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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau
Autoren: Jason Dark
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Redeschwall tatsächlich stoppen können, aber viel weiter brachte mich das nicht. »Tut mir leid, aber da habe ich wirklich keine Ahnung.«
    »Das ist schlecht.«
    »Ich weiß es, aber meine Tochter hat ein selbständiges Leben geführt.«
    »Ohne Freunde oder Bekannte?«
    »Das nicht.«
    Ich hielt den Kugelschreiber schon in der Hand. »Dann wäre es nett, wenn Sie sich an einige Namen erinnern könnten und auch an Orte, wo man sich traf.«
    Ich schrieb mir die Namen auf und erfuhr auch, daß sich Celia des öfteren in einem Lokal mit dem Namen »Peppermint« mit anderen Personen getroffen hatte.
    »Ist das eine Disco?«
    »So etwas Ähnliches, glaube ich. Aber sie öffnet erst am Abend. Jedenfalls ist Celia nie tagsüber dorthin gegangen.«
    »Das ist doch schon etwas.«
    »Wollen Sie dort suchen?«
    »Zumindest behalten wir es im Auge.«
    »Dann werde ich auch dort sein.«
    Ich konnte es der Frau natürlich nicht verbieten, aber überaus glücklich war ich nicht darüber. Deshalb versuchte ich, sie von ihrem Plan abzubringen.
    »Wäre es nicht besser, wenn Sie zu Hause blieben und auf ein Zeichen warten?«
    »Die ruft nicht an. Nein, das tut sie nicht.«
    »Woher wissen Sie das so genau?«
    »Weil ich meine Tochter kenne. Bei gewissen Dingen geht sie ihren eigenen Weg. Da läßt sie sich von niemandem hineinreden. Ich halte sie auch für selbständig genug, daß sie ohne meine Hilfe zurechtkommt. Sollte ihr aber etwas passieren, Mr. Sinclair«, ihre Stimme bekam einen bedrohlichen Klang, »dann werde ich Sie letztendlich dafür verantwortlich machen. Denn durch Ihre Schuld ist meine Tochter einer sicheren Obhut entwichen.«
    Das sah ich zwar anders, behielt es aber für mich, denn ich wollte keine weiteren Diskussionen. »Jedenfalls werden wir alles tun, um Ihre Tochter zu finden.«
    Dieser Satz war mir so über die Lippen gerutscht, und Grit Wayne konnte darüber nur lachen. Sie enthielt sich eines Kommentars und legte einfach auf.
    »Die ist aber sauer«, sagte Suko mit einem untermalenden Grinsen um den Mund.
    Ich hob die Schultern. »Daran kann ich nichts ändern. Außerdem hätte keiner mit einer derartigen Reaktion rechnen können. Es kam eben alles zusammen, und das innerhalb kurzer Zeit. Da muß man sich wirklich fragen, was dahintersteckt.«
    Suko reckte das Kinn vor. »Hast du dir schon mal die Namen angeschaut? Sagt dir der eine oder andere etwas?«
    »Nein, gar nichts.«
    »Wo fangen wir an?«
    »Hat es denn Sinn, die Leute der Reihe nach anzurufen?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ich denke über eine Fahndung nach.«
    »Ohne Foto?«
    »Ja, noch.« Ich streckte die Beine aus. »Einigen wir uns doch darauf. Wir werden uns in dieser Disco umschauen. Wenn wir Celia dort nicht finden, lassen wir ihr Foto vervielfältigen und schreiben sie zur Fahndung aus.«
    Suko war einverstanden. »Wann machen wir uns auf den Weg?«
    »Nicht vor Einbruch der Dunkelheit.«
    »Okay, dann bitte ich um Ruhe für einen kurzen Mittagsschlaf.«
    Wenn Suko das sagte, setzte er seinen Vorsatz in die Tat um. Ich ging deshalb aus dem Büro ins Vorzimmer und schloß auch die Tür. Glenda bemerkte sofort, daß ich nicht sehr zufrieden und noch weniger glücklich aussah. »Ist bescheiden gelaufen, wie?«
    »Das kannst du laut sagen.« Ich setzte mich auf den zweiten Drehstuhl.
    Glenda wußte, was kam, denn sie drehte sich in meine Richtung. »Du brauchst jemand, der in diesem Fall neutral ist und mit dem du über den Fall sprechen kannst.«
    »Ja, du Opfer.«
    »Wo drückt der Schuh?«
    »Überall«, gab ich zu. »Weißt du, Glenda, ich finde einfach keine Erklärung für das, was da passiert ist. Wenn ein Mensch von einem Dämon besessen ist oder den Mächten der Finsternis freiwillig gehorcht oder selbst zu den Schwarzblütern gehört, das alles ist für mich akzeptabel, weil wir tagtäglich damit zu tun haben, aber einem Menschen gegenüberzustehen, der gleichzeitig ein lebender Magnet ist«, ich schüttelte den Kopf, »damit komme ich nicht zurecht.«
    Glenda Perkins blickte mich schon bedauernd an. »Sorry, aber weiterhelfen kann ich dir auch nicht.«
    »Wenn ich nur wüßte, wie es dazu gekommen ist, wäre mir wohler. Wie kann ein Mensch zu einem Magneten werden? Wie ist das möglich? Wie muß es innen aussehen? Und wieso hat dieser Mensch all diese Jahre über völlig normal gelebt?«
    Sie gab mir die Antwort nach einer Weile. »Diese Jahre, John, kannst du vergessen.«
    »Aber nicht alle.«
    Sie nickte. »Genau das ist das
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