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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown
Autoren: Jason Dark
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verdammten Zelt versteckt halten und hatte das Lachen auf die Reise geschickt. Es wehte auch aus keiner bestimmten Richtung, es war einfach da und umschallte mich wie eine teuflische Botschaft.
    Unternehmen konnte ich nichts. Der andere hielt die Trümpfe in der Hand, während ich wie auf dem Präsentierteller stand und mich mit der Dunkelheit zurechtfinden mußte.
    Das Lachen blieb. Der Killer holte nicht mal Luft. Es kam mir vor, als müßte ich mich damit abfinden, es aus Lautsprechern zu hören, was durchaus möglich war.
    So natürlich war es nämlich nicht, aber es hörte so schnell auf, wie es aufgeklungen war.
    Stille trat wieder ein, nur von meinen eigenen Atemgeräuschen unterbrochen.
    Ich ging zur Seite und bewegte mich in der Dunkelheit bis an den Rand der Manege.
    Auch hier entdeckte ich keine Spur des Lachers. Ich hörte auch niemanden davonlaufen. Es blieb still.
    Zum Narren halten lassen wollte ich michnicht. Der Killer wußte, wo er mich finden konnte, wenn er mich denn sehen wollte, und ich würde ihn erwarten.
    Wenig später hatte ich das Zelt wieder verlassen und den Geruch der Manege hinter mir gelassen. In der kühlen Nachtluft fühlte ich mich bald besser. Auch mein Kopf klärte sich allmählich. So nahm ich Kurs auf den mir zur Verfügung gestellten Wohnwagen, in dem ich zwar einige Stunden des Tages, aber noch keine Nacht verbrachte hatte. Die nächsten Stunden würden eine Premiere sein.
    Kopfschüttelnd dachte ich über die Stille und auch die schlafenden Menschen nach. Wieso hatte niemand etwas gehört? Das war doch nicht normal gewesen. Etwas mußte mit den Leuten geschehen sein, und darüber wollte ich auch mit Jane Collins sprechen, wenn sie kam. Sie hatte erst mit mir zusammen im Wagen bleiben wollen, es sich aber dann überlegt, denn ihr war noch ein Termin dazwischengekommen, aber ab dem nächsten Tag wollte sie an meiner Seite bleiben, das hatte sie auch der Direktorin versprochen.
    In offizieller Mission war ich nicht hier. Ich hatte Jane nur einen Gefallen tun wollen, das war alles. Aber nach dieser Untat würde ich Sir James und Suko Bescheid geben, das stand fest.
    Mein Wagen stand dort, wo auch die anderen parkten. Er war nicht besonders groß, auch nicht unbedingt luxuriös. Wer auf dem Zirkusplatz ein 5-Sterne-Hotel erwartete, war an der falschen Adresse. Für die wenigen Nächte reichte der Wagen jedoch aus.
    Zwischen den Wagen hingen kleine, helle Kugeln. Lampen, die über einen Akku von einem Generator gespeist wurden.
    Bevor ich den hellen Wagen betrat, blieb ich noch an der Tür stehen und warf einen Blick zurück. Nicht zum erstenmal ermittelte ich in der exotischen Umgebung eines Zirkusses, aber eine derartige Totenstille hatte ich noch nie erlebt. Sie war nicht normal. Zwar schliefen die Menschen in der Nacht, aber sie erwachten häufig bei den leisesten Geräuschen.
    Der Killer-Clown ließ sich nicht blicken. Ich hörte ihn auch nicht lachen.
    Da mir plötzlich eine Idee gekommen war, ließ ich den Türgriff los und wandte mich von meinem Wagen ab. Der Begriff Clown hatte mich auf eine Idee gebracht.
    Als es noch hell gewesen war und ich mich umgesehen hatte, da hatte ich mir eingeprägt, wo die Mitarbeiter des Unternehmens schliefen, wo ihre Wohnwagen standen. Ich wußte auch, daß Bousu, der Clown, in einem Wohnmobil allein lebte. Es war zwar nicht die richtige Zeit, um ihm einen Besuch abzustatten, aber ich wollte mir später keine Vorwürfe machen. Also ging ich die Gasse entlang, duckte mich unter einer gespannten Leine hinweg und hatte bald den Wagen erreicht, in dem Bousu schlief.
    Alles war ruhig. Man konnte den Wagen vom Fahrerhaus und von der Rückseite betreten. Dort stand ich.
    Der Griff schimmerte und lockte mich. Ich faßte ihn an und drückte ihn nach unten, aber es tat sich nichts. Bousu hatte abgeschlossen.
    Das nahm mir nicht den Wind aus den Segeln, und so schaute ich mir den zweiten Eingang an.
    Durch die Scheibe warf ich einen Blick in das Fahrerhaus. Es geschah ganz automatisch, aber ich zuckte zurück, als ich die Gestalt sah, die schräg hinter dem Lenkrad saß und schlief. Sie war etwas zur Seite gekippt und wurde von der geschlossenen Tür gehalten. Es gab keinen Zweifel. Der Clown schlief.
    Und das im Fahrerhaus hinter dem Lenkrad, wo doch im Wagen ein Bett stand und Platz genug vorhanden war. Die Rätsel nahmen zu. Wenn ich den Gedanken weiterhin verfolgte, konnte ich davon ausgehen, daß ich der einzige Mensch in dieser Nacht war, der
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