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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown
Autoren: Jason Dark
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stachelte mich an. Ich machte weiter und trat immer heftiger zu. Dabei stellte ich fest, daß die Tür von einem Außenriegel gehalten wurde.
    Um den Lärm, den ich verursachte, kümmerte sich niemand. Alle anderen in diesem Zirkus hatten in dieser Nacht einen besonders tiefen Schlaf. Hilfe bekam ich jedenfalls nicht, und deshalb trat ich noch härter zu.
    Die Tiere kümmerten sich nicht um mich, abgesehen von einem recht müde wirkenden Zuschauen.
    Dann knirschte Holz. Mein erster Schritt auf dem Weg in die Freiheit.
    Noch einmal trat ich mit aller Kraft gegen das Hindernis, und der zweite Erfolg stellte sich ein. Ich hatte den Riegel gesprengt.
    Die kleine Tür flog auf. So hart, daß sie gegen die Rückwand schlug und wieder nach vorn prallte.
    Nun ging ich in die Hocke.
    Den zwei Hyänen gönnte ich noch einen letzten Blick. Sie kümmerten sich nicht um mich. Sie blieben liegen und gähnten.
    Ich konnte aus dem offenen Eingang kriechen und beeilte mich dabei.
    Geschafft! Ohne mich lange auszuruhen, stand ich auf.
    Der Riegel war zerstört, ich schob die Tür deshalb nur provisorisch zu und atmete tief durch. Die frische Nachtluft tat mir gut. Sie möbelte mich wieder auf. Den Raubtiergestank ließ ich zum Glück hinter mir.
    Die Wohnmobile oder Wohnwagen der Mitarbeiter waren jenseits des Zirkuszeltes aufgestellt worden, aber dorthin wollte ich zunächst nicht.
    Natürlich hatte ich den ungleichen Kampf nicht vergessen. Noch immer tanzte der Schattenriß des Killer-Clowns vor meinen Augen, und der spitze Hut ging mir nicht aus dem Sinn.
    Der Killer-Clown hatte mich provoziert. Mich gedemütigt und lächerlich gemacht, um mir seine Macht zu zeigen. Okay, das konnte ich nicht mehr rückgängig machen, deshalb sollte es kein zweites Mal geschehen.
    Die verdammten Stiche im Kopf erinnerten mich unaufhörlich an meine Niederlage.
    Über dem Platz lag die nächtliche Stille. Noch immer kam ich nicht damit zurecht, daß niemand den Krach gehört hatte. Alle schienen sich gegen mich verschworen zu haben.
    Um den Wagen ging ich herum. An der Vorderseite blieb ich stehen und schaute durch das Gitter.
    Die Hyänen lagen noch immer auf ihren Plätzen. »Macht’s gut, Freunde«, sagte ich leise. »So schnell und so nah werden wir uns wohl nicht wiedersehen.«
    In den anderen Raubtierwagen herrschte Ruhe. In zwei schaute ich hinein.
    Sah einen Löwen, der schlief, und wenig später konnte ich das Fell eines Pumas schimmern sehen. Hier war die Welt auf den Kopf gestellt worden. Nicht das Raubtier war der Mörder, sondern der Mensch. Ich hatte erlebt, daß er ein hungriges Raubtier noch übertraf.
    Vor mir ragte das Zelt empor. Es war keines dieser absolut hohen Zelte.
    Man konnte von einer mittleren Größe sprechen.
    Die Plane war kaum anzuheben. Das hatte ich schon vor einigen Stunden festgestellt, als ich mit der Wache begann. Aber ich kannte mich aus und ging zu einem der Seiteneingänge, die nicht für das Publikum gedacht waren.
    Ich zog die Plane auf, ging vor, blieb stehen. Die zurückschwingende Plane prallte gegen meinen Rücken, aber das ignorierte ich. Zu erkennen war im ersten Augenblick nichts. Alles schwarz.
    Bis sich meine Augen an die Verhältnisse gewöhnt hatten. Da sah ich die halbrunden Ränge, auch die runde Abtrennung der Manege und die hellere Oberfläche innerhalb des Kreises. Sie war mit Sägespänen bedeckt. Ich sah auch den Schatten, den Umriß, und ich wußte, daß er der Tote war. Das Licht ließ ich brennen und bewegte den Strahl über die Späne hinweg. Dabei sah ich auch die dunklen Flecken in den Sägespänen. Blut!
    Der Mann war beim Kampf verletzt worden und hatte Blut verloren. Die Spur führte mich direkt zu ihm.
    Neben dem Toten blieb ich stehen. Plötzlich kümmerte ich mich nicht um ihn, denn ich hatte dicht hinter seinem Kopf meine Beretta entdeckt. Der Mörder hatte sie dort abgelegt!
    Ich nahm die Waffe an mich. Bevor ich sie wegsteckte, überprüfte ich, ob sie noch geladen war.
    Ja, die Silberkugeln steckten noch im Magazin, das ich wieder in den Griff hineinschob.
    Bevor der Mann gestorben war, hatte er noch mehrere Stiche abbekommen.
    Die Verletzungen waren deutlich zu sehen. Nicht zu tiefe Wunden, bis auf eine, wo ihn die Lanze unterhalb der Achsel erwischt hatte.
    Getötet worden war er dann durch einen Treffer in den Bauch. Ich schauderte zusammen, als ich diese Wunde im hellen Kreis meiner kleinen Leuchte sah. Es war schlimm, und mich überkam eine wilde Wut.
    Ich haßte
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