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0981 - Helfer der Kosmokraten

Titel: 0981 - Helfer der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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und blickte hinab. Er wartete darauf, daß Gourdel ihm ein weiteres Zeichen gab. Dann sah er den Wall toter Tiere, die sich rings um eine Felsengruppe angehäuft hatte. Die Felsen standen unmittelbar am .Fuß des Plateaus, das dort über eine Kante hinweg senkrecht in die Tiefe stürzte. Perry sah den Zusammenhang. Bei der Flucht aus dem Innern des Landes war eine Hor.de der sechsbeinigen Tiere aus Versehen auf den Landrücken geraten. Als sie ihren Irrtum erkannten, hatten sie aufgrund ihres Instinkts nichts Eiligeres zu tun, als niedrigeren Boden zu erreichen. Sie hatten sich über die Kante in die Tiefe gestürzt, und die meisten waren dabei ums Leben gekommen.
    Er fand einen Abstieg. Die Mauer der Tierleiber strömte einen widerlichen Gestank aus. Das war kein Verwesungsgeruch, das war ihre natürliche Ausdünstung, auf ein Hun-. dertfaches konzentriert. Er zwang sich dazu, über die Masse der toten Tiere hinwegzuklettern. Er glaubte, in einem der größeren Felsen einen Umriß gesehen zu haben, der auf das Vorhandensein einer Höhle hinwies. Wenn es dort wirklich eine Höhle gab, dann war er sicher, daß die vier Gesuchten sich darin befanden.
    Schließlich erreichte er den Felsen. Er stand auf dem schwankenden, schwabbelnden Boden der glitschigen Tierleiber und hatte vor sich den oberen Rand einer Öffnung, die, hätten sich nicht die toten Sechsbeiner davor aufgehäuft, eine lichte Höhe von mehr als drei Metern hätte besitzen müssen.
    Aus der Tiefe hörte er, undeutlich, eine menschliche Stimme, die Stimme einer Frau.
    „Gott mag mir helfen! Wenn ich nicht in fünf Minuten hier herauskomme, sterbe ich am Gestank."
    „Lyn!" schrie Perry.
     
    11.
     
    Sie hockten erschöpft im Sand und starrten auf die schaumgekrönten Wellen hinaus. Einen halben Kilometer strandaufwärts mündet der Bach, dessen Verlauf sie in fünfstündigem Gewaltmarsch unter der Führung Samkars gefolgt waren. Hier hatte er ihnen aufgetragen, auf seine Rückkehr zu warten.
    Gelegentlich schnürte eine Katzenechse über den Strand und verschwand platschend im Wasser. Sie beachtete die Menschen nicht. Ihr Instinkt sagte ihr, daß Sicherheit nur im Meer zu finden sei. Allmählich wurden es immer mehr Sechsbeiner, die aus dem Innern des Landes herbeieilten und sich in die Flut stürzten. Jak Nyman zeigte deutliche Symptome der Nervosität.
    „Das ist vielleicht doch nicht der sicherste Platz", sagte er. „Wenn noch mehr Katzen kommen ..." Er stand auf und sah sich um. „Auf der Klippe dort oben fühlte ich mich sicherer."
    „Samkar hat gesagt, wir sollen hier auf ihn warten", widersprach Lyn.
    „Von dort oben haben wir einen weiten Rundblick über den ganzen Strand. Wir können ihn nicht verfehlen."
    Die immer zahlreicher werdenden Katzenechsen gaben schließlich den Ausschlag. Sie fanden einen kaminähnlichen Aufstieg, der zur Kuppe des Felsens hinaufführte. Jenseits erstreckte sich eine mit Felsen besäte Fläche, die immer breiter wurde und weit im Hintergrund mit dem zur See hin abfallenden Gelände verschmolz.
    Lyn fröstelte. Es war eine Stunde her, seit Samkar sie verlassen hatte. Wer gab ihnen die Garantie, daß er je zurückkehren würde? Sie hatte vom distanzlosen Schritt gehört, der Fortbewegungsmethode, deren sich Laire bediente. Wahrscheinlich reiste Samkar auf dieselbe Weise, aber das besagte ihr wenig, weil sie den Mechanismus nicht verstand. Samkar hatte angedeutet, daß er im Vergleich zu Laire nur über begrenzte Fähigkeiten verfüge. Erklärte das, warum er nach einer Stunde noch immer nicht zuruckgekehrt war? Oder hatte es mit der Eigenart des Zeitablaufs in einem mehrfach degenerierten Raum-Zeit-Gefüge zu tun?
    Hormel Dan stand auf. Er grinste sie an.
    „Ich geh’ mir die Beine vertreten. Ruft nach mir, falls Samkar wieder auftaucht."
    Sie nickte ihm zu. Falls hatte er gesagt. Sie war nicht die einzige, deren Hoffnungen ins Wanken geraten waren. Sie hatte die Knie angezogen und die Hände darum gefaltet und starrte hinaus auf die brodelnde Gischt. Der Boden, auf dem sie hockte, war in ständiger Bewegung. Er zitterte und zuckte, aber die Auswirkung der fortwährenden Beben war hier längst nicht so stark wie im Landesinnern.
    Die Katzenechsen bevölkerten jetzt in ganzen Scharen den Strand. Hunderte, Tausende von ihnen stürzten sich ins Wasser. Lyn sah sie hin und wieder auftauchen, um Luft zu schnappen. Sie waren geschickte Schwimmer und Taucher und konnten es lange unter Wasser aushalten. Aber sie waren
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