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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai
Autoren: Dämonenkiller
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mich, daß Ihr Euch an einem Ort wie diesem für die Nacht niederlaßt. Hier treiben nicht nur Wegelagerer ihr Unwesen, sondern es gibt auch allerlei Gespenster. Habt Ihr denn keine Furcht vor den Unholden der Nacht?"
    „Furcht kenne ich keine", erwiderte Hoichi. „Doch wäre mir ein bequemeres Lager lieber, wie ich eingestehen muß. Der Not gehorchend werde ich wohl mit der freien Natur vorliebnehmen müssen. Und was die Kobolde betrifft, so laßt sie nur kommen! Meine Klinge spricht eine Sprache, die sie gut verstehen."
    „Ich sehe, Ihr seid ein unerschrockener Mann", sagte der Holzfäller und betrachtete Hoichi mit seltsamem Ausdruck. „Doch warum die Schrecken der Finsternis herausfordern? Nicht weit von hier steht das Haus eines armen, aber ehrlichen Mannes. Er wird Euch seine Gastfreundschaft sicher nicht verwehren.
    Wirklich, Herr, Aruji ist die Güte in Person. Ich weiß das ganz genau, denn er hat auch mir und meinen Freunden eine Wohnstatt zugewiesen."
    Hoichi traute dem Holzfäller nicht recht. Sein Blick und die Art, wie er ihn von oben bis unten maß, verhießen nichts Gutes. Doch wollte er nicht unhöflich erscheinen und deshalb sein Angebot nicht glattweg ablehnen.
    „Ich werde Euren Rat annehmen und Aruji um ein Nachtquartier ersuchen", sagte Hoichi. „Nur müßt Ihr mir den Weg beschreiben, damit ich die Hütte finden kann."
    Der Holzfäller lachte.
    „Ich werde noch mehr tun und Euch zu Arujis Haus begleiten."
    Das gefiel Hoichi noch weniger. Er wollte dem anderen nicht zeigen, daß er wunde Füße hatte und kaum mehr gehen konnte. Wenn der andere nun ein Wegelagerer war?
    Hoichi versuchte normal zu gehen, doch dies gelang ihm trotz aller Anstrengung nicht. In den Augen des Holzfällers blitzte es auf, als er sah, daß der Kriegermönch humpelte. Und er sagte mit falscher Anteilnahme: „Erlaubt mir, daß ich Euch stütze, dann wird es Euch leichter fallen, den beschwerlichen Weg zurückzulegen. Nehmt mich an der Schulter und verlagert Euer ganzes Gewicht darauf. Was für ein Glück, daß ich hier vorbeikam. In diesem Zustand wäret Ihr eine leichte Beute für die haarigen Unholde geworden. Es heißt, daß es hier in der Gegend einige Rokuro-Kubi gibt…" Während sich Hoichi auf die Schulter des Holzfällers stützte, behielt er die andere Hand am Griff seines Schwertes, um damit anzudeuten, daß er für niemanden eine leichte Beute war.
    Der Holzfäller, der noch immer nicht seinen Namen genannt hatte, brachte Hoichi zu einem ärmlichen Haus. Dann hatte er es auf einmal eilig, im Wald zu verschwinden. Hoichi sah ihn bei einem großen, uralt wirkenden Grabstein untertauchen. Obwohl Hoichi die Stelle nicht aus den Augen ließ, sah er die grobschlächtige Gestalt nicht wieder in Erscheinung treten.
    Seine Aufmerksamkeit wurde wieder auf das Haus gelenkt, als die Tür aufgeschoben wurde und ein älterer Mann in zerlumpten Kleidern auftauchte.

    Hoichi verneigte sich höflich, und der Alte begrüßte ihn auf die gleiche Weise. Aber in seinem Gesicht war mehr Ablehnung als Freundlichkeit, und Hoichi glaubte in seinen Augen Angst zu erkennen. Deshalb stellte er sich vor und sagte, daß der Holzfäller ihn hergeführt hatte.
    Da wurde der Alte noch ängstlicher. Doch nach einem Blick auf Hoichis Waffen nannte er seinen Namen und bat ihn ins Haus.
    Hoichi humpelte zum Eingang und betrat den Raum dahinter.
    „Aber Ihr seid verletzt", sagte Aruji. „Kommt, wir werden zunächst Eure Wunden waschen."
    Und er führte ihn durch einen Gang in den Innengarten und zu seiner Quelle, die in einen einfachen, aber gepflegten Lotosteich mündete.
    Aruji badete Hoichis Füße mit großer Demut.
    „Ihr habt von mir wirklich nichts, zu befürchten, Aruji", sagte Hoichi beruhigend. „Und wenn Ihr mir nicht glauben wollt, dann verlasse ich Euer Haus."
    „Mir bangt nicht vor Euch, sondern um Euch", versicherte Aruji. „Ihr seid in großer Gefahr. Der Mann mit der Axt, der Euch hergeführt hat, ist alles andere als ein Holzfäller. Er glaubte, in Euch ein Opfer zu haben.
    Deshalb war er so zuvorkommend. Ihr hättet Euch ihm nicht zeigen dürfen."
    Nachdem Hoichis Füße gebadet waren, fühlte er sich sogleich um vieles wohler. Auch war seine Müdigkeit wie fortgewischt.
    Aruji geleitete ihn ins Hauptgemach zu einer Feuerstelle, in der Holzkohle glühte.
    „Und Ihr habt von diesem Mann nichts zu befürchten?" fragte Hoichi und blickte sich um. An verschiedenen Kleinigkeiten erkannte er, daß hier eine Frau Hand
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