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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst
Autoren: Anika Klüver
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Pole. »Da wir nichts, so gut wie nichts, über diese Kassette wissen, könnte alles Mögliche passieren, und falls sie explodiert oder uns in ein Schwarzes Loch saugt, sollten wir zumindest dafür sorgen, dass der Rest des Gebäudes verschont bleibt.«
    »Das sind ja erfreuliche Aussichten«, murmelte Vinca.
    »Keine Sorge«, sagte Kobylanski grinsend. »Erstens sind solch extreme Reaktionen äußerst unwahrscheinlich und zweitens besitzen wir einen verstärkten Kraftfeldgenerator, der so gut wie alles aufhalten kann. Jedenfalls ist mir noch nichts begegnet, dem das Kraftfeld nicht gewachsen war.«
    »Dann hoffen wir mal, dass was immer sich in dieser Kiste befindet, das auch weiß«, schaltete sich Artimus ein. »Wie dem auch sei, Sicherheit geht natürlich vor. Her mit dem Kraftfeld, Valentin.«
    Der Pole machte sich an die Arbeit und baute den Kraftfeldgenerator auf. Währenddessen erklärte Aartje Vaneiden den beiden anderen Männern einige der Gerätschaften, sie sie mitgebracht hatten.
    »Ich denke, wir sollten es zuerst mit dem Holoscanner versuchen«, fand Artimus. »Vielleicht können wir so einen gefahrlosen Blick auf den Inhalt der Kiste werfen.«
    »Valentin, wie weit bist du mit dem Kraftfeld?«, fragte Vaneiden ihren Kollegen.
    »Sobald ich auf den Knopf drücke, verlässt nichts mehr diesen Raum, bis ich es wieder abschalte«, erwiderte dieser.
    »Dann also los.« Geschickt und mit beeindruckender Geschwindigkeit baute die Niederländerin den Holoscanner auf. Vinca schmunzelte, als er das einsatzbereite Gerät sah.
    »Was ist los?«, wollte Artimus wissen.
    »Nichts«, erwiderte Vinca. »Ich hatte nur nicht erwartet, dass unsere ach so tolle Alientechnologie letztendlich wie ein einfacher Diaprojektor in zweifacher Ausführung aussieht. Das ist irgendwie…-na ja, ich weiß auch nicht. Enttäuschend?«
    Vaneiden grinste. »Er mag nicht nach viel aussehen, aber der Holoscanner konnte bisher jeden geschlossenen Gegenstand, mit dem wir ihn getestet haben, durchleuchten und den Inhalt als holografisches Bild darstellen - egal ob es sich um ein Raumschiff, einen Tresor oder einen alten ägyptischen Sarkophag handelte.«
    »Eine Mumie würde ich in unserem Fall eher nicht erwarten, aber man kann nie wissen«, murmelte Artimus neben Vinca. »Also, dann legen wir mal los.«
    Vaneiden schaltete den Holoscanner an und trat ein paar Schritte zurück.
    Auch Kobylanski hatte sich zu ihnen gesellt und betrachtete, ebenso gespannt wie alle anderen, was sich nun abspielte. Aus der vorderen Öffnung des einfachen grauen Kastens - der für Vinca immer noch wie ein Diaprojektor aussah - schoss ein Strahl aus hellem weißlichem Licht, der direkt auf die Kassette des Blinden Wächters traf. Der Vorgang war recht unspektakulär und wurde lediglich von einem leisen gleichmäßigen Summen begleitet. Dennoch ertappte sich Vinca dabei, wie er gespannt den Atem anhielt. Nach ein paar Sekunden erlosch das Licht.
    »Jetzt wird das gescannte Bild übertragen«, erklärte Vaneiden.
    Alle starrten gebannt auf den zweiten Kasten der Apparatur. Vinca merkte, wie Artimus neben ihm zusammenzuckte, als der Lichtstrahl für die holografische Darstellung erschien. Quälend langsam baute sich ein Bild auf. Zuerst war es nur eine grobe Struktur, dann wurde sie ausgefüllt und schließlich…
    ... schwebte eine holografische Abbildung der Kassette des Blinden Wächters in der Luft.
    »Na großartig«, murmelte Vinca.
    »Warum hat es nicht funktioniert?«, wollte Artimus wissen.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Vaneiden. »Eigentlich sollte der Scanner den Inhalt und nicht das Behältnis darstellen.«
    »Vielleicht kann der Scanner das Material nicht durchdringen oder das Gerät erkennt die Kiste nicht als Behältnis«, überlegte Kobylanski.
    »Das könnte sein«, stimmte Artimus zu. »Als Tendyke die Kassette damals berührte, meinte er, das Material fühle sich irgendwie lebendig an. Vielleicht ist das Ding gar kein Behältnis, sondern ein Lebewesen.«
    »Selbst dann müsste sich das holografische Bild vom Original unterscheiden«, warf Vaneiden ein. »Wenn ich dich damit scannen würde, sähen wir eine holografische Darstellung deines Skeletts, deiner Muskeln und deiner Organe.«
    »Im Ernst?«
    »Natürlich. Deine Haut ist ja auch nur die Umhüllung für alles, was darunter liegt. Der Scanner durchdringt die obere Schicht eines Gegenstands -oder einer Person - und stellt sozusagen die inneren Werte dar. Und genauso sollte es bei dieser Kiste
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