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0997 - Straße der Psychode

Titel: 0997 - Straße der Psychode
Autoren: Unbekannt
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ändern und nach Martappon fliegen."
    „Auf keinen Fall!" Salik schwang die Beine aus dem Bett und blickte sich herausfordernd um. „Gebt mir eine Kombination. Ich will in die Kommandozentrale. Ich werde die MESSIER selbst durch den Staubmantel in die Provcon-Faust fliegen."
    „Trauen Sie sich das wirklich zu?" fragte Tekener.
    „Mit meinem zurückgewonnenen Ritterwissen traue ich mir noch viel mehr zu", erwiderte Salik. Und etwas gepreßt fügte er hinzu: „Ich spüre den Margor-Schwall kaum mehr."
    „Ich weiß", sagte Tekener; „die Messungen haben ergeben, daß die Impulse sich weiter verändert haben und schwächer geworden sind. Irgendwann werden sie vermutlich von selbst erlöschen. Demnach haben wir in der Provcon-Faust eigentiich nichts zu suchen."
    „Auf Vermutungen gebe ich nichts", erwiderte Salik und zog die Kombination an, die ihm der Arzt reichte.
    Dabei fiel sein Blick auf den Medo-Roboter, der von Trodar gesteuert worden war, und er zuckte leicht zusammen. Sofort machte sich Trodar in ihm bemerkbar und unterdrückte seine Regungen.
    „Sie haben von dem Roboter nichts mehr zu befürchten, Jen", sagte Tekener und zeigte dadurch, daß ihm Saliks Reaktion nicht entgangen war. Aber hatte Tekener auch erkannt, daß er ihm ein Zeichen hatte geben wollen.
    Tekener fügte hinzu: „Er wurde desaktiviert und soll einer eingehenden Überprüfung unterzogen werden."
    „Können wir gehen?" sagte Salik, nachdem er angekleidet war. „Ich möchte in die Kommandozentrale."
    Er verließ zusammen mit Tekener das Krankenzimmer. In einem der Antigravschächte fuhren sie zur Kommandozentrale. Dabei sprachen sie kein Wort miteinander. Aber Salik entging es nicht, daß Tekener ihn verstohlen beobachtete.
    Wie kann ich ihm zu erkennen geben, daß ich nicht Herr über mich bin? dachte Salik verzweifelt. Ihm war klar, daß seine Überlegungen Trodar nicht verborgen bleiben konnten. Aber das störte ihn nicht. Solange er unter Menschen war, und speziell in Tekeners Nähe -, würde es sich Trodar nicht leisten können, ihn fester in den Griff zu nehmen oder zu bestrafen.
    Sie kamen in der Kommandozentrale heraus. Als erstes fiel Salik auf, daß der gewaltige Staubmantel der Provcon-Faust den gesamten Panoramabildschirm ausfüllte. Davorwaren einige kleinere Raumschiffe zu sehen.
    „Haben wir Begleitschutz bekommen?" erkundigte sich Salik spöttisch.
    „Das sind die Schiffe von arbeitslosen Vakulotsen", erklang da die Stimme von Gail Bedomo. „Sie bieten ihre Dienste immer noch an, obwohl eigentlich ihrer niemand mehr bedarf. Sie verdingen sich gelegentlich als Fremdenführer und machen Rundflüge durch den Staubmantel. Es ist entwürdigend."
    „Sie hätten es wohl lieber, wenn Boyt Margor noch sein Unwesen triebe", sagte Tekener. „Oder warum schulen Sie die Vincraner nicht einfach um? Rübenzüchter auf Zwottertracht, das wäre doch ein Traum-Job für jeden Vakulotsen!"
    „Jen weiß bestimmt, wie ich es meine", sagte Gail Bedomo schnippisch.
    Salik schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln, das Trodar jedoch augenblicklich unterband. Salik fragte sich, was seinen Erbfeind daran stören konnte, wenn er Kontakt zu der Entwicklungshelferin hatte.
    Die Antwort drängte sich ihm von selbst auf: Trodar hatte auch Gail Bedomo in seiner Gewalt. Und wen noch?
    „Überlassen Sie mir Ihren Platz, Kommandant?" sagte Salik höflich zu Carpo Argosen.
    Der Kommandant stemmte seufzend seinen massigen Körper aus dem Kontursitz und klopfte dann bedauernd auf das Instrumentenpult vor sich.
    „Leb wohl, gutes Schiff", sagte er dabei.
    „Ich werde die MESSIER schon nicht zu Bruch fliegen", beruhigte ihn Salik, während er seinen Platz einnahm und Argosen auf den Kopilotensitz überwechselte.
    Salik setzte sich zurecht und überblickte die Armaturen, um sich mit ihnen vertraut zu machen. Er war zuversichtlich.
    Seltsam, dachte er bei sich, daß sich der Margor-Schwall in unmittelbarer Nähe nicht noch verhängnisvoller auf mich auswirkt.
    Das Gegenteil war der Fall! Er spürte, wie das entschwundene Ritterwissen immer stärker in ihn zurückfloß.
    Wie gefällt dir das, Trodar?
    „Wollen Sie es sich nicht doch überlegen, Jen?" fragte Tekener hinter ihm.
    „Nein!"
    Salik überlegte, wie er Tekener zu erkennen geben konnte, warum er wirklich in die Provcon-Faust mußte.
    Selbst wenn der MargorSchwall völlig erlosch, würde es ihn nach Zwottertracht ziehen, denn das Duell gegen Amtranik war noch nicht entschieden.
    Aber wie konnte
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