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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster
Autoren: Larry Brent
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Carmen-Olivia noch eine Zigarette angezündet.
    Es gab keinen
Zweifel: Paco und er waren in dieser Nacht keinen Menschen aus Fleisch und Blut
begegnet, sondern Geistern.
     
    ●
     
    Er hätte
nicht Angehöriger einer Organisation sein dürfen, die sich die Aufklärung
merkwürdiger und außergewöhnlicher Vorkommnisse auf ihre Fahnen geschrieben
hatte.
    Luis Garcia de Valo nahm die Dinge nicht einfach hin.
    Er stieß
sämtliche Läden auf und ließ Licht und Luft herein. Zum erstenmal seit zehn
Jahren wurde die Dunkelheit vertrieben.
    Der
mexikanische PSA-Agent durchsuchte das ganze Haus und fand zwischen
verschimmelter Wäsche ein Madonnen-Bild, wie er es nie zuvor in seinem Leben
gesehen hatte.
    Es zeigte
eine dämonenfratzige Frau. Ein Heligenbild war auf gotteslästerliche Weise
umfunktioniert worden. Unter dem Bild stand in verschnörkelter, verblaßter
Schrift ein Namenszug. »RHA-TA-N’MY...«
    Da entrann
seiner Kehle ein Stöhnen, und er atmete tief durch.
    Junaita und
Carmen-Olivia hatten ihr Leben und ihre Seelen verkauft. Sie hatten sich mit
bösen und gefährlichen Kräften abgegeben. Über den Tod hinaus hielten diese
Kräfte sie in Bann ...
    Der PSA-Agent
gab seine Entdeckung an die Zentrale nach New York weiter und erhielt von
X-RAY-1 den Auftrag, in Mexiko zu bleiben und die rätselhafte
Gespenster-Geschichte aufzuklären.
    Er suchte den
Friedhof und die beiden Gräber des Geschwisterpaares auf.
    Am Grab
flüsterte de Valo den Namen der schönen jungen Frau, deren Anblick und
Schönheit er nicht vergessen konnte.
    »Carmen-Olivia...
ich liebe dich! Aber du bist tot - und ich lebe ... Wir können niemals
Zusammenkommen ... Ich liebe eine Tote... Wie kann so etwas nur möglich sein ?«
    »Nichts«,
flüsterte da eine unendlich zarte und fernklingende Stimme, als käme sie aus
einer ändern Sphäre . »Nichts in diesem Leben ist
unmöglich. Du kannst mich heben, und wir können Zusammenkommen - auch über das
Grab hinaus. Mein Tod ist nicht endgültig ... Im Gegensatz zu dem Juanitas. Sie hat die Praktiken angewandt und mich mit hineingezogen. Sie
ist verloren, ich bin nur verflucht. Ich kann wiederkommen, wenn du es wirklich
willst .«
    »Ich will es,
von ganzem Herzen«, antwortete der Mann der Stimme aus dem Nichts...

 
    Pamela
Royston, deren suchender Geist aus der Zukunft zurückgekehrt war, schloß ihre
Geschichte abrupt ab. Dafür erklang Ted Bowens Stimme aus der Tiefe des Grabes.
»Du willst es, Luis Garcia de Valo. Dein Wille ist schon sehr viel. Aber er
wird nicht reichen, den Fluch zu neutralisieren.
    Die fünfte
Geschichte ist der Schlüssel zu meinem neuen Leben und meiner neuen Aufgabe.
Rha-Ta-N’my selbst hat mir einen Fingerzeig gegeben. Mit je zwei Ereignissen
aus Vergangenheit und Gegenwart hast du mir deine Macht demonstriert. Mit dem
Ereignis, das kommen wird, werde ich dir beweisen, daß Luis Garcia de Valo
Carmen- Olivia im Geisterland zurücklassen wird. Noch ehe seine Liebe wirken
kann - werde ich ihn töten... Geht, Sklaven! Eure Aufgabe ist erfüllt !« dröhnte seine Stimme dann durch die grauenvolle Nacht.
»Jetzt beginnt die meine...«
    In seine
Worte mischte sich Krachen und Bersten.
    Ein eisiger
Wind fegte über das Grab. Die schwere Abdeckplatte riß vollends auseinander und
flog zu beiden Seiten davon, als bestände sie aus Pappe.
    Die drei
Leichen wurden von dem orkanartigen Sturm auseinandergetrieben. Die Flasche aus
der in dieser Nacht der letzte Rest der Flüssigkeit in die Kehlen der Leichen
geronnen war, zerplatzte, als würde in ihr eine Bombe explodieren.
    Die Splitter
flogen durch die Luft.
    Die drei
Kelche zerschmolzen und wurden zu bleifarbenen, zähflüssigen Lachen, die in der
aufbrechenden Erde versickerten.
    Am Himmel
leuchtete wie ein Fanal das magische Pentagramm, der fünfzackige Stern, und
genau in der Mitte bewegte heftig und lautlos die vollendete Fledermaus ihre
gezackten Flügel.
    Das
dämonische Puzzle, von Ted Bowen in Gang gesetzt, war zusammengesetzt.
    Mit seinem
Ende kam der Tod, der auf Rha-Ta-N’mys ewigen und dämonischen Lebensodem
gesetzt hatte.
    Das Grab riß
auseinander, und Ted Bowen stieg wie ein Phönix aus der Asche.
     
    ●
     
    Aber - was
war das für ein Phönix?!
    Das war kein
Mensch mehr, das war kein Toter - das war ein Ungetüm.
    Aus
Grabestiefe schoben sich lange, von zottigem Fell bedeckte Arme, ein riesiger
Kopf, der ein Mittelding zwischen Godzilla, Frankensteins Monster, und King
Kong sein könnte.
    Ted Bowen
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