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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst
Autoren: Anika Klüver
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sein. Doch aus irgendeinem Grund funktioniert es nicht.«
    Artimus trat vor und schaltete den Scanner ab. »Nun, das war ja auch erst der erste Versuch. Hätte mich ehrlich gesagt gewundert, wenn es gleich auf Anhieb geklappt hätte.«
    In den nächsten Stunden probierten sie diverse weitere Geräte aus. Unter anderem gab es da eine wohl ursprünglich als Kriegslist konzipierte Strahlenkanone, die die Kassette kurzzeitig unsichtbar machte. Sie hatten die Hoffnung, einen Blick auf den Inhalt zu erhaschen, sobald die Kiste Stück für Stück wieder sichtbar wurde, doch der Versuch scheiterte.
    Danach experimentierten sie mit verschiedenen Materietransportern, einem Phasenverschieber und einem Gerät, das Kobylanski »die Dietrichharfe« getauft hatte. Letzteres war eine Art Musikinstrument, das durch die Schwingungen, die es erzeugte, in der Lage war, Schlösser und Versiegelungen zu öffnen. Es war ein riskanter Versuch, da sie nicht wussten, was passieren würde, falls sich die Kassette tatsächlich öffnete, doch sie hatten einstimmig beschlossen, es zu wagen.
    Die Kiste zeigte sich von sämtlichen Versuchen vollkommen unbeeindruckt.
    »Das ist echt zum Verrücktwerden«, stöhnte Artimus und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Wir sind kein Stück weiter als am Anfang. Am liebsten würde ich diese verdammte Kiste gegen die Wand werfen.«
    »Tu dir keinen Zwang an«, meinte Vinca erschöpft. Auch er war mit seinem Latein am Ende.
    »Vielleicht bringt es ja was«, murmelte Vaneiden missmutig. »Immerhin hat es beim Froschkönig auch funktioniert.«
    Vinca riss die Augen auf. »Das ist es!«, rief er.
    Die anderen starrten ihn verwundert an. »Was ist was?«, fragte Artimus.
    »Der Froschkönig!«, erklärte Vinca aufgeregt.
    Sein Freund runzelte die Stirn. »Ich glaube, du musst dringend mal an die frische Luft. Du bekommst schon einen Lagerkoller.«
    »Nein, mir ist gerade eine Idee gekommen. Womöglich sind wir die Sache von der völlig falschen Seite angegangen. Bisher haben wir nur versucht, das Geheimnis der Kassette mit technischen Mitteln zu lösen, und nichts hat funktioniert.«
    »Ja, das ist mir auch aufgefallen«, kommentierte Artimus trocken.
    »Vielleicht sollten wir einen ganz neuen Ansatz finden und es mal mit Magie versuchen«, schlug Vinca vor.
    In den Augen des Südstaatlers blitzte neue Begeisterung auf. »Ja, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich war so sehr auf eine technische Lösung fixiert, dass ich andere Methoden noch nicht einmal in Betracht gezogen habe.«
    »Das ging uns wohl allen so«, stimmte Vaneiden zu, und auch Kobylanski nickte.
    »Also, denkst du auch, was ich denke?«, fragte Vinca seinen alten Freund.
    »Wir sollten dringend einen Anruf tätigen«, erwiderte Artimus.
    »Ich kümmere ich drum«, sagte der Paromer und ließ seinen Worten Taten folgen.
    ***
    Château Montagne
    Zamorra saß in seinem Arbeitszimmer und dachte wieder einmal über die Angst nach. Die Bedrohung durch diese geheimnisvolle Macht wirkte so weit weg, und doch konnte sie innerhalb kürzester Zeit zur Gefahr für die gesamte Menschheit werden. Niemand konnte sagen, ob und wann Tan Morano sich erneut in Richtung der Barriere aufmachte, die die Angst bislang in Schach gehalten hatte, doch der Parapsychologe war sich sicher, dass dem wahnsinnigen Vampir alles zuzutrauen war.
    Wir können von Glück reden, dass die Barriere die erste Konfrontation zwischen Moranos Flotte und der Angst überstanden hat.
    Doch auch hier auf der Erde gab es einige Dinge, die den Meister des Übersinnlichen seit einer Weile beschäftigten. Eines davon war ihm erst heute Morgen über den Weg gelaufen. Carrie Bird, das kleine Mädchen aus London, befand sich nach wie vor auf Château Montagne. Eine kürzlich durchgeführte medizinische Untersuchung hatte ergeben, dass ihr Körper mittlerweile vollkommen frei von der Leukämie war, an der sie gelitten hatte. Keine einzige der tödlichen Krebszellen befand sich mehr in ihrem Blutkreislauf.
    Doch das war nicht das einzige Rätsel, das Carrie umgab. Das von den schwarzen Regenbogenblumen infizierte Mädchen hatte die böse Macht in ihrem Inneren besiegt. Ihre Haut, die durch die entarteten Regenbogenblumen - die auch Nicole infiziert und fast getötet hätten - völlig schwarz geworden war, schillerte nun in allen Farben des Regenbogens. Carrie war selbst so etwas wie eine Regenbogenblume geworden - zumindest hatte sie nun die Fähigkeiten dieser magischen Gewächse und konnte sich an
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