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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown
Autoren: Jason Dark
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wußte es besser…
    ***
    Nur kam ich auch jetzt nicht dazu, etwas zu unternehmen, denn meine beiden Aufpasser standen nach wie vor so dicht neben mir, daß es für mich lebensgefährlich gewesen wäre, mich überhaupt zurühren.
    Abgesehen von einem leichten Zittern war ich äußerlich ruhig, nur im Innern tobte eine Hölle.
    Ich schämte mich, obwohl kein objektiver Grund vorhanden war, denn ich hatte in meiner verdammten Zwangslage einfach nicht eingreifen können. Mittlerweile ging ich davon aus, daß dieser killende Clown auch Macht über die Tiere hatte. Hätte er ihnen erlaubt, zuzubeißen, sie hätten es sicherlich auch getan, aber so hatte er sich zurückgehalten, wie jemand, der seinen makabren Spaß noch verlängern wollte, weil er sich schon jetzt als der große Sieger fühlte.
    Neben mir scharrten die beiden Hyänen mit den Pfoten. Ich sah es als einen Hinweis auf den Rückzug an, und tatsächlich lösten sich ihre Zähne von meinem Hals. Die kalten Augen verschwanden aus meinem Sichtbereich. Ich hörte ihre Bewegungen hinter meinem Rücken und ging wenig später davon aus, daß sie sich wieder an ihre alten Plätze zurückgezogen und sich dort niedergelegt hatten.
    Ich atmete aus.
    Die Erleichterung erwischte mich und löste den Schock. Damit auch die straffe Spannung, die mich bisher in den Klauen gehalten hatte. In den letzten schrecklichen Minuten hatte ich mich nur auf diese Untat konzentrieren und über meine eigene Lage nicht nachdenken können, was sich nun änderte.
    Ich war kein Supermann, der einen Schlag gegen den Kopf leicht wegsteckte.
    Die Schmerzen durchzogen ihn schon noch, und sie reichten bis in den Nacken, wo sie schließlich ausliefen.
    Auch jetzt saß ich noch inmitten des mit Stroh belegten Raubtierwagens wie ein mittelalterlicher Gefangener in seinem Verlies. Umgeben vom Gestank der beiden Hyänen.
    Natürlich konnte und wollte ich nicht den Rest der Nacht im Raubtierwagen hinter Gittern verbringen. Ich mußte raus, und dabei würde ich die Raubtiere passieren müssen.
    Es kam auf den Versuch an.
    Bis zum Gitter kroch ich vor, weil ich die Stäbe einfach als Stütze benutzen wollte. Mit der linken Hand hielt ich mich fest, mit der rechten stemmte ich mich am Boden ab und drückte mich so in die Höhe. Es war zu packen, die Schmerzen hielten sich in Grenzen.
    Dann stand ich vor dem Gitter. Beide Hände um die Stäbe geklammert.
    Ich kam mir vor wie ein exotisches Tier. Es fehlten nur noch die Zuschauer, die mich anglotzten.
    Ungefähr drei Minuten blieb ich stehen. Mein Kreislauf sollte sich wieder an die Normalität gewöhnen.
    Es klappte ganz gut. Immerhin war ich ein ziemlich zäher Bursche. Nur blieben leider die Kopfschmerzen.
    Die Stäbe waren fest in dem dicken Holzboden verankert. Auch wenn ich wie ein Irrer dran rüttelte, würde ich sie nicht bewegen können. Ich würde es auch nicht schaffen, sie zu verbiegen, so blieb mir nur der Weg nach hinten.
    Dort lauerten die Hyänen.
    Friedlich lagen sie auf dem Boden, das sah ich nach meiner Drehung.
    Als Schatten hoben sie sich ab. Ihre gelben Augen fielen besonders auf.
    Der Wagen schloß an der Rückseite mit einer Wand ab. In ihr hoffte ich, eine Tür zu finden, die nicht von außen verschlossen war. Die beiden Tiere taten nichts. Wieder beobachteten sie mich nur, und das aus einer angenehmen Entfernung. Kein Tier stand auf oder traf Anstalten, zu einem Sprung anzusetzen.
    Die kleine Lampe hatte man mir gelassen. Ich holte sie aus der Tasche und schaltete sie ein. Hoffentlich irritierte das Licht die Hyänen nicht.
    Eine Auseinandersetzung konnte ich mir nicht leisten.
    Die Sorge wurde ich los. Zwar gähnte ein Tier, das war aber auch alles an Regung. Der Strahl fuhr über den Boden und erwischte einige bleiche Knochen, die selbst den Hyänen nicht mehr schmeckten. Sie hatten die Knochen tatsächlich bis auf die letzte Fleischfaser abgenagt, so hungrig waren sie gewesen.
    Zum Glück waren sie jetzt satt.
    Zuerst suchte ich die Rückwand mit den Augen ab. Sie war dunkel, was nicht allein am Anstrich lag, denn im Laufe der Zeit hatte sich dort auch Schmutz abgesetzt. Ideal für Spinnennetze, die sich unter der Decke gebildet hatten.
    Gab es eine Tür?
    Ja, sie war vorhanden, aber tiefer angesetzt. Mehr eine Luke, durch die man die Nahrung schob. Wenn sie offen war und ich aus dem Wagen wollte, mußte ich schon kriechen.
    Ich trat mit dem Fuß dagegen. Sie schwang nicht nach außen, aber sie zitterte. Der erste kleine Erfolg
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