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0984 - Waffen der Verdammnis

Titel: 0984 - Waffen der Verdammnis
Autoren: Unbekannt
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auf. „Wir müssen hinaus und den Stoßtrupps helfen!
    Offensichtlich sind die Männer geistig völlig verwirrt."
    „Und wir wären es auch, wenn wir ihnen folgten", entgegnete der Kommandant.
    Erleichtert registrierte er, daß der Diensthabende sich aus der Befehlszentrale Robotkommando meldete. Es war Robot-Ingenieur Kroman Barek.
    „Schicken Sie sofort eine Hundertschaft Kampfroboter hinaus, Kroman!" befahl er. „Sie sollen unsere Stoßtrupps bergen, ohne den Angreifer unnötig zu schaden."
    „Die Ortungsblendung!" rief Bilir Thanai. „Roboter haben nur Ortungsund Sichtgeräte, aber keine organischen Sehwerkzeuge!"
    „Richtig", erwiderte Thurlow Veled. „Änderung! Die ersten fünfzig Roboter verlassen das Schiff und versuchen, meinen Befehl auszuführen. Die anderen fünfzig beobachten aus den offenen Schleusen heraus. Sollte die erste halbe Hundertschaft die Orientierung verlieren, ist das Feuer aus den Impulsstrahlern und Desintegratoren auf alle Antigravplattformen des Gegners zu eröffnen, denn die Antennen darauf stören wahrscheinlich unsere Ortung!"
    „Verstanden, Chef", versicherte Kroman Barek. „Ausführung folgt und wird von mir persönlich überwacht."
    Thurlow Veled lehnte sich in seinem Kontursessel zurück. Auf seiner Stirn perlte Schweiß. Er bereute zutiefst, daß er im Alleingang versucht hatte, herauszubekommen, welches Phänomen die Massetaster der HARMOS veranlaßt hatte, verrücktzuspielen.
    Bei der ersten Erkundung mit einer - Space-Jet hatte der zweite Planet der roten Sonne im Zentrumssektor der Milchstraße so harmlos ausgesehen, nur daß innerhalb eines Berges mit leuchtendem Gipfel etwas vorging, das Massetaster verrücktspielen ließ. Da die Space-Jet während ihrer Umkreisung des Planeten nicht angegriffen worden war, hatte Thurlow Veled einen Alleingang riskiert.
    Er verwünschte seinen Ehrgeiz, der ihn dazu veranlaßt hatte. In der Hoffnung, auf dem Planeten des leuchtenden Berges einen wichtigen Hinweis auf die Position der Orbiter-Anlage zu entdecken, hatte er darauf verzichtet, die anderen Raumschiffe des Suchverbands, zu dem die HARMOS gehörte, von seiner Absicht zu unterrichten. Er hatte den Ruhm einer wichtigen’ Entdeckung mit niemandem teilen wollen.
    Jetzt saß er mit seinem Schiff fest, und es sah ganz so aus, als wollten die Fremden, die ihn gewaltsam auf ihre Welt geholt hatten, nach und nach immer wirksamere Waffen an der HARMOS ausprobieren. Es war Zeit, sich zu überlegen, ob er mit dem Hyperkom des Schiffes einen Notruf aussenden sollte.
    Aber noch zögerte Thurlow Veled, denn ein Notruf wäre dem Eingeständnis gleichgekommen, daß er das ihm anvertraute Schiff leichtfertig in eine ausweglose Lage gebracht hätte.
    Und noch hielt er die Lage nicht für ausweglos.
    Er schwang mit seinem Kontursessel herum, als das Panzerschott der Hauptzentrale sich mit leisem Zischen öffnete.
    Im nächsten Augenblick krampfte sich sein Magen in der Vorahnung schlimmer Nachrichten zusammen, denn der Kroman Barek, der in die Zentrale wankte, war ein anderer als der sonst immer zu Späßen aufgelegte Robot-Ingenieur. Er.war leichenblaß und schien sich kaum auf den Beinen halten zu können.
    Unwillkürlich stand Thurlow Veled auf.
    „Kroman! Reden Sie! Was ist geschehen?"
    Kroman Barek versuchte, Haltung anzunehmen. Es mißriet gründlich.
    „Es sind Wilde!" stieß er nach zwei vergeblichen Ansätzen, etwas zu sagen, hervor. „Barbarische Wilde!
    Mörder! Vierzehn Männer der Stoßtrupps konnten nur noch tot geborgen werden. Aber die Wilden haben sie nicht einfach erschossen. Sie haben ihre Schutzschirmprojektoren durch Nahbeschuß zerstört und dann ..." Er brach weinend zusammen.
    Thurlow Veled spürte, wie seine Knie weich wurden. Er wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton hervor.
    Plötzlich wurden die Bildschirme wieder hell.
    Alle Frauen und Männer in der Hauptzentrale, außer Kroman Barek, wandten sich der Panoramagalerie zu.
    Aber sie sahen außerhalb. der HARMOS unter den grellen Strahlen der Sonne nur ein leeres Felsplateau, von den erkalteten Schußkratern wie von Pockennarben übersät und mit einigen dunklen Flecken.
    Thurlow Veled sah rot.
    Er tastete sich zu seinem Interkom, schaltete zur Funkzentrale durch und überlegte es sich wieder anders.
    Ohne den Interkom wieder auszuschalten, drehte er sich um, blickte Satin Norod an und sagte: „Feuerschlag aus allen normalen Energiegeschützen auf das Tor in der Felswand, Satin! Sofort!"
    Satin Norod
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