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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown
Autoren: Jason Dark
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Problem gewesen, aber neben mir standen die beiden Wächter wie dressierte Hunde mit aufgerissenen Mäulern, die darauf warteten, ihre Zähne in meinen Hals schlagen zu können.
    Hundertprozentig sicher war ich mir nicht. Aber alles deutete darauf hin, daß ich recht hatte, denn die Gestalt mit dem Schwert oder der Lanze verhielt sich wie jemand, der etwas Schreckliches vorhatte.
    Meine eigene Lage war sekundär geworden. Ich spürte auch die Schmerzen im Kopf nicht mehr. Dafür rasten meine Gedanken. Sie suchten nach einer Lösung. Ich wollte auf keinen Fall, daß es zu einem Mord kam, aber ich war leider nicht in der Lage, eine telepathische Brücke zu schlagen und die andere Person zu warnen.
    Die zweite sah ich deutlicher, weil sie sich etwas mehr der Zeltwand genähert hatte. Ich war auch davon überzeugt, daß sie keine normale Kleidung trug, denn sie wirkte irgendwie aufgepumpt, mit spitzem Kopf.
    Der Mann trug etwas auf seinem Schädel. Vielleicht einen spitzen Helm.
    Wenn ich die Distanz richtig einschätzte, war er jetzt nur noch drei, vier Schritte von seinem Opfer entfernt, das nichts bemerkte und in Gedanken versunken zu sein schien.
    Ich mußte etwas unternehmen. Das konnte nicht so weitergehen. Zeuge eines Mordes zu werden, ohne das Opfer zuvor gewarnt zu haben, war nicht meine Sache.
    Deshalb bewegte ich den Kopf.
    Die Hyänen taten nichts. Sie rahmten mich nach wie vor ein. Ich hörte ihr Hecheln. Der warme Atem streifte meine Wangen mit seinem fauligen Geruch und drang hoch bis zur Stirn.
    Das Fell schleifte über mein Gesicht, als ich mich leicht nach rechts drehte.
    Gutgegangen. Ein erster Schritt, dem ich einen zweiten folgen lassen würde.
    Ich wollte näher an das Gitter heran oder mich zumindest so drehen, daß ich gegen das Zelt schreien konnte.
    Dagegen hatten die Hyänen etwas. Zu einem Vorrutschen ließen sie mich nicht kommen. Sie reagierten wie dressierte Befehlsempfänger.
    Ihre Schädel zuckten zu verschiedenen Seiten hin, und plötzlich spürte ich die Zähne rechts und links an meinem Hals!
    Der Warnschrei blieb mir in der Kehle stecken, noch bevor er richtig geboren war. Ich wagte kaum zu atmen. Meine Augen wollten anfangen zu tränen. Ich bewegte sie, konnte besser sehen und starrte aus der unnatürlich gedrehten Haltung wieder dorthin, wo hinter der Plane das Morddrama in den ersten Akt ging.
    Die zweite Gestalt war nahe genug an das Opfer herangekommen. Sie blieb stehen. Ich wußte, daß sie jetzt Maß nahm. Mit der langen, spitzen Waffe würde sie den Rücken des Opfers durchbohren können. Eine Kleinigkeit für einen geübten Killer.
    Und ich schrie nicht.
    Die Berührung der Zahnspitzen an meinem Hals hielten mich davon ab.
    Es hatte in diesem Fall nichts mit Feigheit zu tun. Hier ging es auch um mein Leben.
    Dann stieß der andere zu. Und das Opfer drehte sich um!
    ***
    Es war so, als hätte es im letzten Augenblick die tödliche Gefahr bemerkt oder aber bewußt so lange gewartet, denn während sich die Gestalt drehte, huschte sie zugleich zur Seite, so daß die Lanzenspitze sie verfehlte.
    Es begann ein Kampf.
    Ich war Zuschauer und sah diesen Fight auf Leben und Tod nur als ein verzerrtes und sehr schnelles Schattenspiel hinter der erleuchteten Zeltwand.
    Natürlich gab der Mörder nicht auf. Er setzte nach. Er hielt, das konnte ich auch sehen, seine verdammte Mordwaffe mit beiden Händen fest, um ja genügend Kraft in seine Attacken zu legen.
    Immer wieder zuckte die Spitze vor, ohne allerdings ihr Opfer zu treffen.
    Der Mann mit der Waffe drängte die andere Person zurück, er trieb sie vor sich her wie jemand, der sich zu einem bösen und mörderischen Spiel mit blutigem Ende bereitgefunden hatte.
    Das Spiel von Katze und Maus.
    Die Maus konnte nicht gewinnen, denn sie war nicht bewaffnet, auch wenn sie alles versuchte.
    Den heftigen Atem, den ich diesmal hörte, der stammte von mir. Ich war wahnsinnig aufgeregt. In meinem Innern tobte die Hölle. Die eigene Hilflosigkeit machte mich beinahe wahnsinnig und schien mich um den Verstand bringen zu wollen.
    Noch hatte ich etwas Hoffnung, daß der Angegriffene es schaffte, der Mordwaffe zu entwischen. Er bewegte sich so gut. Er pendelte manchen Stoß aus, er drehte sich oft genug zur Seite, aber die beiden gingen stets im Kreis, wobei sich die Anordnung nicht veränderte. Einer wollte den anderen killen.
    Dann versuchte es der Verteidiger mit einem Angriff. Soviel ich durch die Zeltwand erkennen konnte, verhielt er sich recht
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