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0995 - Die Rache der Toten

0995 - Die Rache der Toten

Titel: 0995 - Die Rache der Toten
Autoren: Jason Dark
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Suko durch einen warnenden Satz aufmerksam machte.
    »John, unter uns rumort es…«
    Ich war aus meinen Gedanken und den Betrachtungen hervorgerissen worden und konnte ihm nicht so schnell folgen, doch als ich den Stoß abbekam, da wußte ich, daß Suko nicht gelogen hatte.
    Es erwischte mich so plötzlich, daß ich mich nicht mehr halten konnte.
    Etwas schien meine Fußknöchel umklammert zu haben. Nur für einen Moment, der jedoch hatte ausgereicht und mich nach vorn geschleudert,, so daß ich tatsächlich gegen einen der Grabsteine prallte und noch mit Glück meine Hand vor das Gesicht bringen konnte.
    Ich rutschte an der vorderen Kante des Grabsteins ab und landete mit dem Knie zuerst auf dem Boden.
    Jenseits des Steins tobten lautlos die Totengeister, die in ein schreckliches Durcheinander geraten waren. Als Geister wurden sie zerrissen und konnten sich auch nicht mehr zusammenfügen, deshalb huschten sie in Teilen davon, auch über die Grabsteine hinweg.
    Ich sah die abgerissenen Arme als feinstoffliche Reste. Die beiden Kopfhälften hatten sich voneinander gelöst und glitten ebenfalls zu verschiedenen Seiten hin weg.
    Ein Bein mit einem Stück Körper wehte ebenso an mir vorbei wie ein in der Hälfte abgerissener Arm.
    Doch das Rumoren blieb.
    Und die Erde bewegte sich. Sie bebte.
    Automatisch streckte ich den freien linken Arm aus und hielt mich an der Grabsteinkante fest.
    »Verdammt, John, du mußt da weg!« schrie Suko in meinem Rücken.
    »Der Friedhof hier wird zur Falle!«
    Ich wollte weg und riß mich zusammen. Mühsam nur kam ich auf die Beine. Ich hörte mich keuchen, drehte dabei den Kopf und stellte fest, daß die Nebelgespenster verschwunden waren.
    Dann drehte ich mich um. Endlich lag der Friedhof frei vor mir.
    Nein, das war er nicht mehr, wie ich ihn kannte, denn er befand sich in Bewegung wie ein vom Sturm gepeitschtes Wasser. Suko hatte sich zurückziehen können, ich aber steckte in diesem verdammten Chaos, und plötzlich wellte sich die Erde direkt vor meinen Füßen so auf, daß eine tiefe Falte entstand, aus der jedoch etwas hervorquoll, das einmal tief unten gelegen hatte.
    Es waren nackte, halb verweste Körper.
    Und sie waren nicht allein.
    An verschiedenen Stellen war die Erde so weit aufgebrochen, daß die andere Kraft sich freie Bahn verschafft hatte und die Leichen in die Höhe wuchtete.
    Hier wurde ein Friedhof aufgewühlt und die Erde so weich, daß ich Mühe haben würde, das Gelände zu verlassen. Da half mir auch das Kreuz nicht mehr. Ich mußte mich allein durchkämpfen, während um mich herum die Erde in Bewegung blieb, die ersten Grabsteine umkippten und mir einer gegen Rücken und Beine schlug.
    Die Kraft trieb mich nach vorn und auch wieder zu Boden. Zum Glück begrub mich der Stein nicht unter sich, aber er klammerte mich gewissermaßen fest.
    Ich wollte die Beine unter dem Hindernis hervorziehen. Gegenüber sah ich, daß Suko seinen sicheren Platz verließ, um mir zu Hilfe zu eilen, während in Augenhöhe überall verteilt die mehr oder minder verwesten Leichen lagen und den Friedhof mit dem Pesthauch der Verwesung bedeckten.
    Plötzlich blieb Suko stehen. Ich hatte das Erschrecken auf seinem Gesicht gesehen und sah auch, wie er den Kopf drehte.
    Auch ich schaute nach links, sah zuerst nichts, hörte dann aber schräg über mir ein heulendes Geräusch.
    Mir stockte der Atem, als ich sah, wer dieses Geräusch abgegeben hatte und was da auf mich zukam.
    Es war ein Todesbote.
    Ein Geist.
    Eine schreckliche Mischung aus kaltem Totenfeuer und Skelettschädel…
    ***
    Sarah Goldwyn hatte sich vorgenommen, nicht mehr daran zu denken, wer da mit ihr im Wagen lag, aber sie konnte die Augen auch nicht verschließen, denn der von ihr erlöste Zombie war real, und auch der Leichengeruch.
    Nach der Vernichtung hatte sie im Rover gehockt, als wäre sie selbst zu einer Leiche geworden. Es war ihr nicht möglich gewesen, sich zu bewegen, der Schock hatte sie starr werden lassen. Aber sie wußte auch, daß sie nicht stundenlang im Wagen bleiben konnte und es auch nicht wollte.
    Ich muß weg! dachte sie. Ich muß hier raus! Es ist einfach nicht mehr meine Welt.
    Sie wartete noch. Lady Sarah brauchte die Kraft und den Anschub, um sich bewegen zu können. Sie mußte zunächst eine Grenze überwinden, doch noch hielt die Starre sie fest.
    Erst allmählich löste sich der Schock des Erlebten, und Sarah fand wieder mehr zu sich selbst.
    Sie wunderte sich, daß sie noch atmen konnte. Sie
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