Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0993 - Bastion der Bestien

Titel: 0993 - Bastion der Bestien
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war fast kugelartig, bepackt mit dicken Muskelsträngen, die ungeheure Kraft verrieten. Darüber saß der Kopf, ein langgestrecktes Gebilde mit zwei riesigen Augen und einem Gebiß, das stark an eine Zange erinnerte. Die Zangenkiefer überlappten einander, und selbst aus diesem beträchtlichen Abstand ließ sich erkennen, daß die Knochenreihen, die in diesem Kiefer die Zähne vertraten, messerscharf sein mußten.
    „Herrlich", begeisterte sich Arbogast Jafter. Immer wieder betätigte er seine Kamera.
    Iswolski fand das Ganze nicht annähernd so prächtig. Er ahnte, daß es an der Zeit war, diesen Ort zu verlassen und dem Jagdklub Bescheid zu geben. Wenn es die Gebäude des Jagdklubs überhaupt noch gab, mußte es vom dortigen Sender aus möglich sein, die LFT von dieser seltsamen Invasion zu unterrichten.
    Iswolski spähte in die Höhe.
    Ein Schwarm Bodensauger näherte sich summend. Diese fingerlangen bepelzten Insekten stellten eine wahre Landplage dar. Sie trugen am vorderen Teil des Kopfes einen biegsamen Rüssel mit einer klebrigen Zunge darin. Mit diesem Instrument wühlten sie im Boden und saugten dort Kleinstlebewesen heraus, vondenen sie sich ernährten. Lief ihnen allerdings ein warmblütiges Wesen über den Weg, ließen sie sich auch dessen Blut schmecken - und ein Schwarm Bodensauger war entsetzlich durstig.
    Iswolski kontrollierte die Instrumente des Shifts. Die Türen waren dicht verschlossen, nur Mikroben konnten noch Einlaß finden, und auch das nur, wenn Iswolski das längst wieder aktivierte Schirmfeld ausschaltete.
    „Bleiben Sie hier! „ herrschte Jafter seinen Untergebenen an. „Dies ist eine einmalige Gelegenheit."
    „Mag sein", knurrte Iswolski, während Jafter das Filmmagazin auswechselte. „Wenn Sie von denen da erschlagen oder erschossen werden, wird das für Sie auch einmalig sein."
    Ihm kam zum Bewußtsein, daß dies genau das war, wonach sich Hedda Jafter sehnte - ihm wurde aber auch klar, daß er Jafters Schicksal sehr leicht teilen konnte.
    Der Schwarm Bodensauger hatte die erste Gruppe der Fremden erreicht, und dort brach sofort eine kleine Panik los. Bei dieser Gelegenheit konnte Iswolski feststellen, daß die Fremden über ungeheure Körperkräfte verfügen mußten.
    Iswolski stellte auch mit stillem Grimm fest, daß die Fremden Waffen trugen.
    „Wie sollen wir sie nennen?" fragte Jafter aufgeregt. „Der Beiname ist klar ... jafteri. Aber wie soll der Gattungsname lauten? Haben Sie einen Vorschlag?"
    „Vermutlich haben sie schon einen Namen", knurrte Iswolski.
    Aus dem Hintergrund näherte sich ein Laubschießer, ein ungefüger Klotz von einem Tier.
    In der Bestienwelt von Shourmager schien sich herumgesprochen zu haben, daß es in der Nähe des Shifts genug Fressen für alle gab. Entsprechend vielgestaltig entwickelte sich der Aufmarsch der Bestien - Shourmager machte wieder einmal seinem Namen Bestienrummel alle Ehre.
    Laubschießer - der Name war kennzeichnend genug - schlangen eine Unmenge grünen Blattwerks hinab, verbanden den so entstandenen Nahrungsbrei im Magen mit Körpersäften zu einem einheitlichen Mus, das sie danach in hochporösen Backentaschen trockneten. Das Maul der knapp fünf Meter hohen ungefügen Tiere erinnerte an eine Röhre und war auch eine - mit im Körper erzeugter Druckluft verschossen die Laubschießer die getrockneten Kugeln, die es an Härte durchaus mit Beton aufnehmen konnten. Vorzugsweise zertrümmerten die Laubschießer mit diesen einfachen, aber sehr wirkungsvollen Waffe Panzerolmen die dicken Rückenschilde - was übrigblieb, wanderte durch die Mundröhre in den eigentlichen Magen.
    Ein regelrechter Glockenschlag hallte durch den Dschungel, als eines der grünen Geschosse auf die Panzerung des fremden Schiffes traf. Der Treffer schlug zwar nicht durch, zerlegte sich aber in handtellergroße Splitter, die gefährlich durch das Laubwerk schnellten. Ein halbes Dutzend wurde nur vom Energiefeld des Shifts gestoppt.
    „Haben Sie nicht endlich genug?" fragte Iswolski verzweifelt.
    „Keineswegs", stieß Jafter hervor. Er bekam die Kamera kaum vom Auge.
    Das landende Schiff hatte eine riesige Schneise in den Dschungel geschlagen, und auf der so entstandenen Lichtung nahm eine Sehlacht ihren Anfang, die Iswolski bis ans Ende seiner Tage nicht vergessen würde.
    Die Fremden wehrten sich mit gewaltigen Körperkräften und rücksichtslosem Waffeneinsatz gegen die anstürmenden Bestien, die zudem ihrer alten Gewohnheit treu blieben, in jeder sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher