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0989 - Das Erbe der Fremden

0989 - Das Erbe der Fremden

Titel: 0989 - Das Erbe der Fremden
Autoren: Jason Dark
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die Augen!
    Suko erinnerte sich daran, daß er sie nur flüchtig gesehen hatte, aber dieser erste, schnelle Blickkontakt war frappierend gewesen.
    Die Augen der Person hatten sich verändert. Sie waren so klar und kalt geworden, ein grelles Licht, als wären zwei Punktstrahler eingeschaltet worden.
    Damit kam er nicht zurecht. Aber er wollte auch nicht länger darüber nachdenken, weil so etwas Zeit kostete. So heftete sich Suko an Celias Fersen, was sehr leicht war, denn sie war einfach nicht zu übersehen und fiel selbst hier auf. Immer wieder wurde sie angestarrt. Es wurde auch über sie geflüstert, aber sie kümmerte sich nicht darum, sondern ging einem bestimmten Ziel entgegen.
    Viel Auswahl hatte sie nicht. Das war auch nicht nötig, denn ihr Ziel war die Tanzfläche.
    Dort bewegten sich die Gäste. Jeder tanzte für sich allein, nahm den Nachbarn kaum wahr.
    Das änderte sich allerdings, als sich Celia Wayne dem Mittelpunkt der Tanzfläche näherte. Plötzlich klaffte dort, wo sie herging, eine Lücke, man machte ihr Platz. Die anderen spürten, daß sie einen besonderen Besuch bekommen hatten.
    Auch Suko konnte jetzt freier gehen. Er blieb aber stehen, als auch Celia stoppte.
    Sie stand günstig. Wenn sie den Kopf anhob, konnte sie gegen die Metallplattformen und auch gegen die eisernen Verbindungsstege schauen. Sie tat es auch, und plötzlich überschwemmte Suko das Wissen wie eine gewaltige Woge.
    Er wußte jetzt, was diese Person vorhatte. Er kannte ihre magnetischen Kräfte und kannte auch die Wirkung dieser Macht auf das Metall. Er hatte es am eigenen Leibe gespürt. Noch näher trat er an Celia heran. Er schaute gegen ihren Rücken.
    Sie hob die Arme wie eine Priesterin, die eine Beschwörung durchführen wollte. Aber sie spreizte die Arme dann auf halber Höhe und streckte sie rechts und links weit aus.
    So blieb sie stehen, den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen auf ein bestimmtes Ziel gerichtet.
    Die magnetischen Wellen waren nicht zu sehen, aber Suko wußte, daß sie ihren Körper um- und durchflossen, und Celia ihre Kraft auf etwas Bestimmtes konzentrierte.
    Er mußte es verhindern.
    Es waren nur wenige Schritte, bis er sie erreicht hatte, aber sie legte er so leicht nicht zurück, denn schon nach dem zweiten hörte er plötzlich von oben her die Schreie.
    Suko blieb stehen. Er schaute hoch – und sah den Grund!
    Unter dem starken magnetischen Einfluss hatte sich eine der Plattformen bewegt und war dabei, zur Seite zu kippen…
    Der Mann wollte mich töten. Er hatte es mir erklärt, als wäre es die normalste Sache der Welt, und ich brauchte nur in seine Augen zu schauen, um zu wissen, daß dieser Fremde nicht bluffte.
    Nein, ein Mensch war er nicht, auch wenn er so aussah. Ich wußte, daß seine Heimat irgendwo im All lag. Daß er auf dieser Welt wandelte, um Erkenntnisse zu sammeln und mit einem alten Erbe wieder Kontakt aufzunehmen.
    Gut fühlte ich mich nicht. Der andere ging keinen Schritt zur Seite.
    Er starrte mir direkt ins Gesicht, und er schaffte es, seine Aura so zu verstärken, daß auch ich sie mitbekam. Etwas traf mich wie ein Strom. Er brachte mich durcheinander. Ich verhielt mich wie jemand, der in die Enge gedrängt worden war. Ich stieß mit dem Ellbogen gegen die Theke und schob das Whiskyglas zur Seite.
    »Du wirst verbrennen«, verkündete er. »Du wirst so verbrennen und vergehen wie dieser Arzt. Es wird dir kaum weh tun, das innere Feuer wird dich vernichten, und du stirbst rasch. Mehr kann ich nicht für dich tun.«
    Ich glaubte ihm alles. Ich zog auch nicht meine Waffe, weil ich davon überzeugt war, daß er sogar mit geweihten Silberkugeln fertig wurde. Das Kreuz brachte auch nichts. Hier stand mir jemand gegenüber, der mir an Kräften haushoch überlegen war.
    Trotzdem versuchte ich es. Die Theke war meine Rückendeckung.
    Meine rechte Hand fuhr hin zur Waffe. Ich wollte die Beretta ziehen, und das sah auch der andere.
    Ich erlebte den gleichen Effekt wie schon einmal. Plötzlich zupfte mir eine unheimliche Kraft die Waffe vom Körper. Ich faßte noch nach, rutschte aber mit der Hand ab und mußte zusehen, wie das Schießeisen durch die Luft tanzte, bevor es dem Boden entgegenglitt und dort liegen blieb.
    Der Fremde lächelte. Er breitete die Arme aus und gab sich als Sieger.
    Ich war ins Schwitzen geraten. Versucht hatte ich es, nur keinen Erfolg damit erzielt. Welche Chancen gab es noch, dieser Verbrennung zu entgehen?
    Im Moment wußte ich keine.
    »Ich werde dich
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