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100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

Titel: 100 Bauernregeln, die wirklich stimmen
Autoren: Jurik Mueller
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reichlich Fisch.«
    Den Fischreichtum in den Gewässern vom Sonnenschein am Neujahrstag abhängig machen zu wollen, ist absurd. Natürlich nimmt auch das Witterungsgeschehen im Jahresverlauf auf das Leben in Bächen, Flüssen und Seen Einfluss. Beispielsweise kann es durch länger anhaltenden und ergiebigen Regen und damit verbundenem Hochwasser in den Fließgewässern zur Zerstörung der Laichplätze der Fische kommen. Diese Regel aber sollte man tunlichst nicht nutzen.
    »Wie das Wetter zu Makarius
(02.01.)
war, so wird’s im September, trüb oder klar.«
    Zwischen dem Wetter um Makarius und dem Sonnenscheinangebot des Monats September lässt sich kein Zusammenhang nachweisen. Der Spruch sollte aus diesem Grunde nicht zur Grundlage einer volkstümlichen Prognose der Septemberwitterung gemacht werden. Möglicherweise hat die von Papst Gregor 1582 durchgeführte Kalenderreform, der zehn Tage zum Opfer fielen, die Regel unbrauchbar gemacht.
    »Wie die ersten zwölf Tage im Januar walten, so werden sich die zwölf Monate gestalten.«
    Dieser unwahren Regel liegt ein Wetteraberglaube zugrunde, der mehr als drei Jahrtausende überdauert hat. Dahinter verbirgt sich die Vorstellung, dass das Wetter der ersten zwölf Tage des Jahres die Witterung der kommenden zwölf Monate im Embryonalzustand enthalte.
    »Ist’s um Eulalia
(12.02.)
hell und klar, gibt es ein gut’ Bienenjahr.«
    Dass die Güte des Bienenjahres ausgerechnet vom Gedenktag der heiligen Eulalia abhängen soll, die als Patronin von Spanien, der Seefahrer und der Schifffahrt sowie als Helferin gegen Trockenheit verehrt wird, ist nicht nachvollziehbar. Die Bienen befinden sich um Eulalia noch im verkitteten Stock. Außerdem lässt sich kein Zusammenhang zwischen sonnenscheinreichem Wetter um Eulalia und einer intensiven Obstbaumblüte oder Wildblumenblüte im weiteren Jahresverlauf herstellen. Diese Lostagsregel kann nicht stimmen.
    »Gründonnerstag pflanz’ Myrthe ein, dann wird sie dir zur Freud’ gedeih’n.«
    Diese Ernteregel kann nicht stimmen, fällt doch der Gründonnerstag entsprechend der auf dem Konzil zu Nicäa im Jahre 325 festgelegten Osterregel auf eine Zeitspanne von 35 Tagen.

    Wer glaubt, dass Mondphasen Einfluss auf unser Wetter haben – zum Beispiel bei Neumond und Wind viel Schneefall droht –, der irrt.
    Als frühester Termin für den Gründonnerstag kommt der 19. März und als spätester Termin der 22. April in Frage. In diesem Zeitraum sind sowohl noch strenger Frost als auch schon Hitzetage möglich. Strenger Frost dürfte der Myrthe alles andere als gut bekommen.
    »Gründonnerstagsregen gibt selten Erntesegen.«
    Auch wenn man derartige Regeln nie auf einen Tag, sondern immer auf die Zeit um den betreffenden Tag beziehen sollte, das heißt zwei bis drei Tage davor und zwei bis drei Tage danach, erweist sich diese Regel aufgrund der Tatsache, dass der Gründonnerstag auf 35 verschiedene Tage fallen kann, als unsinnig.
    »Der Mai kommt gezogen wie der November verflogen.«
    Diese Weisheit geht von einem sechsmonatigen Rhythmus des Witterungsverhaltens aus, der aber in Bezug auf den Mai und November nicht existiert. Im Hinblick weder auf die Temperatur und den Sonnenschein noch auf den Niederschlag sind Entsprechungen statistisch nachweisbar. Daher sollte man auf eine Prognose der Maiwitterung – ausgehend vom November – tunlichst verzichten.
    »Stellt der Juni mild sich ein, wird mild auch der September sein.«
    Diese Regel stimmt nicht. Milde Juniwitterung zieht genauso häufig kühle wie milde September nach sich. Vergessen wir also diese Weissagung ganz schnell.
    »Wenn sich warm der Brachmond
(Juni)
zeigt, zu milden Lüften der Christmond
(Dezember)
neigt.«
    Auf einen überdurchschnittlich temperierten Juni folgen gleichermaßen häufig sowohl kalte als auch warme Dezembermonate. Daher sollte man von einer Nutzung dieser Regel Abstand nehmen.
    »Bei Trockenheit such Bilsenkraut am Fluss, erquickender Regen dann bald fallen muss.«
    Dieser unbrauchbaren Regel liegt ein alter, auf Aberglauben beruhender Brauch zugrunde. So versammelten sich mehrere Mädchen eines Dorfes am nächstgelegenen Bach, tauchten dort Bilsenkrautstängel ins Wasser und bespritzten damit die Jüngste unter ihnen, nachdem diese sich entkleidet hatte. Die mit den verzauberten Wassertropfen benetzte Jungfrau sollte den Wettergott gnädig stimmen und zu Regenschauern nötigen.
    »Geht der September zu warm ins Land, reicht dir ein kalter Oktober die
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