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0995 - Die Rache der Toten

0995 - Die Rache der Toten

Titel: 0995 - Die Rache der Toten
Autoren: Jason Dark
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kommen, und ich blieb stehen, obwohl es weh tat, auch angestrahlt von diesem grünen Licht. Erst jetzt fiel mir auf, daß ich mein Kreuz noch immer in der rechten Hand hielt. Und ich sah noch mehr. Möglicherweise den Grund für diesen Stopp, denn das Kreuz hatte seine Silberfarbe verloren und leuchtete an bestimmten Stellen in diesem fahlen, wenn auch intensiven Grün.
    Dafür gab es nur eine Erklärung. Es mußte damit angefangen haben, die Kraft aus dem Gesicht zu saugen.
    Ich schaute hoch, als auch Suko den Kopf zurücklehnte. Nebeneinander standen wir auf dem Friedhof, umgeben von mehr oder minder verwesten Leichen, die uns nicht interessierten, denn das fremde und geisterhafte Gesicht war wichtiger.
    Es verlor tatsächlich an Intensität. Da war nicht mehr dieser helle Schein in den Augen zu sehen. Zurückgeblieben war ein weißlichgrünes Flackern, das hin und wieder sogar erlosch, dann wieder hochdrang, um sich erneut zu bilden, doch von Mal zu Mal schwächer.
    Das Gesicht sackte weg. Es sah so aus, als wollte es zu Boden fallen, aber es konnte sich soeben noch fangen und kam dicht neben uns über der Friedhof serde zur Ruhe.
    Wir standen wirklich so dicht daneben, daß wir es genau sehen konnten.
    Es war das Gesicht einer Frau. Vorhin, in der Luft, war es übermächtig gewesen, jetzt war es auf eine normale Größe geschrumpft. Ich hatte diese Goldwyn Ash noch nie zuvor gesehen, doch jetzt, wo ich das Gesicht vor mir sah, da ging ich einfach davon aus, daß es nur sie sein konnte, die da verging. Nicht ihr normales Gesicht, sondern ein feinstoffliches. Gebildet aus einem Stück ihrer Seele, die sie letztendlich dem Gründer des Hellfire-Clubs verkauft hatte.
    Es fiel weiter.
    Es erreichte den Boden.
    Und noch einmal stemmte sich mein Kreuz gegen das Böse. Das Gesicht explodierte vor unseren Augen. Es wurde ebenso zerrissen wie die Geister der Toten. Keines dieser Phänomene war jetzt noch in der Lage, sich Kraft aus einem Menschen zu holen.
    Das war beruhigend.
    Als hätten wir uns abgesprochen, drehten wir uns um und sahen zugleich das Feuer in der Dunkelheit lodern.
    »Verdammt, da muß das Hotel liegen!« rief Suko. »Und da sind auch Sarah und Jane…«
    Für uns gab es kein Halten mehr!
    ***
    In der Fensterscheibe des Rovers klemmte noch immer der leblose Leib des Untoten fest. Neben dem Wagen hockten Jane und Sarah. Sie hörten dem qualvollen Wimmern der beiden Frauen zu, die sie tatsächlich aus der Feuerhölle geholt hatten. Beide Frauen froren, weil sie ihre Mäntel ausgezogen hatten. Mit ihnen hatten sie die Flammen erstickt, aber die jungen Frauen würden ihr ganzes Leben unter den Folgen zu leiden haben, denn an zu vielen Stellen war die Haut verbrannt.
    Sie wußten auch, daß sie fliehen mußten. Noch loderte das Feuer nur im Haus, noch hielten die Scheiben, aber sie würden bald wegplatzen, dann würde der Wind freie Bahn haben, Durchzug ermöglichen und das Feuer zu einem riesigen Flammendrachen anwachsen lassen.
    Und diese Szene erlebten auch Suko und ich, als wir keuchend auf den Wagen zurannten und im flackernden Widerschein des Feuers entdeckten, daß es zumindest Jane und Sarah gutging.
    Aber wir sahen auch, daß die Vorhänge bereits Feuer gefangen hatten, und wir stellten keine Frage.
    Suko zog den Zombie aus der Scheibenöffnung. Ich hob eines der jetzt schreienden jungen Dinger an und verstaute es im Wagen. Jane kümmerte sich um die zweite Person, auch sie fand noch auf dem Rücksitz Platz, auch wenn durch unser Anfassen die Wunden noch mehr schmerzten. Wichtig war nur, daß sie durchkamen.
    Lady Sarah wehrte sich nicht, als ich sie auf den Beifahrersitz drückte, ob sie nun in den Scherben saß oder nicht. Das war in diesem Fall einfach egal.
    Jane stellte keine Frage, als ich die Fahrertür aufriß. Sie setzte sich hinter das Lenkrad und startete den Rover. Nur raus aus dieser Flammengefahr.
    Jane fuhr los. Suko und ich rannten hinter ihr her, denn im Haus war nichts mehr zu retten, das wußten wir.
    Jetzt zählte nur unsere Sicherheit, und die wäre Sekunden später stark gefährdet gewesen, denn da sprengte das Feuer die Scheiben. Der Durchzug war sofort da und fackelte die Flammen noch stärker an.
    Von Dashwoods Gedenkstätte würde nichts mehr zurückbleiben, abgesehen von den geschwärzten Mauern einer Ruine. So schwarz, wie die Seele dieses verfluchten Menschen einmal gewesen war, dessen Geist leider noch immer seine teuflischen Netze auswarf.
    Aber diesmal hatte er
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