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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang
Autoren: Unbekannt
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Duell stellen. Er wird es gewinnen, oder er wird untergehen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, in jedem anderen Fall würde er verkümmern. Möchtest du wirklich dafür verantwortlich sein, daß er denselben Weg wie Charly geht?"
    Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Okay, Salik soll seinen Weg gehen. Aber wenn du dich schon so für ihn einsetzt, dann mußt du auch eine gewisse Verantwortung übernehmen. Ich möchte, daß du und Tek ihn begleitet."
    „Ich wüßte nicht, was ich lieber täte", sagte Jenny und blickte zu ihrem Mann. Tekener nickte ihr zu.
    „Diese Kopfschmerzen", sagte Salik mit gequältem Gesicht. Er schüttelte den Kopf, wie um das schmerzhafte Pochen zu vertreiben. Danach wirkte er etwas gelöster. Er schien die vorangegangene Unterhaltung mitbekommen zu haben. Denn er blickte Jennifer Thyron an und sagte schlicht: „Danke!"
    Ronald Tekener erklärte, sich um ein startbereites Schiff kümmern zu wollen, mit dem sie schnellstmöglich in das Gebiet der Provcon-Faust fliegen konnten, und Julian Tifflor gab ihm alle Vollmachten.
     
    *
     
    Julian Tifflor beobachtete auf den Monitoren von Imperium-Alpha den Start des 1500-Meter-Schiffes mit sorgenvoller Miene. Jennifer Thyron, Ronald Tekener und Jen Salik waren per Transmitter an Bord der MESSIER abgestrahlt worden, die gerade aus dem Erd-Orbit in Richtung Provcon-Faust gestartet war. Die MESSIER war in Sachen Entwicklungshilfe für die Provcon-Faust unterwegs. Seit vor nahezu acht Monaten Boyt Margor in die paraplasmatische Sphäre der Dunkelwolke aufgegangen war und sie der endgültigen Bestimmung zugeführt hatte, waren die Vakulotsen arbeitslos, denn jeder Kosmonaut konnte nun den Staubmantel ohne Hilfe der Vincraner durchfliegen.
    Das war jedoch nur eines der neuen Probleme, die in der Provcon-Faust entstanden waren, seit es den Margor-Schwall gab. Hinzu kamen noch die etwa 80.000 Abenteurer, die in Margors Sog in die Provcon-Faust eingewandert und auf Gäa ansässig geworden waren. Und es galt auch, den Zwottern Starthilfe zu geben, deren KuItur durch die Befriedung der paraplasmatischen Sphäre im Aufstreben begriffen war. Die eigentlichen Probleme lagen jedoch tiefer, sie stammten noch aus den Tagen, als das Unternehmen Pilgervater begonnen hatte und die meisten Menschen aus der ProvconFaust ausgewandert waren.
    Tifflor war gezwungen gewesen, den Marschbefehl der MESSIER angesichts der Umstände zu ändern. Die Entwicklungshelfer unterstanden nun dem Kommando Ronald Tekeners.
    „Warum so sorgenvoll?" fragte Mutoghman Scerp. „Ich bin sicher, daß Tek und Jenny gut auf Salik aufpassen werden."
    „Das sagt sich so leicht", meinte der Erste Terraner. „Aber für mich bleibt Salik ein Unsicherheitsfaktor. Er.ist nun völlig unzurechenbar geworden. Ich habe ihn erlebt, als er im Vollbesitz seiner Ritterschaft war. Ich war beeindruckt, und mir war etwas bange davor, daß ein einzelner Mann solche Macht in Händen hält. Und derselbe Mann ist nun schwer gestört, ohne sein Machtpotential wirklich eingebüßt zu haben. Das bereitet mir Kummer: Ich.
    habe es absichtlich unerwähnt gelassen, daß ich eine Nachricht vom Vario bekommen habe."
    „Und?" fragte Scerp.
    „Der Vario hat es geschafft, sich auf Martappon durchzusetzen und die Orbiter dazu zu bringen, daß sie zwei Wochen auf Saliks Rückkehr warten" sagte Tifflor. „Wenn Salik in dieser Zeit seinen Ritterstatus nicht zurückbekommt, dann haben wir mit einer neuerlichen Orbiterschwemme zu rechnen. Nur darum habe ich mich so verzweifelt bemüht, Salik abzuschirmen."
    „Ich verstehe." Scerp nickte wissend. „Da das nicht gelungen ist, kann rnan nur hoffen, daß Salik über den Hordenführer Amtranik zu seiner Bestimmung zurückfindet."
    „Die Gefahr, daß Salik endgültig abstürzt, ist ungleich größer", sagte Tifflor.
    Der Erste Terraner war sicher, daß er sich auf Ronald Tekener und seine Frau verlassen konnte. Sie schätzten Jen Salik und die damit verbundene Problematik gewiß richtig ein. Aber es war etwas anderes, ob.sie ihrer Aufgabe auch gewachsen waren.
    Tifflor hatte Salik im Vollbesitz seines Ritterwissens kennengelernt. Damals war er jedermann überlegen gewesen. Die Frage war nur, welche Kräfte er nun, unter dem destruktiven Einfluß des Margor-Schwalls, freisetzen konnte. Tifflor dachte dabei weniger an die Auseinandersetzung mit dem Hordenführer Amtranik - der Garbeschianer stellte in seinen Augen keine besondere Gefahr dar. Vielmehr dachte er daran, was passieren
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