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1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss
Autoren: Susan Stephens
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nun da?“ Fragend sah er sie an.
    Lucy wandte den Blick ab und suchte verzweifelt nach einer plausiblen Erklärung. „Das ist für heute Abend. Kuchen.“
    „Kuchen?“ Vielsagend betrachtete er die Kuchen, die bereits auf dem Tisch standen.
    „Wartet Tom nicht auf Sie?“ Lucy wechselte schnell das Thema.
    „Und wenn es so wäre?“
    „Könnten Sie mir bitte die Kuchenform reichen?“
    Er hielt sie ihr hin, sie griff danach, doch er ließ nicht los. Jetzt war sie mit Mac durch eine Springform verbunden.
    „Lucy?“
    Sie blinzelte und war plötzlich wieder die geschäftige, selbstbewusste Köchin. „Wenn Sie ein Stück Kuchen essen möchten, nehmen Sie Platz, und ich …“
    „… Sie bedienen mich?“, schlug er frech vor und ließ die Kuchenform los.
    „Ich schneide Ihnen ein Stück ab“, antwortete sie überkorrekt und griff nach einem Messer.
    „Ich habe es mir anders überlegt.“ Mit einem spöttischen Lächeln verließ er die Küche wieder.
    Doch Lucys Gedanken kreisten weiter um ihn. Er tat Dinge mit ihr, die in einigen Ländern per Gesetz verboten waren. Träumen war ja nicht verboten, oder?
    Die nächste Stunde verbrachte Lucy in ihrem kleinen Dachgeschosszimmer und dachte nach. Wäre es nicht besser, wenn unscheinbare Mädchen keine Lustgefühle hätten? Ihr Leben wäre so viel leichter, und Zurückweisung täte nicht weh.
    Natürlich war ihre Beziehung zu Mac rein beruflich. Außerdem kannte sie ihn kaum. Aber es wäre nett gewesen, wenn auch er das erregende Prickeln gespürt hätte. Am liebsten hätte sie jetzt ein langes Bad genommen, um zu versuchen, nicht mehr an ihn zu denken, doch dazu blieb ihr keine Zeit mehr. Sie musste noch die Betten machen, Badezimmer reinigen, Handtücher austauschen, Kaminholz hereinbringen und, und, und.
    Als schließlich alles erledigt war, hinkte sie ihrem Zeitplan hinterher. Ihr blieb gerade noch Zeit für ein kurzes Bad, dann musste sie aber auch schon rennen, um sich noch rechtzeitig mit ihren Kollegen im Club zu treffen.
    Aus dem Interesse an Lucy war inzwischen heiße, schamlose Lust geworden. Razi musste sie haben. Sie war schön, natürlich und bereit für ihn. Meinetwegen kann sie noch das Chalet aufräumen und alles fürs Frühstück vorbereiten, aber dann will ich sie haben, dachte er.
    Seine Ungeduld war leicht zu erklären. Erstens wurde sein Verlangen immer schmerzhafter, und zweitens lief ihm die Zeit davon. Die Pflicht rief in auf die Isla de Sinnebar. Eigentlich freute er sich darauf, den Thron zu besteigen, doch leider würde sich damit sein ganzes Leben ändern.
    Eine traditionelle Heirat stand ihm bevor, wenn auch nicht mit seiner Cousine Leila. Er musste seinem Land dienen, doch zuvor …
    „Du bist so schweigsam, Razi“, bemerkte Tom.
    „Ja“, antwortete er einsilbig. Sie saßen in einer lauten Bar, und er wollte weiterziehen. Die Getränke waren zu warm, und der Knabberkram schmeckte wie Pappe, wenn man Lucys Köstlichkeiten gewohnt war.
    Er freute sich schon darauf, Champagner von ihrem Körper zu lecken.
    „Wenn du willst, verschwinden wir“, schlug Tom vor.
    „Entschuldige, Tom. Ich habe dich nicht absichtlich ignoriert. Mir geht nur gerade so vieles durch den Kopf.“
    „O nein!“ Theatralisch hielt Tom sich die Augen zu. „Lass mich raten.“
    „Nein“, antwortete Razi in scharfem Tonfall. Niemand sollte anzügliche Bemerkungen über Lucy machen. Auch nicht sein bester Freund Tom. „Kommt, Leute, wir ziehen weiter.“
    Warm eingepackt in eine überdimensionale Skijacke, Schal, Pudelmütze und Handschuhe eilte Lucy durch verlassene Straßen zum Club. Um diese Zeit hielt sich niemand mehr draußen auf. Die Leute hatten es sich in Restaurants und Bars gemütlich gemacht. Nur Musik und Gelächter drang nach draußen.
    Im Gegensatz zu ihren Brüdern, die ganz scharf darauf gewesen wären, an der bevorstehenden Veranstaltung teilzunehmen, lagen Lucys Nerven schon jetzt blank. Die Vorstellung, in den Club zu gehen, wo sie jeder kannte, war ihr nicht geheuer. Hoffentlich traf sie gleich auf ihre Kollegen, und hoffentlich hatten Mac und seine Freunde sich nicht ausgerechnet diesen Club ausgesucht. Bei dem Gedanken daran hätte sie fast auf dem Absatz kehrtgemacht.
    Ihre Begeisterung sank erst recht auf den Nullpunkt, als ein Mitarbeiter des Konkurrenzunternehmens ihr am Eingang den Weg versperrte. „Die Zweite ist auch schon da“, rief er seinen Freunden zu, die sofort in schallendes Gelächter ausbrachen. Lucy schnitt ihm ein
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