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1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

Titel: 1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?
Autoren: Kathleen Eagle
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verließ er das Zimmer und nahm seinen Kaffee mit.
    Mary und Logan blieben verlegen schweigend zurück.
    „Ich wollte mich wegen gestern Abend bei dir entschuldigen“, sagte sie schließlich.
    „Schon vergessen.“
    Dankbar nickend richtete sie den Blick auf ihren Tee. Na los, trink deine Medizin wie ein guter Soldat. Wie Trace und Ethan wohl früher dazu ermuntert worden waren, ihre Medizin zu nehmen? Sei ein braver Cowboy?
    Unwillkürlich musste sie an ihre eigene Kindheit zurückdenken. Das lustige Geplänkel zwischen Logan und seinem Sohn hätte es im Hause Tutan nie gegeben. Schon gar nicht, wenn ihr Vater in der Nähe war.
    „Wenn du dich fit genug fühlst, könnten wir mit Adobe gleich ein bisschen Basisarbeit machen“, schlug Logan vor. „Ich möchte vor Trace mit ihm angeben. Und später muss ich zu einer Sitzung.“
    „Dann fahre ich in der Zeit zu meiner Mutter.“ Verunsichert sah sie Logan an. Ob er ihr die Reaktion von gestern Abend tatsächlich nicht mehr übel nahm? Leider sah es nicht so aus. Kein warmes Lächeln, nichts. Unglücklich wandte sie den Blick wieder ab. „Und zu Sally. Ich will ihr von dem Baby erzählen.“
    „Gut, sie und Ann werden dir bestimmt Mut machen“, sagte Logan. „Ihr Frauen kriegt so etwas immer viel besser hin als wir Männer.“
    „Kommt mein Vater heute eigentlich auch zu der Sitzung?“
    „Ja, aber mach dir keine Sorgen. Ich werde schon mit ihm fertig.“
    „Natürlich. Es ist nur …“ Sie legte ihm die Hand auf den Unterarm. „Er hat das Land lange genug genutzt. Es wird Zeit für eine Veränderung.“
    Logan nickte.
    „Aber du solltest wissen, dass er nie aufgeben wird.“
    „Seine Zeit ist abgelaufen. Das sollte er langsam mal akzeptieren.“ Logan lächelte, als ihm seine Wortwahl bewusst wurde. „Die Zeiten haben sich verändert.“
    Mary erwiderte sein Lächeln. „Welche Zeiten, Wolf Track? Mitteleuropäische? Die Sommerzeit?“
    „Alle.“ Logan winkte ab. „Schluss mit den Terminzwängen. Hier herrschen indianische Zeitregeln, Baby.“
    „Baby?“
    „Hast du was dagegen? Babys sind absolut hinreißend. Du wirst dein Baby unter Garantie lieben – auch, wenn es dir irgendwann das Herz bricht.“ Logan schob die Hand in ihren Nacken und küsste sie ausgiebig. Dann legte er seine Stirn gegen ihre. „Du wirst schon sehen“, flüsterte er.

10. KAPITEL
    Mary liebte ihre Mutter, doch das eingeschüchterte Wesen, das im Hause Tutan wie ein Geist von Zimmer zu Zimmer huschte, war ihr im Laufe der Jahre zunehmend fremd geworden. Ihr wurde mehr und mehr bewusst, dass sie keinerlei Bezug mehr zu ihrem früheren Zuhause hatte, fühlte sich jedoch schuldig deswegen. Ihre Mutter zu besuchen, kostete sie daher große Überwindung.
    Nachdem sie Tee gemacht hatten, setzten sie sich schweigend nebeneinander auf die sonnige Küchenbank. Die Essecke in der Küche war das einzig helle Fleckchen im Haus.
    „Ich war gestern bei der Kontrolluntersuchung“, erzählte Audrey.
    „Ach, so ein Mist!“ Mary schlug sich schuldbewusst gegen die Stirn. „Es tut mir schrecklich leid, Mom. Ich hatte dich doch begleiten wollen.“
    „Ach, dein Vater hatte sowieso eine Sitzung in der Stadt und hat mich unterwegs abgesetzt. Also kein Problem.“ Audreys zarte Hände ruhten neben den rosafarbenen Pressglasstreuern von Grandma Tutan. „Es ist alles in Ordnung“, fügte sie hinzu.
    Mary wurde von einem unglaublichen Gefühl der Erleichterung überwältigt. Anscheinend hatte sie sich größere Sorgen um ihre Mutter gemacht, als ihr bewusst gewesen war. Worte, die unter diesem Dach noch nie gesagt worden waren, drängten an die Oberfläche und schnürten ihr die Kehle zu. Sie spürte, wie ihr die Tränen in den Augen brannten. „Oh … Gott sei Dank!“, flüsterte sie und ließ sich nach hinten sinken. Plötzlich fand sie sich mit dem Kopf im Schoß ihrer Mutter wieder.
    „Hast du etwa gedacht, mit mir ginge es zu Ende?“, fragte Audrey und strich ihrer Tochter liebevoll über den Kopf.
    Mary schloss die Augen. „Das wäre ein unerträglicher Gedanke.“
    „Ich bin ja hier“, sagte Audrey beschwichtigend. „So, und jetzt erzähl mir endlich, was dir auf der Seele liegt. Vielleicht kann ich dir ja helfen. Oder dir zumindest zuhören.“
    „Hast du mich eigentlich schon immer so gut durchschaut?“
    Audrey seufzte versonnen. „Schon seitdem man dich mir in die Arme gelegt hat.“
    „Okay, aber mit dem, was ich dir gleich sagen werde, hast du bestimmt nicht
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