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098 - Die Blutfurie

098 - Die Blutfurie

Titel: 098 - Die Blutfurie
Autoren: A.F.Morland
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einen Raum, in dem zwei Sarkophage standen. Beide waren leer.
    Der Ex-Dämon eilte an ihnen vorbei. Plötzlich klang der Boden unter seinen Füßen hohl, und er gewahrte die feindliche Magie, die den runden Deckel schützte.
    Ein Schacht mußte sich darunter befinden.
    Der Ex-Dämon zerstörte die magische Versiegelung, und im selben Moment drang das Rauschen von Wasser durch den Deckel.
    »Tony! Vicky! Jubilee!« rief Mr. Silver wieder.
    Und diesmal bekam er Antwort.
    »Wir sind hier!« rief Tony Ballard. »Hier unten, Silver! Hol uns raus! Mach schnell!«
    ***
    Kaum hatte ich geantwortet, da flog oben der Deckel zur Seite, und wir sahen das vertraute Gesicht unseres Freundes.
    »Meine Güte, tut das gut, dich zu sehen!« stieß ich unendlich erleichtert hervor.
    Mr. Silver zog zuerst Jubilee aus dem Wasser, dann Vicky Bonney und schließlich mich. Er befreite uns von den Fesseln. Wir waren triefnaß und stark unterkühlt, aber froh, noch einmal davongekommen zu sein.
    Mr. Silver berichtete uns, was sich ereignet hatte. Terence Pasquanell hatte also sein Herz wieder, er würde sich damit auf den Friedhof von Saxton begeben und es der Vampirin Vera Silenti einpflanzen.
    Was Pasquanell und Chelo Silenti nicht wußten, und was auch wir erst jetzt erfuhren, war die Tatsache, daß sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Anthony Ballard auf den Fersen hatten.
    Würde es der Hexenhenker schaffen, die Wiedergeburt der Vampirin zu verhindern? Konnte mein Ahne mit Chelo Silenti und Terence Pasquanell fertigwerden?
    »Wir müssen dem Hexenhenker beistehen«, sagte ich, während ich meine gefühllosen Hände massierte, damit das Blut wieder zu zirkulieren begann.
    Die Mädchen waren immerhin so weit in Ordnung, daß sie ohne Hilfe mit uns das Haus der Silentis verlassen konnten.
    Wir eilten zu meinem Rover, und Augenblicke später raste ich durch den Nebelwald. Meine Kleidung klebte kalt und unangenehm auf der Haut. Ich hätte viel für trockene Klamotten gegeben.
    Der Fog Forest schien gewachsen zu sein. Es kam mir endlos lange vor, bis wir die letzten Bäume hinter uns hatten.
    Danach wurde die Sicht schlagartig besser.
    Und nun hatten wir es nicht mehr weit bis zum Friedhof!
    ***
    Anthony Ballard hatte gut aufgepaßt. Als der Zeit-Dämon und der Vampir durch eine unscheinbare Tür das Haus verließen, folgte ihnen der Hexenhenker.
    Terence Pasquanell trug sein Herz in den hohlen Händen. Er und Chelo Silenti eilten durch den Nebel. Sie blickten sich nicht um. Wenn sie es getan hätten, hätten sie den Mann mit der roten Maske gesehen.
    Ein erregtes Grinsen verzerrte Chelo Silentis fahles Gesicht. Er konnte den Moment kaum erwarten, wo seine Mutter wieder leben und dem Grab entsteigen würde.
    »Es wird wieder so sein wie früher«, sagte der Vampir begeistert. »Die Einsamkeit hat ein Ende. Wir werden wieder zusammen sein, gemeinsam auf die Jagd gehen.«
    Anthony Ballard holte auf. Unter seinem Gewicht brach ein morscher Ast. Er sprang sofort hinter einen Baum. Chelo Silenti drehte sich um. Argwöhnisch stach sein Blick in den Nebel.
    »Komm weiter!« drängte Terence Pasquanell.
    »Jemand folgt uns. Vielleicht ist es Mr. Silver«, sagte Chelo Silenti.
    »Das glaube ich nicht. Er muß sich um seine Freunde kümmern. Wenn er sie nicht rechtzeitig findet, werden sie ertrinken.«
    Der Vampir ging weiter, aber von nun an schaute er doch hin und wieder zurück. Dennoch blieb der Hexenhenker unentdeckt.
    Sie ließen den Wald hinter sich und näherten sich dem Friedhof. Auf dem Totenacker ließ sich Pasquanell das Grab zeigen, in dem Vera Silenti lag.
    Er schickte Chelo Silenti zum Friedhofstor zurück. Der Vampir sollte dort Wache halten.
    »Ich würde gern hierbleiben und zusehen«, sagte der Blutsauger.
    Der Mann mit den Todesaugen starrte ihn wütend an. »Du tust, was ich sage!«
    Chelo Silenti spürte plötzlich ein heftiges Ziehen in seinem Kopf. Er stöhnte, wandte sich um und entfernte sich. Er beneidete Pasquanell um dessen Kraft. Bisher hatte er sich für stark gehalten, doch Terence Pasquanell ließ ihn erkennen, was wahre Stärke war.
    Der Zeit-Dämon setzte seine Magie ein. Mit ihrer Hilfe bewegte er die schwere Steinplatte zur Seite, ohne sie zu berühren. Fahles Mondlicht fiel in das Grab und auf den Körper der Vampirin.
    Pasquanell stieg zu ihr hinunter und beugte sich über sie. Er gab ihr sein Herz, und sobald es in ihrer Brust schlug, öffnete die Blutsaugerin die Augen.
    Zweihundert Jahre hatten
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