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1000 - Der Terraner

Titel: 1000 - Der Terraner
Autoren: Unbekannt
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konzentrieren."
    Der Ilt sprang auf Rhodans Schoß und strich ihm über das Gesicht. „Es kann sein, daß ich auf Dinge stoße, die dir nicht gefallen", gab er zu bedenken. „Manchmal ist es besser, so etwas mit sich selbst auszumachen."
    „Ich befürchte, dazu habe ich keine Zeit"
    „Gut", sagte der Mausbiber. „Ich tu's."
    Sie schwiegen, und Rhodan versuchte, sich auf einen unwichtigen Gegenstand zu konzentrieren und dabei sein Bewußtsein weit zu öffnen. Es gelang ihm nur schwer, aber nach einiger Zeit fühlte er eine gewisse Schwere des eigenen Körpers, die mit einer Losgelöstheit der Gedanken einherging.
    Er wußte nicht, wie viel Zeit vergangen war, als Gucky ihn gegen die Schulter stupste. Er zuckte zusammen und richtete sich auf. Betroffen sah er, wie verwirrt Gucky war. Der Ilt schien zu zögern, Rhodan etwas mitzuteilen. Rhodan drängte ihn nicht, sondern wartete geduldig, daß der Kleine das Wort ergriff. „Dein Dilemma", sagte Gucky schließlich, „scheint die Unsterblichkeit zu sein. Du hast das auch erkannt, legst es aber falsch aus. Es ist nicht so, daß dir der Weg zurück und nach unten versperrt ist, sondern umgekehrt."
    Rhodan sagte: „Das verstehe ich nicht."
    „Du glaubst, daß deine Unsterblichkeit dir den Zugang zu deinen Mitmenschen versperrt.
    Das trifft schon aus dem Grund nicht zu, weil du in der Lage bist, Menschen zu lieben, wer oder was auch immer sie sind. Dein eigener Körper ist die Sperre."
    Rhodan schloß die Augen. „Im kollektiven Bewußtseinsverband von ES könntest du glücklich werden", fuhr Gucky fort. „Du müßtest dazu Vanne, Rorvic, Kakuta und allen anderen folgen und dich in ES integrieren."
    „Aber das kann ich nicht!" rief Rhodan bestürzt. „Ja", nickte der Ilt bekümmert. „Ich weiß. Das ist dein Dilemma. Bereit zu sein für eine Transformation und sie nicht durchführen zu können muß schrecklich sein, aber du wirst darüber hinwegkommen."
    Rhodans Gedanken eilten weit in die Vergangenheit zurück. „Früher haben sich Menschen umgebracht, um in den Besitz der körperlichen Unsterblichkeit zu gelangen", erinnerte er sich. „Sie war das höchste Ziel des Menschen."
    „Das ist auch heute noch so, und vielleicht ist das auch richtig."
    Rhodan erhob sich und ergriff das Auge Laires. „Ich muß zu ES", stieß er hervor. „Ich halte diesen Zustand nicht länger aus, wenn ich nicht bald erfahre, was ich zu tun habe."
    Er hob das Auge vor sein Gesicht und blickte hindurch. Gucky sah, daß er taumelte.
    Rhodan wurde blaß, seine Hände zitterten. „Es hat sich geöffnet", stammelte er. „Ich sehe... ich sehe..."
    „Du wirst uns jetzt verlassen", sagte der Ilt so leise, daß Rhodan ihn nicht hören konnte. „Eine schwere Entscheidung steht dir bevor. Davon, wie sie ausfällt, hängt ab, ob du jemals wieder zu uns zurückkommst."
    Rhodan preßte Laires Auge so dicht ans Gesicht, als wollte er es sich in den Kopf rammen. Er schien die Umgebung nicht mehr wahrzunehmen.
    Dann verschwand er.
     
    GRAFFITI
     
    Sein Name ist Roger Mand.
    Er steht breitbeinig inmitten eines Raumes, sein Gesicht ist gerötet, er atmet heftig.
    Vor ihm steht ein Kind und hebt schützend die Arme vor das Gesicht.
    Mand schlägt auf das Kind ein, er schreit und ist wie von Sinnen. Es ist sein eigenes Kind, das er prügelt - und er macht das nicht zum erstenmal. Er empfindet einen dumpfen, unerklärlichen Haß, und seine aufgestauten Aggressionen lösen sich erst, als das Kind wimmernd am Boden liegt.
    Längst hat das Kind jedes Vertrauen verloren, es kennt nur noch Furcht. „Verschwinde!" brüllt Mand außer sich.
    Das Kind kriecht davon, es hat nur noch im Sinn, diesem Mann zu entkommen.
    Der Mann läßt sich in einen Sessel fallen und greift nach einer .Flasche vor sich auf dem Tisch. Er trinkt und wischt sich mit dem Handrücken über den Mund. In ihm ist eine schreckliche Leere.
    Roger Mand ist ein Terraner.
     
    8. Im Zentrum der Mächtigkeitsballung
     
    Als er inmitten von dichtem grauen Nebel materialisierte, hielt Perry Rhodan unwillkürlich den Atem an, denn er wurde sich seines leichtfertigen Vorgehens mit einem Schlag bewußt. Er hatte keinen Schutzanzug angelegt, und Laires Auge war die einzige Ausrüstung, die er mitgenommen hatte. Unwillkürlich hob er das Roboterauge, um beim geringsten Anzeichen einer Gefahr aus dieser Umgebung zu verschwinden.
    Er vermutete, daß er sich auf EDEN II befand, der einst von den Konzepten übernommenen Hälfte des Planeten
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