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098 - Der Kerkermeister

098 - Der Kerkermeister

Titel: 098 - Der Kerkermeister
Autoren: Dämonenkiller
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waren.
    Mit bloßen Händen konnte er sie nicht töten. Er hätte sie verbrennen oder köpfen müssen. Feuer konnte er keines entzünden, und ein Schwert hatte er nicht. Das klügste war, daß er sich aus dem Staub machte.
    Doch Flucht war nicht nach seinem Geschmack.
    Er lief auf die Straße, und die vier nackten Untoten verfolgten ihn.
    Der Nebel war noch immer so dicht, daß er nur wenige Meter weit sehen konnte.
    Unga bog in die Peckham Road ein.
    „Abi!" brüllte er. „Fred Archer! Wo steckt ihr?"
    Der Nebel verschluckte seine Stimme. Leise Motorengeräusche näherten sich.
    Der Steinzeitmensch wandte den Kopf. Die Untoten waren stehengeblieben und blickten ihn verlangend an. Doch sie kamen nicht näher. Irgend etwas hielt sie auf.
    Die Motorengeräusche wurden lauter. Da wandten sich die vier Untoten zur Flucht.
    Unga runzelte verwundert die Stirn.
    Der Krankenwagen fuhr heran. Unga sprang auf die Straße, riß die Arme hoch und winkte. Der Fahrer bremste.
    Jetzt verstand Unga auch, warum die Untoten geflohen waren. Sie hatten die Ausstrahlung von Dorians Ys-Spiegel bemerkt. Das mußte für sie unerträglich gewesen sein.
    Unga stieg in den Krankenwagen, nachdem er dem Fahrer gesagt hatte, daß Archers Wagen höchstens fünfhundert Meter entfernt war. Dann erzählte er Dorian und Coco, was er erlebt hatte.
    Der Fahrer des Krankenwagens blieb wieder stehen. Er hatte Archers Auto entdeckt.
    Archer und Flindt waren beim Auto geblieben. Der Fahrer des alten Mercedes hatte die Flucht ergriffen.
    Fünf Minuten später setzten sie die Fahrt fort. Doch diesmal hatte auch Unga im Krankenwagen Platz genommen.
    „Hinter diesem Anschlag steckte Luguri", sagte Unga. „Er wollte Dorian entführen. Deshalb wurde der Zusammenstoß inszeniert. Die vier Untoten lockten mich fort, und gleichzeitig erfolgte der Anschlag auf den Krankenwagen."
    „Alles gut und schön", sagte Coco. „Aber ich frage mich, wie es möglich war, daß Whitton, dieser zweitklassige Dämon, wußte, daß wir Dorian in die Baring Road bringen wollten."
    „Wahrscheinlich hatte er es vermutet", meinte Unga.
    „Da bin ich mir nicht so sicher", warf Dorian ein. „Ich fürchte, daß wir einen unsichtbaren Zuhörer im Reihenhaus gehabt haben. Wir müssen in Zukunft noch vorsichtiger sein."

    Dorian wurde in der Jugendstilvilla in sein Schlafzimmer gebracht. Er fühlte sich jetzt viel wohler. Seine Gedanken waren noch immer in der Vergangenheit. Er versuchte, nicht daran zu denken, doch immer wieder kehrte er zu der Kernfrage zurück: Was war damals in Japan wirklich geschehen? Doch so sehr er sich auch den Kopf zermarterte, er konnte die Sperre vor seiner Erinnerung nicht niederreißen.
    In der Jugendstilvilla war er sicher. Hier konnte kein Dämon eindringen, und es war auch Olivaro nicht möglich, sich mit ihm in Verbindung zu setzen.
    Unga wurde von Trevor Sullivan und Martha Pickford gebührend bestaunt. Sie hatten ihn bis jetzt ja nur von Bildern gekannt. Die alte Miß Pickford war über den Appetit begeistert, den Unga entwickelte. Er verdrückte ein halbes Dutzend Steaks und dazu aß er einen Berg Bratkartoffeln und zwei Schüsseln Salat.
    Coco stocherte nur in ihrem Essen herum. An der Unterhaltung beteiligte sie sich kaum. Doch sie war überrascht, welche Fortschritte Unga in den vergangenen Wochen gemacht hatte. Er plauderte charmant, und seine Eßmanieren waren tadellos. Miß Pickford war von dem Steinzeitmenschen entzückt.
    Nach dem Essen sah sie nach Dorian. Aber der Dämonenkiller schlief schon wieder.
    Coco blieb lange vor ihrem schlafenden Gefährten stehen. McClusky hatte Unga gesagt, daß es unverantwortlich sei, wenn er Dorian mitnehmen würde. Doch der Steinzeitmensch hatte sich vom Arzt nicht beeinflussen lassen.

    Am nächsten Morgen war es dann soweit.
    Dorian sah besser aus. Offenbar befand er sich auf dem Weg der Besserung.
    Zu Cocos Überraschung nahm er ein ausgiebiges Frühstück zu sich. Coco hätte sich gern mit Dorian allein unterhalten, doch das war nicht möglich. Unga wich nicht von Dorians Seite.
    Um halb neun Uhr traf der Krankenwagen ein.
    Martha Pickford und Trevor Sullivan verabschiedeten sich von Dorian.
    Die Sanitäter trugen ihn zum Krankenwagen, den Unga mit einigen Dämonenbannern sicherte. Coco und Unga blieben bei dem Dämonenkiller; während ihnen Fred Archer und Abi Flindt in Dorians Rover folgten.
    Die Fahrt zum Flughafen. verlief ohne Zwischenfälle.
    Dorian weigerte sich, sich von Sanitätern auf der
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