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1000 - Der Terraner

Titel: 1000 - Der Terraner
Autoren: Unbekannt
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gereinigt wurde. Die Radioaktivität war keine seiner Verteidigungsmaßnahmen, sondern ein Relikt des letzten entscheidenden Kampfes einer Handvoll Druisen gegen die Faadenwarner. Die Raumfahrer unter der Führung von Zaagyn Toor hatten damals versucht, einen Durchbruch von der Zentrale zum Bordobservatorium zu schaffen. Sie waren gescheitert und waren getötet worden.
    Die Faadenwarner mußten es verstanden haben, weite Teile der KORKOOR-AAR von der Strahlung abzuschirmen, anders waren ihre geringen Verluste kaum zu erklären. Jynker Rook war damals als Bewachet der Zentrale zurückgeblieben und hatte als einziger Druise in diesem sich nun über lange Zeit erstreckenden Kampf überlebt.
    Wenn Jynker Rook zurückdachte, erschien es ihm noch immer unvorstellbar, daß die Faadenwarner diese Auseinandersetzung gewonnen hatten. Lange Zeit hatte der Gegner es verstanden, seine erlangte Intelligenz vor der Besatzung zu verbergen. Die Druisen hatten die explosionsartige Vermehrung der Faadenwarner zunächst begrüßt, denn jedes der neugeborenen Wesen war ein willkommener Spielgefährte für die von Langeweile geplagten Raumfahrer gewesen.
    In einer Schlafperiode der Druisen hatten die Faadenwarner dann zugeschlagen, und es war eher einem Zufall zu verdanken gewesen, daß die in der Zentrale befindlichen Besatzungsmitglieder nicht von diesem Überfall überrascht und dabei wie ihre Artgenossen in den anderen Sektoren des Schiffes getötet worden waren.
    Rooks breiter Schuppenschwanz, auf den er sich in Ruhestellung zu stützen pflegte, zuckte vor Erregung hin und her. Ein Grollen kam aus seinem mächtigen Brustkasten, voller Zorn und Haß. In solchen Augenblicken mußte er an sich halten, nicht aus der Zentrale aufzubrechen und sich auf den ersten Faadenwarner zu stürzen, der ihm vor die Augen kam. Vermutlich hätte er bei einer solchen Aktion den einen oder anderen Gegner töten können, aber danach hätte er keine Chance mehr gehabt, sich wieder in die Zentrale zurückzuziehen.
    Daß er in seiner Situation nicht zum letzten Mittel griff und mit der Selbstvernichtungsanlage der KORKOOR-AAR das Schiff, die Faadenwarner und sich selbst auslöschte, hing mit dem ursprünglichen Auftrag der Besatzung zusammen: der Suche nach einem ganz bestimmten Lebewesen, das vielleicht in diesem Raum und in dieser Zeit lebte.
    Wenn Jynker Rook wegen seiner mißlichen Lage auch kaum noch Zeit hatte, über diesen Auftrag nachzudenken oder gar etwas zu seiner Erfüllung zu tun, so war er tief in seinem Unterbewußtsein noch immer von seiner Bedeutung überzeugt. Dies, obwohl er genau wußte, daß die KORKOOR-AAR hur eines in einem Schwarm der unterschiedlichsten Suchschiffe und er nur einer in einer unvorstellbar großen Armee von Suchenden war.
    Im Innern der Dusche leistete Rook sich den Luxus, über solche Dinge nachzudenken.
    Ohne diese Möglichkeit der Entspannung wäre er vermutlich bereits psychisch zusammengebrochen.
    Länger als gewöhnlich blieb er diesmal in der Dusche. Müdigkeit machte sich in ihm breit, obwohl ihn die wohltuende Wärme eigentlich hätte beleben sollen.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch.
    Es kam eindeutig von außerhalb der Dusche. Er fuhr zusammen und richtete sich dann in der für Angehörige seines Volkes typischen Alarmstellung auf, um zu lauschen.
    Die Faadenwarner! schoß es ihm durch den Sinn, und Panik ergriff von ihm Besitz. Sie haben die Gunst der Stunde genutzt und sind in einer neukonstruierten Schutzvorrichtung in die Zentrale eingedrungen.
    In Gedanken hatte er eine derartige Situation vielleicht tausendmal durchgespielt und war dabei doch immer wieder nur zu einem Ergebnis gekommen - daß sie die Niederlage und den Tod bedeuten würde.
    Mit einem Griff riß er die Wirbelanlage auf und zog den tropf nassen Schutzanzug heraus.
    Vielleicht, dachte er mit aufkeimender Hoffnung, hatte er noch eine Chance, wenn die Faadenwarner nur mit einem kleinen Stoßtrupp bis zum ersehnten Ziel vorgestoßen waren. Dann konnte er sie zurückwerfen und versuchen, das Leck in seiner Abwehr wieder zu schließen. Die Aussieht, daß es wirklich so sein könnte, war so gering, daß Jynker Rook in seiner seelischen Not qualvoll aufschrie.
    Hastig schlüpfte er in den Schutzanzug. Die Strahlendusche besaß keine optische Verbindung nach draußen, so daß der Druise nicht sehen, konnte, was in der Zentrale vorging.
    Rook schloß den Anzug; die Bewegungen. waren ihm so in Fleisch und Blut, übergegangen, daß er auch
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