihn, seiner Geldgier weiter nachzugehen. Er zog bei ihr ein, beteiligte sich finanziell mit einer geringen Summe am Haushalt, meldete sein Auto ab, denn sie hatte ja eins und sparte sich so über vier Jahre eine Anzahlung für eine Eigentumswohnung zusammen. Auch diese Beziehung hielt ihn nicht davon ab, sich in Tunesien zweimal zu verloben.
    Von Tunesien bekam er auch noch einiges an Geld, da wir den Rohbau für seinen Neffen im Voraus mitfinanziert hatten, denn der hatte zu diesem Zeitpunkt kein Geld. Ich wusste das als wir gebaut haben nicht, wurde nur später stutzig, als er sich plötzlich in Tunesien neu einrichtete und ein Auto für den Urlaub kaufte.
    In seiner Nachbarschaft in Deutschland befand sich ein altes Ehepaar, das sehr zurückgezogen lebte. Er bot ihnen mit seiner charmanten Art Unterstützung an, die er zuerst noch kostenlos, mit der Zeit allerdings nur nach Bezahlung erledigte. Auch so verdiente er sich noch Einiges dazu. Als die Frau starb und der Mann völlig allein dastand, kümmerte er sich rührend um die Finanzen und brachte den Mann sogar so weit, dass er ihm sein kleines Haus vermachte. Vorher wurden allerdings erst alle Konten leergeräumt, um ein tolles Auto zu kaufen.
    Mit dieser Einnahmequelle war er endlich soweit, dass die Jungfrau aus Tunesien konnte kommen, die Thronfolger wurden geboren. Die Hochzeit fand in der von mir mitfinanzierten Wohnung statt. Eine Woche später schickte er mir die Hochzeitsbilder per E-Mail. Sie hat kein schönes Leben, er spricht nicht liebevoll von ihr und manchmal tut sie mir sogar ein wenig leid, da ich ihn sehr gut kenne. Aber sie hat sich ohne irgendetwas zu tun, finanziell gut gesetzt und wenn ihr Mann so weiter macht, wird sie in ein paar Jahren als reiche Frau in ihr Heimatland zurückkehren.
    Ich kenne niemanden, der einen solchen Luxus innerhalb so kurzer Zeit durch ehrliche Arbeit und Sparsamkeit erreicht hat. Er hat es geschafft, auf Kosten Anderer. Nicht zuletzt hat er das auch dem Umstand zu verdanken, dass ich es ja war, die ihm seinerzeit den gut bezahlten Job besorgte, den er heute noch, ganz in meiner Nähe, ausübt.
    Während ich meine Geschichte aufschreibe, kann ich immer noch nicht verstehen, wie ich mich darauf einlassen konnte. Ich möchte alle Frauen warnen, sich selbst aufzugeben, sich einem Mann unterzuordnen. Oft ist das ein schleichender Prozess, den man selbst nicht mitbekommt. Es kostet eine unwahrscheinliche Kraftaufwendung sich zu lösen und manchen gelingt es das ganze Leben nicht.
    Leider fand ich kein Gehör in meinem Umfeld. Immer wenn ich dieses Thema angeschnitten habe, bekam ich die Antwort: „Das habe ich dir doch gleich gesagt“, oder „Wie kann man sich auch nur auf so etwas einlassen?“
    Einen wesentlichen Schritt weiter kam ich, nachdem ich die Internetseite 1001Geschichte gefunden hatte. Ich fand Menschen, denen ähnliches passiert ist, die mir zuhörten und mir Mut machten. Ich fand es gut, dass man sich nach diesen Erfahrungen nicht die Decke über den Kopf zieht, sondern das Beste daraus macht.
    Ich bin seit über sieben Jahren in einer neuen Beziehung, die völlig anders läuft. Ich entscheide, was ich tue, natürlich auch mit Kompromissen, ich kann meine Meinung sagen, wenn ich das möchte.
    Natürlich haben wir auch manchmal Probleme, aber mein Stellenwert ist ein völlig anderer. Ich werde nicht mehr dauerhaft unter Druck gesetzt und ich habe keine Angst mehr, dass mich mein Partner verlässt.
    Nie wieder werde ich mein Leben von einem Mann bestimmen lassen und mich aufgeben.
    *
Wahre Geschichte Nr. 03 – Rosemarie
Ein kleines, dunkles Zimmer in meinem Traumhaus in Tunesien kostete mich mein ganzes Vermögen
    Ich war gerade 38 Jahre alt, als mein Mann durch einen schrecklichen Unfall aus meinem Leben gerissen wurde. Es war eine schlimme Zeit für mich, denn wir hatten eine sehr gute Ehe und waren rundum glücklich miteinander. Irgendwie war ein Stück von mir mit gestorben.
    Ein gutes Jahr später, nachdem der größte Schmerz einigermaßen verkraftet war, fing ich wieder an zu leben und ich entschloss mich zu verreisen, nachdem meine Arbeitskolleginnen mir gut zugeredet hatten. Mein Mann und ich waren oft zusammen
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