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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt
Autoren: Lucy Gordon
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Francesco.“
    „Später hast du Toni kennengelernt“, sagte Evie sch eu.
    „Ja.“ Hope lächelte verträumt. „Ihn liebe ich sehr, und ich werde ihn immer lieben. Als Justin und du voriges Jahr nach Neapel gekommen seid, war ich überglücklich. Ich habe mich auf die Gespräche mit ihm gefreut. Ich wollte ihm alles erzählen und war der Meinung, wir könnten eine gute Mutter-Sohn-Beziehung haben. Leid er ist daraus nichts geworden.“ Sie zuckte hilflos die Schultern und seufzte wieder.
    „Hast du ihm gar nichts erzählt?“
    „Doch, aber nur die reinen Fakten. Justin ist natür lich nicht so, wie ich mir meinen Sohn vorgestellt habe. Um überhaupt mit dem Leben und da mit, was er als Kind hat durchmachen müssen, zurechtzukommen, ist er ein harter Mensch g eworden. Für meine Gedanken und Gefühle hätte er kein Verständnis. Mit ihm darüber zu sprechen wäre ihm wahrscheinlich peinlich gewesen.
    Stundenlang haben wir uns über unwichtige Dinge unt erhalten, und am Ende wussten wir beide, dass wir uns nicht nähergekommen sind. Sein Herz wird vermutlich für immer verschlossen bleiben, nur Mark und dir kann er sich öffnen.
    Er weiß, dass ich seine Mutter bin, doch er empfind et nichts. Da er nie eine Mutter gehabt hat, die ihn liebte und für ihn sorgte, ist es für ihn b edeutungslos, jetzt eine zu haben. Deshalb nennt er mich immer nur ‚Hope‘, nie ‚Mom‘ und schon gar nicht ‚mamma‘.“
    „Ja, das ist mir auch aufgefallen.“
    „Nun versuche ich, das Einzige zu tun, was ich über haupt noch für ihn tun kann. Er hat mir erzählt, dass er dich gezwungen hat, ihn zu verlassen. Er ist ein schwieriger, düsterer Mensch und innerlich zerrissen. Nur wenige Frauen würden d amit zurechtkommen. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass du es kannst, und ich bin hie r, um dich zu bitten, zu ihm
    zurückzugehen und ihm noch einmal eine Chance zu ge ben.“
    „Aber ich …“, begann Evie.
    Mit einer Handbewegung brachte die ältere Frau sie zum Schweigen. „Ich war kein guter Mensch, Evie. Ich war egoistisch und habe im Lauf meines Lebens viele Menschen verletzt. Natürlich habe ich versucht, alles wiedergutzumache n, doch man kann nicht alle
    Verletzungen heilen. Wie die Männer sind, weiß ich sehr genau. Einige sind gute Ehemänner, andere gute Liebhaber. Ich habe sowohl die einen als auch die anderen kennengelernt und geliebt. Eine kluge Frau spürt den Unterschied.“ Si e lächelte wehmütig. „Leider habe ich nicht immer klug gehandelt.“
    „Du bist die klügste und verständnisvollste Frau, d ie ich kenne.“
    „Dazu kann ich nur sagen, ich habe eine harte Schule durchgemacht. Mein Leben war nicht immer leicht. Ich weiß genau, was Sehnsucht bedeute t und wie es ist, sich nach dem Mann zu sehnen, den man von Herzen liebt. Bitte, hör auf mi ch, geh zu ihm zurück, sonst wirst du innerlich nie frei sein.“
    „Wie kann ich zu ihm zurückgehen, wenn er mich gar nicht mehr haben will? Vielleicht wollte er mich ja wirklich loswerden.“
    „Wenn du ihn jetzt sehen könntest, würdest du das n icht sagen. Dir traue ich zu, auch ohne ihn das Leben zu meistern, Justin hingegen ist ohne dich verloren, befürchte ich. Er hat einen starken Willen, was seine geschäftlichen Ziele angeht, doch in diesem Fall nützt ihm das wenig. Du stehst mit beiden Beinen fest auf der Erde und fühlst dich wohl in deiner Haut, was man von ihm nicht behaupten kann.“

„Ich wünschte, ich wüsste, was ich machen soll.“
    „Hör auf dein Herz, dann weißt du alles. Es ist bes timmt nicht leicht, mit ihm
    zusammenzuleben, aber er braucht dich. Und er liebt dich sehr, auch wenn es ihm schwerfällt, es auszusprechen.“
    „Okay, ich ziehe mich rasch um“, verkündete Evie un d atmete tief durch.
    „Ich mich auch. Danke, Evie.“
    Justins Chauffeur, der draußen im Wagen gewartet ha tte, fuhr die beiden Frauen zurück nach London.
    So viele Jahre bin ich vor jeder festen Beziehung davongelaufen und jetzt im Begriff, mich so fest zu binden, dass es kein Entkommen mehr gibt, ü berlegte Evie unterwegs. Der Gedanke war erschreckend. Noch erschreckender jedoch war die Vorstellung, ohne Justin leben zu müssen.
    Als sie viele Stunden später am Ziel waren und aus dem Auto stiegen, ging Hope auf die Haustür zu und schloss sie auf. Offenbar hatte Just in ihr einen Schlüssel gegeben und ihr auch seinen Wagen mit Chauffeur zur Verfügung gestellt. Im Haus war alles ruhig, und Evie nahm an, es sei niemand da. Plötzlich
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