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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau
Autoren: Jason Dark
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Ihre dicken Stämme würden ihr den entsprechenden Schutz geben.
    Sie lief die wenigen Treppenstufen hinunter und tauchte in den Bereich der Bäume unter. Auch so konnte sie sich dem Tor nähern und es überklettern.
    Das war nicht nötig, denn es stand offen.
    Celia huschte ins Freie.
    Diesmal konnte sie ihre Freude nicht halten. Sie mußte einfach lachen, und sie tat es ausführlich, während sie wie eine Joggerin über den Gehsteig lief, unter den Ästen der buntbelaubten Bäume hinweg. Ein Ziel hatte sie nicht. Auf keinen Fall wollte sie zurück zu ihrer Mutter. Sie hatte ihr schließlich alles eingebrockt, aber telefonieren würde sie mit ihr, das stand fest. Einiges mußte Celia noch klarstellen, auch wenn es ihre Mutter war. Zum Glück steckte noch Geld in ihrer Tasche. Verhungern würde sie nicht.
    Es ging ihr gut, auch wenn sie nicht wußte, wie es jetzt genau mit ihr weitergehen würde. Aber es hatte sich schon etwas verändert. Jetzt, wo sie nicht mehr lief, sondern normal ging, um nicht aufzufallen, da die Gegend belebter geworden war, spürte sie schon diese andere Kraft in sich. Sie kam sich vor, als wäre etwas aus den Tiefen der Vergangenheit aufgetaucht, um von ihr Besitz zu ergreifen und um sie zu lenken.
    Es gab ein Ziel, das wußte sie genau. Aber Celia wußte noch nicht, wo sie es finden konnte.
    Sorgen machte sie sich deswegen allerdings nicht. Wer immer sie beeinflußte, er meinte es gut mit ihr…
    ***
    »Da haben Sie es mal wieder mit einem Phänomen zu tun«, hatte Sir James uns gesagt, und wir hatten nicht widersprechen können. Der Superintendent war mit unserem Vorschlag einverstanden gewesen, einen Fachmann der Hypnose hinzuzuziehen, denn auch er war davon überzeugt, daß es in frühester Kindheit der jungen Frau ein Erlebnis gegeben haben mußte, dessen Auswirkungen erst jetzt zutage traten.
    »Sollte sich dieser Dr. Gordon trotz allem noch querstellen, dann werden wir einen Spezialisten von uns nehmen, der den Test bei Celia Wayne durchführt. Es wäre sowieso besser gewesen, Sie hätten sich schon im Vorfeld darauf geeinigt.«
    »Es ist eben anders gelaufen, Sir«, sagte Suko.
    »Ja, natürlich. Sie halten mich auf dem laufenden.«
    »Und wir sind in unserem Büro zu erreichen«, erklärte Suko. »Das weiß der Arzt auch.«
    »Gut.« Er schaute auf die Uhr. »Ich bin für zwei Stunden weg. Eine dienstliche Sache. Es geht mal wieder um den Etat.« Er schüttelte den Kopf.
    »Freuen Sie sich, daß Sie damit nichts zu tun haben.«
    Nun ja, unser Job war auch nicht eben ungefährlich. Das sagten wir ihm nicht, sondern behielten es für uns. Wieder im Büro, wollte Glenda wissen, wie es gelaufen war.
    Wir weihten sie ein, während sie weiterhin an ihrem Salat aß, den sie mit einem Joghurt-Dressing bedeckt hatte.
    Sie ließ die Gabel sinken und schaute uns an. »Es ist kaum zu fassen, daß es euch erwischt hat. Eine junge Frau, die magnetisch ist? Wahnsinn!«
    »Und uns die Pistolen wegholte«, ergänzte ich. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie schnell das ging. Ich wollte noch hinfassen, die Beretta schnappen, da war sie schon weg.«
    »Und klebte an Celias Körper?«
    »So ist es.«
    Glenda bekam den Mund vor Staunen kaum zu, aß aber schließlich weiter und schüttelte den Kopf. Mehr konnten wir im Moment auch nicht tun, obwohl wir beide damit nicht glücklich waren. Schon auf der Fahrt zum Büro hatten wir darüber gesprochen. Es wäre wohl besser gewesen, die junge Frau nicht aus den Augen zu lassen, aber da hatten sich die Dinge eben anders entwickelt.
    Glenda erschien wieder in der Tür. Sie tupfte mit einer Serviette ihre Lippen ab, um sich dann zu erkundigen, ob sie frischen Kaffee aufsetzen sollte.
    »Klar«, sagte ich. »Er rettet uns über die Zeit.«
    »Auf wen oder was wartet ihr denn?«
    »Der Neurologe will anrufen, wenn er einen Kollegen gefunden hat, der uns weiterhelfen kann.«
    »Hoffentlich findet er auch einen.«
    »Wenn nicht, holen wir einen Spezialisten von uns«, erklärte Suko.
    »Das ist auch besser.«
    Glenda ging wieder, und wir wußten beide, daß sie irgendwo auch recht hatte. Bevor der Kaffee durchgelaufen war, meldete sich das Telefon.
    Suko nahm diesmal ab, und ich sah seinem Gesicht an, daß er sich über den Anruf freute. »Ah, Dr. Gordon, Sie sind es. Das ging aber schnell.«
    Eine Sekunde später erstarrten seine Gesichtszüge. Mit leiserer Stimme sagte er: »Das ist doch nicht möglich.«
    Für mich war der Zeitpunkt gekommen, den Lautsprecher
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