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0987 - Asmodis' Retter

0987 - Asmodis' Retter

Titel: 0987 - Asmodis' Retter
Autoren: Oliver Fröhlich und Manfred H. Rückert
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stellte Dylan sinnigerweise fest.
    Zamorra bedachte ihn mit einem strafenden Blick. »Das habe ich auch schon festgestellt, du Meister des Chaos«, murmelte er.
    Er tastete die unebene Felswand nach einem Schließmechanismus ab, doch schon nach wenigen Sekunden musste er erkennen, dass es keinen gab.
    »Bleib hier stehen!«, stieß er hervor und begab sich einige Meter vor die Öffnung. Er rief Nicole und erklärte ihr mit knappen Worten die Lage.
    »Gut, dann bleibe ich hier bei meinem Hausfreund«, sagte Duval und deutete auf Moumouni. »Eben waren seine Gedanken wieder klarer als vorhin. Vielleicht kann ich ja etwas in Erfahrung bringen.«
    Zamorra verabschiedete sich von seiner Gefährtin. »Pass gut auf dich auf.«
    »Du auch.«
    Im Nu war der Meister des Übersinnlichen wieder am Eingang bei McMour.
    »Und was ist…«, wollte der Schotte wissen, doch Zamorra hob abwehrend beide Hände. Die linke Hand war leer.
    In der rechten hielt er seinen Dhyarra.
    »Damit gehen wir durch die Wand, Dylan«, behauptete der Franzose.
    »Zamorra, ich…«
    Der Dämonenjäger trat an den Felsen heran, er schloss die Augen und hob die Hände in Bauchhöhe, dann streckte er sie vor. Und tatsächlich…
    Beide Hände versanken in der granitharten Masse.
    Zamorra griff neben sich und zog den sich windenden Dylan McMour zu sich heran, er konzentrierte sich weiter auf den Dhyarra und darauf, dass er mit seinem Begleiter durch den Felsen gehen wollte.
    »Hör auf damit und sei still, ich muss mich konzentrieren!«, herrschte er Dylan an.
    »He, wer weiß, wie weit das noch ist, bis wir in den Höhlenraum gelangen«, protestierte der Schotte, doch noch bevor er das letzte Wort ausgesprochen hatte, befanden sie sich schon mitten im Felsen. Und es ging beständig abwärts.
    Das war auch kein Wunder, denn Amun-Res ehemaliger Tempel lag unterirdisch.
    Es war ein Ereignis für beide, sich durch einen Felsen hindurchzubewegen. Der Sternenstein war in dieser Situation unbezahlbar. Er diente ihnen als Beleuchtung und Fährtensucher. Die vielen Übungen, die Zamorra in unzähligen Trainingsstunden unter der Anleitung von Nicole Duval geleistet hatte, um den magischen Kristall beherrschen zu können, machten sich bemerkbar.
    Sie bemerkten Einschlüsse im Gestein, Luftlöcher und sogar Lebewesen, die hier zur Strafe begraben wurden, was nur mittels Magie geschehen sein konnte. Vor Anspannung auf das Ziel ihrer fantastischen Exkursion achteten sie kaum auf die Umgebung.
    Und dann, nach wenigen Minuten - die ihnen endlos erschienen -, erreichten sie das Ende des Weges. Sie landeten in einer Art Vorhalle, in die drei Gänge mündeten.
    »Ich glaub’s ja nicht«, stöhnte Dylan McMour. »Dort vorne ist dieser Imu-Dings.«
    »Nicht nur er«, sagte Zamorra. »Der andere sieht aus wie ein Gosh!«
    Dylan war, als würde ihm jemand mit einer Kugel mitten in die Stirn schießen.
    »Ein Gosh…«, murmelte er, und alle Kraft schien innerhalb einer Sekunde seinen Körper verlassen zu wollen.
    »Schnell, sie verschwinden!«, rief Zamorra.
    Doch der Anblick des Gosh ließ Dylan wanken. Die Erinnerung brach mit Urgewalt über ihn herein…
    ***
    Erinnerung
    Die Jahrhunderte vergingen und Dylan beobachtete. Chronist einer feststehenden Zukunft, einer längst geschehenen Vergangenheit.
    Seine ursprünglichen Bedenken, er könne den Fluss der Zeit verändern, hatte er über Bord geworfen. Denn selbst, wenn es so wäre: Er vermochte es ohnehin nicht zu verhindern.
    Jede noch so belanglose Begegnung mit Menschen löste womöglich eine Lawine von Änderungen aus. Der Schmetterlingseffekt, erinnerte er sich an einen Begriff aus seiner weit in der Zukunft liegenden Vergangenheit.
    Dennoch versuchte er, keine mutwilligen Veränderungen hervorzurufen. Ereignisse, von denen er wusste, wollte er nicht beeinflussen, selbst, wenn es sich um schlimme Dinge handelte. Wenn ihre Zeit gekommen war, würde er also nicht hingehen und die jungen Adolf Hitler, Lee Harvey Oswald oder Osama Bin Laden ermorden, bevor sie Schaden anrichten konnten. Denn erstens gab es im Laufe der Geschichte so viele von diesen Typen, dass es unmöglich gewesen wäre, alle auszurotten. Wäre er dadurch nicht selbst zum Mörder geworden? Zu einem Gott? Durfte er sein Wissen von der Zukunft benutzen, um sie zu verhindern?
    Zweitens fürchtete er, dass er genau das damit tun würde. Schaden anrichten.
    Außerdem hatte er das überwältigend sichere Gefühl, dass es mehr als eines einzelnen, zu allem
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